Facettenreiche Lesung mit Ehrenbürger Theo Schohl
Starke Frauen in der Literatur

Maria Ottenbreit-Burkhard, Margarete Ottenbreit, Zoe Nicolai und Theo Schohl  Foto: Walter
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Von Stephanie Walter

Landstuhl. „Was wäre die Welt ohne Frauen?“: Diese Frage stellte Ehrenbürger Theo Schohl bei seiner Lesung am Mittwoch-abend in der Landstuhler Stadtbücherei. Ins Zentrum des Abends hatte er starke Frauenfiguren aus der Literatur gestellt. Aber auch die Sicht männlicher Literaten auf Frauen ihrer Zeit war Teil des kurzweiligen und humorvollen Abends. Unterstützung erhielt Schohl bei seiner Lesung von Zoe Nicolai sowie Margarete Ottenbreit und Maria Ottenbreit-Burkhard, die den Abend auch musikalisch auf der Querflöte umrahmten.
Steinig war der Weg der Legende nach für die heilige Chlothilde, die trotz vieler Schicksalsschläge unerschütterlich in ihrem Glauben war. Sie schaffte es durch ihre Kraft und Überzeugung nicht nur, ihren königlichen Ehemann, sondern auch ihr ganzes Volk zum Christentum zu bekehren. Mit der heiligen Julitta, die 305 nach Christus den Märtyrertod auf dem Scheiterhaufen gestorben sein soll, stellte die Lesung eine Frau vor, der jegliche Rechte wegen ihres Glaubens aberkannt wurden. Bevor sie stolz und mit Freude in den Tod ging, beschwor sie alle anwesenden Frauen, nicht in ihrem Glauben zu wanken. Die Frau sei dem Mann in allem ebenbürtig und aus dem gleichen Stoff geschaffen wie er, sie sei „Bein vom Gebein“. Trotz dieser starken Darstellungen regte die Lesung immer wieder zum Nachdenken an. So wurde die Heilige Julitta dafür geehrt, dass sie in einem weiblichen Körper männlichen Mut und Tapferkeit zeigte. Der Blick auf große Literaten wie Goethe oder Schiller war ebenfalls kritisch. Mit Letzterem wollte sich Schohl gar nicht lange aufhalten, schrieb er doch im Lied von der Glocke über die Frauen: „Da werden Weiber zu Hyänen“. Lieber wandte er sich gemeinsam mit Zoe Nicolai Martin Luther zu, anhand dessen Briefen die große Verehrung für seine Frau Katharina von Bora deutlich wurde.
Genau diesen Respekt, und zwar von beiden Geschlechtern, brauche es, damit in Zukunft niemand mehr um seinen Stand kämpfen müsse, nahm Stadtbürgermeister Ralf Hersina die Impulse des Abends auf und bedankte sich für die facettenreiche Lesung. sw

Autor:

Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern

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