Auch der BDKJ Speyer fordert
Evakuierung Schutzsuchender aus den Lagern an der EU-Außengrenze

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Speyer. Die europaweite Bewegung #leavenoonebehind macht seit vielen Wochen - wie wohl kein zweites Thema neben Corona - von sich Reden, nun hat sich auch der BDKJ (Bund der Katholischen Jugend) in die Diskussion um die Flüchtlingslager an der EU-Außengrenze eingeschaltet. "In unserem Land fürchten sich Menschen um ihre Gesundheit und sorgen sich um ihre Familien. Viele bleiben solidarisch Zuhause, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Unsere eigene Angst lässt dabei aber schnell vergessen, dass es mehr als 40.000 Menschen in Europa gibt, die sich nicht schützen können – das sind vor allem geflüchtete Menschen an den EU-Außengrenzen. Hinzu kommen Alte, Arme, Obdachlose und Immunschwache.Insbesondere die Situation auf den griechischen Inseln spitzt sich seit Jahren immer weiter zu", heißt es in einer Stellungnahme des Bundes der Katholischen Jugend (BDKJ) Speyer

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Die Lebenssituation in den Lagern vor Ort und an der dortigen Grenze sei katastrophal. Die Schutzsuchenden erlebten extreme Gewalt und eine offenbar systematische Willkür. "Menschenrechte und das Recht auf Asyl scheinen in vielen Bereichen in Frage gestellt zu werden. Die Situation vor Ort erweckt den Eindruck, dass eine Verbesserung der Bedingungen in den Lagern bewusst vermieden wird, um weitere Schutzsuchende abzuschrecken", so der Bund weiter.
Es fehle an medizinischer Versorgung, und die Schutzsuchenden seien dort der Corona-Pandemie schutzlos ausgesetzt.
Bereits vor über einem Monat gaben neben Deutschland sieben weitere EU-Staaten-Frankreich, Finnland, Irland, Portugal, Luxemburg, Kroatien und Litauen -ihre Zusage, 1.600 Kinder und andere gefährdete Flüchtlinge aus den überfüllten Flüchtlingslagern von den griechischen Inseln aufzunehmen. Von der Erfüllung dieser Zusage sind die Länder weit entfernt.Mehr als 42.500 Geflüchtete leben seit Jahren in den Lagern auf Lesbos, Samos, Kos, Leros und Chios- mit einer Kapazität von lediglich 6.000 Plätzen. Insgesamt sollen rund 5.500 unbegleitete Minderjährige in den Lagern leben, neun von zehn jungen Menschen sind unter 14 Jahre alt, also Kinder.

Gesellschaftliches Engagement

„Obwohl unzählige Hilfsorganisationen, Prominente, Kirchenvertreter und viele andere die sofortige Räumung der Lager fordern, passiert nichts“ zeigt sich Thomas Heitz, BDKJ-Diözesanvorsitzender verärgert.
"Die versprochene Anzahl der minderjährigen unbegleiteten Flüchtlinge, in sicheren Ländern aufzunehmen, darf nur ein Anfang sein. Die Lager müssen evakuiert werden und die Menschen in die aufnahmebereiten Länder und Kommunen verteilt werden, dass sie dort medizinische Versorgung erhalten, fordert der Diözesanvorstand des BDKJ Speyer. Wir erwarten von Europa, dass es den humanitären Werten und Pflichten, dem es sich selbst verschrieben hat, gerecht wird. Die Menschenrechte müssen gewahrt und der Zugang zu Schutz und Asylverfahren wieder hergestellt werden. Europa muss hier gemeinsam handeln, aber Deutschland kann hier Vorbild sein", resümiert Heitz.

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Druck auf Politiker erhöhen

„Dieses Thema lässt uns keine Ruhe. Wir haben deshalb bereits die Mitglieder des Bundestages aus unserem Bistum angeschrieben und sie dazu aufgefordert, alles in Ihrer Macht stehende zu tun, um den Schutzsuchenden in den EU-Lagern einen Ausweg zu zeigen. Das sollten alle tun um den Druck weiter zu erhöhen.“ berichtet Lena Schmidt, Diözesanvorsitzende.

Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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