Sommer in den Gassen, barocke Vielfalt und verwunschene Ecken.
Der kleine Hof hinter der schmalen Bücherstube im Manar Buchladen, Oleander in Kübeln und unterm Moos ruhen sich die Steine aus. Schwüle flimmert über der Stadt, die in den Abend wandelt.
Nach zwei Jahren fand endlich wieder die Kulturnacht statt. Annissa Kahla hatte Monika Böss eingeladen, um aus ihrem neuen Buch „Geistergeflüster - oder die Nachtseite des hohen Donnersberges“ zu lesen.
Eine rasante, fantastische Geschichte erwartete die Zuhörer, worin sich die Landschaft des Donnersberges im Überzeitlichen spiegelt. Wirklichkeiten überlagern sich. Die Phantastik erlaubt vieles und so sind die subversiven Geisterdamen nicht ganz der Moderne abgeneigt. Staunend betrachten sie den erweiterten Weltkreis und führen zwischen den steinernen Resten der Burgruinen ihre Empfindlichkeiten vor.
Mit „Geistermusik“, von Barbara und Gregor Dittmer aus Albisheim mit ihrem Freund, dem Mainzer Komponisten Michael Protzen, speziell für die Lesung komponiert: mit knarrenden Türen, schrillem Gewisper und tickender Uhr nahm die Lesung ihren Anfang. Ein bunter Reigen skurriler Geisterinnen, meist nicht „ganz von dieser Welt“ traten auf. Harmonie ist deren Wesenszügen unbekannt. Es knirscht und knallt. Und dann ist es wieder der Berg mit seinen Tälern, Bächen, Felsen, dem Wald und den beinahe verschwundenen Burgen, die der Geschichte eine Verortung gibt. Eine Landschaft verwoben in der Vergangenheit – und doch nicht ins Abseits verbannt, bleibt das Leitmotiv des Romans.
Das Buch macht neugierig und die Leserinnen und Leser bekommen vielleicht Lust, den Donnersberg und seine Burgen zu entdecken und in den Ruinen der einen oder anderen Geisterin zu
begegnen.
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