Verdacht auf Cyber-Angriff: Stadtverwaltung legt Systeme vorsorglich still
- Gab es einen Cyber-Angriff auf die Stadtverwaltung. Das gibt es nun zu klären.
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Ludwigshafen. Die Stadtverwaltung hat am Donnerstagvormittag ungewöhnliche Aktivitäten im städtischen Datennetz bemerkt und ihre Online-Systeme vorsorglich heruntergefahren. Gegen 10.30 Uhr reagierte die Verwaltung auf Warnungen des internen Monitorings, um mögliche Schäden zu verhindern.
Zur Herkunft und Ursache der Zugriffe von außen gibt es bislang keine gesicherten Erkenntnisse. Ein Cyber-Angriff kann nach Einschätzung von IT-Expert*innen jedoch nicht ausgeschlossen werden. Die Stadtverwaltung hat deshalb sofort ein externes Fachunternehmen für Internetforensik eingeschaltet und die Ermittlungsbehörden informiert. Auch der Landesdatenschutzbeauftragte wurde vorsorglich in Kenntnis gesetzt.
Seit dem Abschalten der Systeme ist die Verwaltung weder per E-Mail noch telefonisch erreichbar. Die IT-Abteilung überprüft derzeit sämtliche Server und Datensysteme auf mögliche Infiltrationen. Erst wenn feststeht, dass keine Gefahr mehr besteht, soll das Netz schrittweise wieder hochgefahren werden. Ob Daten von Bürger*innen betroffen sind, lässt sich momentan nicht sagen.
Trotz der digitalen Einschränkungen bleiben die städtischen Servicestellen – darunter die Bürgerbüros und die Kfz-Zulassungsstelle – geöffnet. Bereits vereinbarte Termine finden statt. Der Bestattungsdienst des Bereichs Grünflächen und Friedhöfe ist weiterhin unter 0171 65 85 285, die Friedhofsverwaltung unter 0172 43 66 237 erreichbar. Stadtreinigung und Abfallabfuhr laufen wie gewohnt weiter.
Da die Verwaltung aktuell nicht digital arbeiten kann, werden Anträge zwar entgegengenommen, aber erst später bearbeitet. Die Stadt arbeitet mit Hochdruck daran, die Webseiten und Online-Services wieder verfügbar zu machen. Wann dies gelingt, ist derzeit offen – genauere Einschätzungen erwartet die Stadt erst in der kommenden Woche.
Ein von Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck eingerichteter Krisenstab trifft sich regelmäßig, um die Lage zu bewerten und mögliche Maßnahmen abzuleiten. Die für Montag, 10. November, geplante Stadtratssitzung soll wie vorgesehen stattfinden.
„Ich danke allen, die seit gestern unermüdlich daran arbeiten, unsere Dienstleistungen bald wieder vollständig anbieten zu können“, erklärte Oberbürgermeisterin Steinruck. „Wir werden weiterhin offen und umfassend über alle Entwicklungen informieren.“
Aktuelle Informationen und Antworten auf häufig gestellte Fragen veröffentlicht die Stadtverwaltung unter www.ludwigshafen.de
sowie über ihre Social-Media-Kanäle. Alle Mitarbeitenden bemühen sich, die Unannehmlichkeiten für die Bürger*innen so gering wie möglich zu halten. jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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