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Wolfgang Maria Ohlhäuser - Phantasie und Imagination

Wolfgang Maria Ohlhäuser an seinem Aquarell-Öl-Gemälde | Foto: Brigitte Melder
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  • Wolfgang Maria Ohlhäuser an seinem Aquarell-Öl-Gemälde
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Ladenburg. Am 14. Juli fand im Kreisarchiv von Ladenburg eine ganz besondere Vernissage statt. Der Weinheimer Künstler Wolfgang Maria Ohlhäuser feierte nach Schwetzingen an diesem Abend nochmals hier in Ladenburg seinen 80. Geburtstag vom Dezember nach. Und es kamen etliche kunstbegeisterte Besucher. Aber der Reihe nach, ich war schließlich 2 Stunden dort.

Noch etwas zu früh an der Location traf ich Wolfgang Maria Ohlhäuser in einem Wohnmobil sitzend in Nähe zum Eingang an. Nanu? Das Wohnmobil gehört seinem Kumpel Roland Fabian aus der Schweiz, der extra zu dieser Ausstellung aus Basel angereist kam und mit ihm noch in der Nacht weiterfährt nach Brandenburg. Die beiden Männer wollen zum Goa-Festival und dort abtanzen; man bedenke, dass Wolfgang 80 Jahre alt ist und zudem gerade einen dicken Fuß hatte. Respekt! Kurze Zeit später gesellte sich dann Roland Albrecht aus Gaiberg hinzu, ebenfalls ein langjähriger Freund des Künstlers.

Wolfgang Maria Ohlhäuser hatte sich heute für einen blauen Anzug entschieden. Er wechselt bei seinen Ausstellungen stets zwischen weiß und blau, was ihm zu seiner langen weißen Haarpracht besonders gut steht. In der Eingangshalle hingen bereits einige seiner Gemälde und persönliche Bilder. Wir blieben an seinem allerersten gemalten Bild aus dem Jahre 1975 mit dem Titel „Aufbruch ins Visionäre“ stehen. Man sieht eine große runde Frucht, die aufgeplatzt ist und Samen herausquillt. Die Samen sollen die Bilder sein und diesem Bild sollten noch viele viele folgen, und zwar abseits vom Mainstream. Insgesamt ausgestellt sind hier 60 seiner Gemälde, teils Originale und mehrheitlich in FineArt-Premiumprint. Diese hochwertigen Reproduktionen stammen von Helmut Schäfer aus Ketsch, der ebenfalls anwesend war. Er kennt Wolfgang Maria Ohlhäuser auch seit über 40 Jahren als er noch als Grafiker gearbeitet hatte. Von seinen Gemälden fertigte er großformatige Dias an und verarbeitete sie dann als Drucke, die nun hier ausgestellt wurden.

Im 1. OG stoßen wir auf das Bild mit der Göttin aus Wasser und der Gottheit aus Feuer. Außergewöhnlich, dass dieses Bild im Original als Aquarell mit Öl gemalt wurde, was es besonders und einmalig macht, denn normalerweise malt Ohlhäuser seine Gemälde in altmeisterlicher Eitempera-Harzöllasur-Technik. Noch nicht offiziell eröffnet und schon bei der Arbeit, in dem Fall beim Signieren seines frisch herausgegebenen Kataloges „Phantasie und Imagination“ zur Ausstellung. In formvollendeter Schrift schrieb er seine Widmung für Magdalena Brendel. Auch Hans-Peter Miesel, allgemein bekannt als Jean-Pierre, ließ sich ein mitgebrachtes Bild von Wolfgang Maria Ohlhäuser mit einer Widmung versehen. Dieser hatte ihm 1995 in der Camargue dieses Bild gemalt, heute nur als Kopie dabei. Und während sich im Inneren Kunstfreunde aus nah und fern die Gemälde bestaunten traf man sie draußen an den Stehtischen zum Plausch.

Dann strömten jedoch alle ins Innere und die Musik setzte ein, zuerst mit Glöckchen und dann einer kurzen Begrüßung durch Heike Heß. Die drei Musiker Heike und Dr. Peter Heß sowie von Konstanz heute mit dabei Herr Dr. Otto Silber vom Institut für Sound und Trance begleiteten über den Abend in magische Welten. Am chinesischen Gong wurden mit ganz zarten Bewegungen meditative Klänge erzeugt. Anschließend gab es noch etwas mit Panflöte und Gitarre. Musikalisch immer wieder ein Leckerbissen und passte wie Faust aufs Auge zu dieser Ausstellung. Die Musiker sind schon seit Jahren treue Wegbegleiter des Künstlers.

Landrat Stefan Dallinger trat als erstes ans Mikrofon, locker in Turnschuhen und mit einer Redegewandtheit, die man selten erlebt. Ohne Textvorlage sprudelten die Worte des Lobes für diesen großartigen Künstler hervor. „Ist das ein Kunsthappening oder Kunst mit Freunden?“ Er kennt Ohlhäuser seit 12 Jahren und sieht ihn als Bereicherung des Lebens. „Wir sind hier, um sein Lebenswerk zu würdigen und zu feiern.“ Mit Akribie, Hingabe und Feinheiten malt er seine Bilder. Dallinger bedankte sich noch beim Team des Kreisarchives bevor er das Mikrofon an Frau Dr. Maria Lucia Weigel zur Einführung der Ausstellung weitergab. Sie gab einen Einblick in das Wirken des „Wandlers“, wie er im Laufe der Jahre seine Technik immer weiter verfeinerte und auch moderne Maltechniken verwende. Seine Bilder sind Formen in belebter und unbelebter Natur und immer wieder Wasser. Er malt immer wieder Landschaften, aber auch Stammesangehörige anderer Kulturen, gestochen scharf wie ein Foto, jedes Detail wurde beachtet und wenn es nur der Lichtpunkt in der Iris war. Und dann freuten sich noch ein paar Anwesende über wundervolle Blumensträuße.

Anschließend wurde weiter gefeiert und auch ein Bild wechselte den Besitzer. Roland aus der Schweiz wollte unbedingt die „Schamanin aus Nord-Thailand“ haben und ist nun stolzer Besitzer seines nach eigenen Angaben teuersten Bild.

Ich lernte auch noch den Geigenbaumeister Ernst Käshammer aus Fußgönheim kennen, der ebenfalls Musiker ist und beim letzten Konzert in Schwetzingen mit von der Partie war. Ursula Schnell-Schmitt aus Leimen kannte Wolfgang Maria Ohlhäuser aus der Heidelberger Künstlergruppe, die sich 1979 gründete. Ganz viele nette Gespräche bei einem Gläschen Wein fanden sich. Dank an die Helfer vom Rhein-Neckar-Kreis im Landratsamt des Kreisarchives und an Wolfgang Maria Ohlhäuser für die Einladung zu diesem besonderen Abend.

Diese Ausstellung wird noch bis zum 18. September im Kreisarchiv in der Trajanstraße 66 zu den Öffnungszeiten Mo-Do 9-12 Uhr und 13-16 Uhr sowie Fr von 9-12 Uhr zu besichtigen sein. Nähere Infos für eventuelle Führungen etc. unter www.kultur-im-kreis.net.
(mel)

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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