Kreissynode Ev. Kirchenkreis Obere Nahe
Der Wandel im Ev. Kirchenkreis Obere Nahe schreitet voran
- Zum 1. Januar 2026 fusionieren insgesamt 17 Kirchengemeinden zu drei Zukunftsgemeinden - im Kreis Kusel sind davon betroffen die Ev. Kirchengemeinden Pfeffelbach, Burg-Lichtenberg, Niederalben-Niedereisenbach, Offenbach am Glan, Medard-Wiesweiler und Grumbach-Herren-Sulzbach.
- Foto: Logo: Kirchenkreis Obere Nahe
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Den Stein ins Rollen gebracht hat eine Grundsatzentscheidung der Kreissynode vor vier Jahren. Die Kreissynode ist das oberste Leitungsgremium des Ev. Kirchenkreises Obere Nahe und hat sich am Wochenende online zu ihrer ordentlichen Herbsttagung getroffen.
Die Andacht zum Auftakt gestaltete Pfarrerin Arngard Uta Engelmann. Sie begleitet seit 1. Oktober die Zukunftsgemeinde Obere Nahe Fischbachtal im Übergang der Fusion für einen begrenzten Zeitraum. Die Pfarrerin erinnerte an das Stuttgarter Schuldbekenntnis nach dem Ende des 2. Weltkriegs und zog den großen Bogen zu den anstehenden notwendigen Veränderungen im Kirchenkreis. Transformation in der Kirche sei kein formaler Akt sondern ein geistlicher Prozess. Das Stuttgarter Schuldbekenntnis, das vor 80 Jahren einen geistlichen Neubeginn der Kirche markiert hatte, könne uns auch heute als Richtschnur für unsere geistlichen Prozesse dienen indem wir uns fragten: Was wollen wir nicht versäumt haben, wenn wir in zwanzig Jahren zurückblicken? Wo können wir mutiger bekennen? Wie können wir heute treuer beten, fröhlicher glauben und brennender lieben? Diese Prüffragen jeweils zu beantworten könne zum Kriterium werden, damit bei aller Veränderung Menschen Gottes Nähe erfahren.
Auch der Bericht von Superintendentin Jutta Walber thematisierte die Reformen und Herausforderungen im Kirchenkreis und die zukünftige Ausrichtung der Gemeinden. Der Kirchenkreis Obere Nahe habe sich 2021 für eine planvolle Reform entschieden. Die Zusammenarbeit über Kirchtürme hinweg bringe eine neue Denkweise mit sich, die den Fokus auf das Gesamte legt. Die digitale Vernetzung ermögliche effizientere Routinen und fördere persönliche Begegnungen, die für die Seelsorge und Veranstaltungen wichtig seien.
Auch die Verwaltung spiele eine entscheidende Rolle, um laufende Geschäfte effizient zu gestalten, während diese Entlastung den Gemeinden ermögliche, ihre individuellen Profile zu entwickeln und sich gegenseitig zu ergänzen. Angesichts des Mitgliederschwunds müsse Kirche sich – im Zusammenspiel mit anderen Playern - aktiv in die Gesellschaft einbringen, um ihre Relevanz zu bewahren. „Auf keinen Fall dürfen wir uns in unseren „Inner Circle“ zurückziehen; dann versinken wir in der Bedeutungslosigkeit“, sagte Walber. Es sei wichtig, innovative Ansätze zu verfolgen und neue Wege der Interaktion zu finden.
Zum Abschluss wagte die Superintendentin auch einen Ausblick auf das kommende Jahr ganz fernab von Reformen: Beim Thema Kirchenmusik seien vielversprechende Kooperationen anvisiert, unter anderem mit dem Umweltcampus Birkenfeld. Gleichzeitig wurden im laufenden Jahr durch Interimskreiskantor Roland Lißmann sehr viele hochkarätige Aufführungen realisiert. Beim Diakonischen Werk steht 2026 das Jubiläum „50 Jahre Schwangerschaftskonfliktberatung“ bevor. Dieses Jubiläum wird mit verschiedenen Veranstaltungen gefeiert, die Frauen in Not in den Fokus rücken. Zum Auftakt der Festlichkeiten wird es eine Ausstellung zum Thema Mutterschaft geben. Im Anschluss daran ist eine bunte Woche mit Veranstaltungen vorgesehen.
Ein großes Fest des Glaubens, der Vielfalt und der Kulturen gibt es auch 2027 beim 40. Deutsche Evangelischen Kirchentag in Düsseldorf. Über den Stand der Planungen berichtete Susanne Hermanns vom Vorbereitungskomitee. Sie rührte bei den Synodalen die Werbetrommel, sich aktiv am Kirchentag zu beteiligen.
Auf der weiteren Tagesordnung standen neben Satzungsänderungen und Haushaltsüberschüssen für den Kirchenkreis, das Diakonische Werk und VEKIO die Bestimmung der kreiskirchlichen Kollektenzwecke für 2026: Neben dem Diakonischen Werk, sollen in ihrem Jubiläumsjahr auch Kollekten auch für die Schwangerenberatung des DW gesammelt werden. Empfänger kreiskirchlicher Kollekten veröffentlicht der Kirchenkreis auf seiner Homepage: www.obere-nahe.de
Autor:Rebecca Bleh aus Wochenblatt Kusel |
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