Netzwerk Frauen für Frauen in der Politik
Bürgermeisterinnen und Rätinnen gesucht

Bürgermeisterin Sabine Wienpahl war gleich Feuer und Flamme, als Angi Brabänder und Manuela Bestier ihr von dem Netzwerk für Frauen in der Politik berichteten (von links). 
 | Foto: Alexander Schnell
  • Bürgermeisterin Sabine Wienpahl war gleich Feuer und Flamme, als Angi Brabänder und Manuela Bestier ihr von dem Netzwerk für Frauen in der Politik berichteten (von links).
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Kirchheimbolanden. Frauen für die Politik begeistern – das hat sich Sabine Wienpahl auf die Flaggen geschrieben. Bei einem Frauenfrühstück will die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde über die Arbeit und Bedeutung von Frauen als Ratsmitgliedern und Bürgermeisterinnen informieren. Außerdem gründen Angi Brabänder und Manuela Bestier ein Netzwerk, um Frauen zu politischen Ämtern zu beraten.

von Cynthia Schröer

Ob im Bürgermeisteramt, in den Gemeinderäten oder auch im Verbandsgemeinderat – Frauen sind dort spärlich gesät. Der Verbandsgemeinderat zählt außer Wienpahl nur sieben weibliche Mitglieder, die 27 Männer gegenüberstehen. Im Stadtrat von Kirchheimbolanden sind sechs von 25 Mitgliedern Frauen. Gerade mal ein weibliches Gemeinderatsmitglied sitzt in Bischheim und Stetten bei zwölf männlichen Kollegen. Alle 15 Gemeinderäte, der Verbandsgemeinderat und der Stadtrat Kirchheimbolanden zählen zusammen 245 Ratsmitglieder, darunter 56 Frauen. Diese machen 22 Prozent der Ratsmitglieder aus, kurz gesagt: Nur jedes fünfte Mitglied ist eine Frau.
Das soll sich ändern. Die Zusammensetzung der Räte soll die Gesellschaft widerspiegeln, fordert die Verbandsgemeindechefin, denn: „Frauen haben eine andere Sichtweise auf bestimmte Themen. Sie sollen in den Diskurs mit einbezogen werden“, sieht sie in einer höheren Frauenquote eine Bereicherung der Politik. Das erleichtert auch die Arbeit der Frauen, die bereits in dieser Männerdomäne tätig sind. „Man fühlt sich zahlenmäßig unterlegen, weil man nicht genügend Mitstreiterinnen hat. Männer kommunizieren auch anders als Frauen“, spricht Wienpahl aus Erfahrung.

Frauen brauchen Vertreterinnen in Räten

Außerdem werden in der Kommunalpolitik Entscheidungen vor Ort getroffen, die Frauen direkt betreffen, deshalb sei es wichtig, dass diese Vertreterinnen ihrer Interessen in den Räten haben. "Frauen sollen Frauen wählen“, betont Wienpahl.
Doch dafür braucht es erst mal genügend Kandidatinnen. Um diese politische Wende zu erreichen, sei es entscheidend, dass sich Frauen in der Region gegenseitig unterstützen und beraten. Dazu soll ein Netzwerk aufgebaut werden. Und das soll pünktlich zum Weltfrauentag am Freitag, 8. März, bei einem Frauenfrühstück von 10 bis 12 Uhr im Brauhaus am Turm in Kirchheimbolanden entstehen.
Doch wie kommt man eigentlich zur Politik? Wienpahl selbst hatte ihre ersten Berührungspunkte damit, als sie in der Staatskanzlei in Mainz bei der Pressestelle arbeitete. „Der Kontakt zum Landtag hat mein Interesse geweckt“, erinnert sie sich. Doch in der Kommunalpolitik sei eines besonders wichtig : „Man braucht jemanden, der einen fragt.“ So wurde die gebürtige Kaiserslauterin 2014 vom Vorsitzenden der SPD-Fraktion gefragt, ob sie für den Stadtrat kandidieren wolle. Was sie auch erfolgreich tat.
Die Initiatorinnen des Frauenfrühstücks und Gründerinnen des Netzwerks – Angi Brabänder und Manuela Bestier – sind für ihre Zielgruppe gute Vorbilder: Beide kandidieren bei der Kommunalwahl am 9. Juni als Ratsmitglieder, Brabänder für den Verbandsgemeinderat, wo sie bereits Mitglied ist, und den Ortsgemeinderat in Kriegsfeld, Bestier für den Stadtrat und den Verbandsgemeinderat Kirchheimbolanden.

Bürgermeisterin berät Interessierte persönlich

Mit ihrer Idee rannten die beiden bei Wienpahl offene Türen ein. Die Verbandsgemeindechefin übernimmt nicht nur die Schirmherrschaft, sondern stellt sich auch als Mentorin zur Verfügung. „Ich berate gerne alle Frauen, die in Räten oder als Bürgermeisterinnen tätig sind.“
Um jüngeres weibliches Publikum zu erreichen, will sie auch in diesem Jahr einen „Girls Day“ anbieten. Dann können sie zwei Schülerinnen von jeder weiterführenden Schule in der Verbandsgemeinde durch ihren Berufsalltag begleiten und erfahren nützliche Infos über ihre Aufgaben, ihren Beruf und die nötigen Voraussetzungen dafür.

Autor:

Cynthia Schröer aus Wochenblatt Landstuhl

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