Stadtentwicklung in Zeiten von Corona
Ein neues Stadtquartier Südwest

Bauamtsleiter Christoph Kamplade erläuterte am Modell die Planungen für die Neubaugebiete in vier Landauer Stadtdörfern – hier am Beispiel Godramstein.  | Foto: stp
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Landau.  Auch und gerade in Zeiten von Corona beschäftigt sich die Stadtverwaltung mit vielen wichtigen Zukunftsthemen, darunter auch wegweisende Stadtentwicklungsprojekte, die schon bald realisiert werden sollen. Nach mehr als vier Monaten ohne Fachausschusssitzung hat Oberbürgermeister Thomas Hirsch im Vorfeld der kommenden Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen am Dienstag, 16. Juni, jetzt im Rahmen eines Pressegesprächs gemeinsam mit Bauamtsleiter Christoph Kamplade einen Blick auf die großen Stadtentwicklungsprojekte in Landau geworfen und ihren Fortgang vor dem Hintergrund der Corona-Krise beleuchtet. Der Stadtchef bestätigte die Überlegungen zur Errichtung eines Lebensmittelmarktes auf dem ehemaligen Hofmeister-Areal und gab Planungen für einen innerstädtischen City-Nahversorger am Kleinen Platz bekannt.
„In den vergangenen Jahren haben wir in Landau viel getan, um unsere Stadt nachhaltig zu entwickeln“, betont OB Hirsch. „Die Corona-Krise stellt uns nun alle vor große Herausforderungen, die dazu führen, dass wir im Rahmen unseres Nachtragshaushalts nachsteuern und gegebenenfalls auch die Prioritäten hinsichtlich geplanter Maßnahmen verschieben müssen“, erklärt der Stadtchef. „Umso erfreulicher ist der aktuelle Planungsstand zahlreicher bedeutsamer Projekte, die deutlich machen, wie wichtig es ist, gemeinsam weiter konsequent an der positiven Entwicklung unserer Stadt zu arbeiten“, so Hirsch.

Die Themen im Überblick

Nach einem großanlegten Bürgerbeteiligungsprozess und der Auslobung eines städtischen Realisierungswettbewerbs steht seit März der Siegerentwurf für das neue Stadtquartier Südwest in Landau fest, der jetzt in den Gremien diskutiert wird. Bei der Entwicklung des neuen Quartiers mit mindestens 800 Wohneinheiten, das auf 13 Hektar südlich der Wollmesheimer Höhe geplant ist, wird auch das ehemalige Hofmeister-Gelände berücksichtigt, für das sich die Stadt ihr Planungsrecht gesichert hat und das in Kürze den Eigentümer wechseln wird. Das Areal, das Potenzial für einen Lebensmittelmarkt und mehr als 50 neue Wohnungen bietet, könnte künftig eine wichtige Verknüpfungsfunktion zwischen bestehender Siedlung und neuem Stadtteil übernehmen.
Mit den Uferschen Höfen steht einer der größten Altstadtblöcke Landaus zwischen Kramstraße und Theaterstraße auf der Tagesordnung, der ab dem kommenden Jahr unter Beibehaltung der historischen Strukturen einer grundsätzlichen städtebaulichen Neuordnung unterzogen wird. Mit dem Aufstellungsbeschluss des dazugehörigen Bebauungsplans kann neben der Schaffung von Wohnraum in Bestand und Neubau auch der Weg für eine deutliche Verbesserung der Nahversorgung im innerstädtischen Bereich geebnet werden: Der Investor plant für das Altstadtquartier einen City-Lebensmittelmarkt, der die Theaterstraße weiter beleben und fußläufiges Einkaufen ermöglichen soll.

Ebenfalls voran kommt die Planung für das neue Stadttor Landaus in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs, das an Stelle des derzeitigen Kaufhofgebäudes treten und pünktlich zur 750-Jahr-Feier im Jahr 2024 in neuem Glanz erstrahlen soll. Neben Einzelhandels- und Gastronomieflächen plant der Investor auf dem Areal auch über 10.000 m² neue Wohnflächen, darunter auch sozialer Wohnraum. Der Baurecht schaffende Bebauungsplan mit sämtlichen Fachgutachten ist im Entwurf fertiggestellt und kann dem Bauausschuss jetzt zum Beschluss vorgelegt werden.

Auch die Planungen für die Neubaugebiete in vier Landauer Stadtdörfern sind bereits so weit fortgeschritten, dass über die genaue Ausgestaltung gesprochen werden kann. In Arzheim, Godramstein, Mörzheim und Wollmesheim entstehen ab den Jahren 2021/2022 rund 160 neue Wohnungen, die überwiegend als Doppelhäuser realisiert werden können. Bei der Planung der Neubaugebiete werden in besonderem Maße Aspekte des Klimaschutzes, der Klimaanpassung und der Starkregenvorsorge berücksichtigt; dies wird unter anderem durch zukunftsweisende Energieversorgungs- und Dachbegrünungskonzepte deutlich.
„Die vier Großprojekte, die in der kommenden Ausschusssitzung auf der Tagesordnung stehen, sind nur ein Querschnitt dessen, was sich in Landau aktuell in Sachen Stadtentwicklung bewegt“, betont OB Hirsch. Außerdem beschäftigt sich der Bauausschuss unter anderem mit der baulichen Entwicklung in der Zweibrücker Straße.

Mit den Vorbereitungen für die Vermarktung der letzten freien Grundstücke auf dem ehemaligen LGS-Gelände, der Umsetzung der Leuchtturmprojekte aus dem Modellprojekt „Kommune der Zukunft“ in den Stadtdörfern, den stadtweiten Voruntersuchungen zum Städtebauförderprojekt „Soziale Stadt“, der Erweiterung des Gewerbeparks im Osten, der Neugestaltung des Ostparks mit der dringend notwendigen Sanierung des Schwanenweihers samt Neugestaltung der Mahlastraße, dem städtischen Wohnungsbauprojekt in der Haardtstraße, den Verhandlungen über die Zukunft des ehemaligen Rangierbahnhofs oder den Planungen für das ehemalige Rundsporthallenareal habe die Stadtverwaltung weitere zukunftsweisende Projekte auf der Agenda, die in den Gremien behandelt würden. Auch die zukünftigen Bedarfe der Universität am Beispiel des Rückbaus der Süwega-Halle seien ein Thema, so Hirsch.

In der Paul-von-Denis-Straße gehe der Neubau der Polizei seiner Vollendung entgegen, der Bau des Nahversorungsmarktes laufe, der Baubeginn auf dem Baufeld 33 stehe kurz bevor und auch die Planungen für das Medizinische Versorgungszentrum liefen auf Hochtouren.

Neben städtischen und privaten Projekten begleite die Verwaltung auch kirchliche Vorhaben, wie die bevorstehende Sanierung der Stiftskirche und die Neuordnung des Areals der Marienkirche. Ein weiter Schwerpunkt seien Investitionen in zeitgemäße Verkehrswege, wie jüngst zur Fahrradinfrastruktur.

„Unser Ziel ist es, insgesamt die Strukturen der Stadt bedarfsorientiert und nachhaltig weiterzuentwickeln, um zeitgemäßen Ansprüchen gerecht zu werden – für die Menschen, die Unternehmen, die Gesellschaft“, betont der Stadtchef. stp

Bauamtsleiter Christoph Kamplade erläuterte am Modell die Planungen für die Neubaugebiete in vier Landauer Stadtdörfern – hier am Beispiel Godramstein.  | Foto: stp
Landaus OB Thomas Hirsch gab im Rahmen des Pressegesprächs unter anderem Planungen für einen innerstädtischen City-Nahversorger am Kleinen Platz bekannt.   | Foto: stp
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Thomas Klein

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