Licht für dunkle Dörfer
Viernheim finanziert Solarbaukurs in Burkina Faso

Stolz präsentieren die jungen Menschen ihre fertigen Solarsysteme.   | Foto: Silly/Burkina Faso
  • Stolz präsentieren die jungen Menschen ihre fertigen Solarsysteme.
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Viernheim. Einfach abends eine Lampe einschalten, wenn es dunkel wird, ein Handy laden oder Radio hören – für die meisten Menschen eine Selbstverständlichkeit. Doch nicht so für die Menschen in den Schwellenländern des globalen Süden, in denen es keine öffentliche Stromversorgung gibt. „Mehr Licht ins Dunkel“ brachte jetzt die Stadt Viernheim, die im Rahmen der Klimapartnerschaft mit Silly in Burkina Faso und in enger Zusammenarbeit mit dem Partnerschaftsverein FOCUS e.V. für die Menschen in der afrikanischen Partnerstadt einen Solarbaukurs organisierte. Kurz vor Weihnachten war es dann soweit und die Solar-Home-Systeme, kleine Insel-Fotovoltaikanlagen mit Batteriespeicher, wurden geliefert. Insgesamt 46 junge Frauen und Männer aus dem Berufsbildungszentrum und den umliegenden Dörfern nahmen unter Anleitung an dem Solarbaukurs teil und lernten so den Umgang mit einfachen Solarsystemen kennen.

„Ein Baustein aus dem Handlungsprogramm der Klimapartnerschaft ist, eine Solarstrategie für beide Städte zu entwickeln“, erläutert Philipp Granzow vom städtischen Brundtlandbüro. In Silly sollen damit gleich mehrere Ziele erreicht werden, denn zusätzlich könnten sich junge Menschen auf diesem Weg einen Arbeitsplatz in der Solartechnik schaffen und hätten damit ein Einkommen, das nicht von der Landwirtschaft abhängig sei. „Solare Inselsysteme sind in den weit verstreuten Dörfern in der ländlichen Region die einzige Chance, in kleinen Mengen Strom zu erzeugen.“ Viernheims Solarstrategie habe im Gegenzug das Ziel, mit möglichst vielen Solarstromanlagen immer mehr fossil erzeugten Strom zu verdrängen.

Robert Ouédraogo, Ausbilder im Ausbildungszentrum in Silly, führte den Solarbaukurs durch und blickt hoffnungsvoll in die Zukunft: „Solche Ausbildungen sind für mich sehr wichtig. Nach dem Baukurs gaben mir die Teilnehmenden die Hoffnung, dass sie die Solarenergie in die Dörfer bringen werden. Sie sind alle für ihre eigenen Dörfer Fachleute in Solartechnik geworden. Sie können die schon existierenden Solaranlagen reparieren und auch neue installieren. Dadurch können sie Geld damit verdienen, dass sie Licht in die weit entlegenen Dörfer bringen.“ Judith Lipp, Mitglied des Vorstands des Viernheimer Partnerschaftsverein, ist voller Freude: „Für diesen Kurs ist es gelungen, nicht nur Schülerinnen und Schüler des Ausbildungszentrums zu gewinnen, sondern auch aus anderen Dörfern Sillys. Wir hoffen, solche Kurse fest in den Schulbetrieb integrieren und so künftig auch einen technischen Ausbildungszweig mit dem Schwerpunkt „Solarenergie„ schaffen zu können, so Lipp. Damit wäre das Ausbildungszentrum breiter aufgestellt und auch für mehr junge Menschen interessant.

Das Fazit der Teilnehmenden ist auf alle Fälle durchweg positiv, wie Ouédraogo berichtet, der sich stellvertretend bei allen Verantwortlichen ausdrücklich bedankt. „Die Teilnehmenden haben die Dimension und das Potenzial der Solarenergie erkannt und hoffen, dass die Solarbaukurse fortgeführt werden, damit noch andere junge Menschen davon profitieren.“ Gleichzeitig sei das Interesse geweckt worden, die Ausbildung mit größeren Komponenten fortzuführen, um irgendwann einmal auch größere Anlagen installieren zu können. ps

Weitere Informationen:
www.focus-viernheim.de

Autor:

Christian Gaier aus Mannheim

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