Heimatforscher Dr. Wolfgang Hubach und seine Heimatblätter
Haßlocher mit Leib und Seele

Der Haßlocher Heimatforscher Dr. Wolfgang Hubach bei der Arbeit in seinem geliebten Büro in der Bahnhofstraße.  Foto: Pacher
  • Der Haßlocher Heimatforscher Dr. Wolfgang Hubach bei der Arbeit in seinem geliebten Büro in der Bahnhofstraße. Foto: Pacher
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Von Jutta Meyer

Haßloch. Ohne das leidenschaftliche Engagement des Haßlocher Heimatforschers Dr. Wolfgang Hubach wäre die Gemeinde Haßloch ein großes Stück an Heimatgeschichte ärmer. Die von ihm initiierten Heimatblätter sind eine Fundgrube für alle am Geschehen von Haßloch interessierten Bürger*innen.

Die 125. Ausgabe der Heimatblätter ist für das Wochenblatt Anlass genug, diesem engagierten Bürger ein Porträt zu widmen. Wir besuchten ihn in seinem Büro. Die Regale an den Wänden sind mit seinen Werken ein Beweis für seine Neugier, für seine Liebe zum Schreiben. Vielfältig sind die Themen, die er bearbeitet hat, eine Fülle von interessanten Beiträgen, sei es wissenschaftlicher Art oder auch Betrachtungen über das allgemeine Leben. „Die sechste Generation meiner Familie lebt in Haßloch, Grund genug für mich, mich mit der Vergangenheit und der Gegenwart in Haßloch zu beschäftigen,“ betont der Heimatforscher. Da sein Vater im Krieg vermisst war und die Mutter sich mit ihren Kindern mühsam durchs Leben schlagen musste, reichte das Geld nicht mehr, um das Pädagogium in Kaiserslautern weiter zu besuchen. Er sattelte um, wurde Drogist und Reformfachmann und eröffnete das Reformhaus Hubach in Haßloch. Doch seinen Wunschberuf Lehrer zu werden, gab er nicht auf. Er holte das Abitur nach und nach seinem Ausflug in die Selbstständigkeit studierte er BWL, Germanistik mit dem Schwerpunkt Zeitgeschichte, promovierte in Germanistik und Zeitgeschichte, dann hatte er sein Berufsziel erreicht, arbeitete als Berufsschullehrer in Ludwigshafen, Neustadt und Edenkoben. Sein Lebensbegleiter war aber nach wie vor der enge Bezug zu Haßloch.
Er erinnert sich gerne an den Lehrer Otto Frank, der ihm einmal
sagte: „Hock dich daher und spitz die Ohren, du kannst etwas lernen“. Gemeint war, dass er bei Unterhaltungen mit älteren Bürgern deren Erlebnisse und Erfahrungen aufmerksam registrieren sollte. „Ich war damals 14 Jahre alt, aber diese Worte führten mich durch mein ganzes Leben,“ erinnert sich der heute 86-Jährige.
Zur 1.400 Jahr-Feier organisierte er eine Ausstellung „Zerstörung und Wiederaufbau von Haßloch zwischen 1940 und 1960. Hierbei entstand die Idee zu den Haßlocher Heimatblättern. Die erste Ausgabe fand eine große Leserschaft, so dass sich Dr. Wolfgang Hubach entschloss, weitere Hefte herauszubringen. Die Resonanz ist bis heute sehr groß: „ Meine Hefte erhielten eine große Anerkennung, worüber ich mich sehr freute, es spornte mich an, eine Serie zu schreiben, die Heimatblätter gehören nun zu Haßloch. Spätere Generationen können daraus eine Chronik anfertigen.
Die Würze der Heimatblätter liegt in dem Wörterbuch. Hier erklärt der Heimatforscher Haßlocher Ausdrücke, die er in den zahlreichen Gesprächen mit älteren Haßlochern hört, die er besucht und ihnen aufmerksam und geduldig zuhört. „Der überwiegende Teil der Texte stammt von mir, es ist mir in der Zwischenzeit aber gelungen, ungefähr vierhundert interessierte Bürger*innen zu gewinnen, die mit Einzelbeiträgen oder auch mit mehreren Beiträgen zum Gesamtwerk beigetragen haben. Meine treuesten Mitarbeiter der ersten Stunde sind der Fotograf Günter Ohler und Ursula Müller, dafür bin ich sehr dankbar. Um die Geschichten um Haßloch für die Nachwelt zu erhalten, habe ich begonnen, einige wichtige Beiträge ins Internet zu stelle. Früher habe ich oft von acht Uhr morgens bis acht Uhr abends in meinem Büro gesessen und die Heimatblätter bearbeitet. Das Alter setzt mir aber auch Grenzen, die ich akzeptiere. In all den Jahren hat mich meine Frau unterstützt, sie hat großes Verständnis für mein Hobby aufgebracht, wofür ich ihr immer dankbar sein werde. Wie es mit den Heimatblättern weitergehen wird, hängt davon ab, ob wir jemanden finden, der sich für Ortsgeschichte interessiert und der bereit ist, viele Stunden zu investieren. Wird niemand gefunden, werden die Heimatblätter in absehbarer Zeit eingestellt werden.
Übrigens, das 125. Heft trägt den Titel ’Fenster, Türen und Tore in Haßloch’, Verfasser ist Helmut Freudenberger, das Werk ist sehr zu empfehlen, es ist hochinteressant“, wirbt Dr. Wolfgang Hubach für diese Ausgabe. Der Heimatforscher ist trotz seines Erfolges immer bescheiden und bodenständig geblieben - ein sympathischer Haßlocher mit Leib und Seele sowie Herz für Haßloch und seine Menschen. jm

Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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