Michael Landgraf und PEN Deutschland: Innovativ und zukunftsorientiert

„Feuertaufe“ für den Neustadter Michael Landgraf als Generalsekretär von PEN Deutschland.  Foto: Maximilian Gödecke
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Darmstadt. Eine Woche lang war Tübingen vom 15. bis zum 21. Mai Begegnungsort der Literatur, eine Neuerung für das PEN-Zentrum Deutschland. „Gemeinsam mit Autorinnen und Autoren der Region sowie mit Partnern wie der Stadt, den Schulen, der Universität und dem Weltethos-Institut boten wir über die Mitgliederversammlung hinaus Literaturveranstaltungen und Begegnungen“, freut sich PEN Generalsekretär Michael Landgraf über die gelungene Premiere und nannte diese „innovativ und zukunftsorientiert“.
Während Präsident José F.A. Oliver für das literarische Begleitprogramm zuständig war, für das er den Begriff „Tübinger Modell“ prägte, verantwortete Landgraf logistische Fragen und die zweitägige Mitgliederversammlung am 19. und 20. Mai im Stadtratssaal des Tübinger Rathauses. „Auffällig war das gute und wertschätzende Miteinander sowie das konzentrierte Arbeiten an Sachthemen und Zukunftsfragen“, stellt der Generalsekretär am Ende fest. In seiner Eröffnungsrede betonte er, dass der PEN und besonders das Präsidium nur aus einem Teamgeist heraus stark sein könne.
Neben einer Satzungsänderung, die nun auch virtuelle Mitgliederversammlungen möglich macht, gab es gleich zwei Anträge, die sich mit Künstlicher Intelligenz auseinandersetzten. „Da hier Autorenrechte verletzt werden und gesellschaftliche Folgen noch nicht absehbar sind, wollen wir in Zukunft den öffentlichen Diskurs durch eine Arbeitsgruppe begleiten“, fasste Landgraf die Diskussion zusammen.
Auch die Zukunft der Freiheit des Wortes stand im Fokus – ein Kerngedanke der internationalen Vereinigung des PEN. Daher wurde verfolgter Autorinnen und Autoren mit einem leeren Stuhl sowie durch Lesungen vor dem Rathaus gedacht. Eine Afghanistan-Resolution fordert die Bundesregierung auf, Flüchtlinge weiter aufzunehmen. „Autorinnen und Autoren sind in Afghanistan besonders gefährdet“, betonte Vizepräsidentin Astrid Vehstedt. Exilautorinnen und Exilautoren im Writers-in-Exile-Programm des PEN-Zentrums Deutschland berichteten über ihr Schicksal. „Diese Erinnerungen und Begegnungen mit ehemals Verfolgten, Inhaftierten und Gefolterten bei Mitgliederversammlungen ermutigen uns, den Kampf für die Freiheit des Wortes mit neuer Kraft fortzuführen“, sagte Landgraf. Um in Zukunft hörbarer zu sein, soll die regionale Ausrichtung des PEN Deutschland verstärkt werden. Daher erläuterte der Generalsekretär: „Bei Gedenktagen oder Aktionen für verfolgte Literatinnen und Literaten können regionale PEN-Gruppen wie Leuchttürme sein, die das literarische Leben in ganz Deutschland bereichern.“ Auch werde regional und bundesweit eine engere Zusammenarbeit mit Amnesty International angestrebt sowie nach Wegen gesucht, wie junge Autorinnen und Autoren besser in die Arbeit des PEN eingebunden werden. Gute Erfahrungen wurde bereits in Tübingen mit Studierenden gemacht. Außerdem nahm die Versammlung rund 40 meist jüngere Mitglieder in den Verband auf.
Besonders hoffnungsvoll schauen die Mitglieder auf die 100-Jahrfeier des PEN Deutschland in Hamburg 2024. Aus diesem Grund wurden die nächsten Wahlen des Präsidiums erst für 2025 festgelegt. „Auf der 100-Jahrfeier des PEN Deutschland wollen wir zurückblicken, aber auch klare Ansagen für die Freiheit des Wortes machen“, kündigte Landgraf an. red

Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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