Defibrillator für das Caritas-Förderzentrum Sankt Rafael in Altleiningen
- Die Vorstellung des neuen Defibrilator: Maja Madukanya (Erzieherin), Nils*, dahinter Esther Fuchs, Bereichsleiterin des stationären Bereichs, Krankenschwester Zofia Siwek und die Sponsoren Uli und Karin Metzger vom Weingut Metzger in Asselheim.
- Foto: Hoffmann
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Altleiningen. Auch ein Kinderherz kann stehen bleiben – das ist lebensgefährlich. Dann braucht das kleine Herz einen Schubbs. Menschen mit großem Herz haben deshalb dem Caritas-Förderzentrum Sankt Rafael in Altleiningen einen Defibrillator geschenkt.
Das Herz wieder in den Rhythmus bringen
Der kleine Nils (Name geändert) ist neun Jahre alt. Vor kurzem erst wurde entdeckt, dass er ein großes Problem mit seinem Herzen hat: Es kann im schlimmsten Fall sogar stehen bleiben. Das ist sehr gefährlich. Das Team von Lehrkräften, Erzieherinnen und Mitarbeitenden der Einrichtung und Förderschule haben deshalb schon eine Weiterbildung in Wiederbelebung von Kindern gemacht. Alle wissen jetzt, wie sie mit Herzdruckmassage und Atemspende Kindern bei Herzstillstand helfen können. Doch am sichersten ist der Einsatz eines Defibrillators. Das ist ein Gerät, das einen elektrischen Impuls gibt, der das aus dem Tritt geratene Herz wieder in den richtigen Rhythmus bringt.
Stiftung sucht Sponsoren
Federführend hat sich die Bereichsleiterin des stationären Bereichs, Esther Fuchs, darum bemüht, das lebensrettende Gerät für die Schule zu bekommen. Doch das war schwierig, erzählt sie. Es gab keine Kostenübernahme, auch nicht durch die Krankenkassen. Die Caritas-Mitarbeiterin wandte sich an die Stiftung Kinderherz. Diese Stiftung hat sich zur Aufgabe gemacht, über Herzkrankheiten von Kindern aufzuklären, medizinische Forschung zu fördern und medizinische Geräte, wie etwa Defibrillatoren, finanzieren zu helfen.
Winzer wollen unterstützen
Uli und Karin Metzger sind Winzer mit einem Weingut und haben schon oft wohltätige Projekte für Kinder gefördert. So kommt der Erlös ihrer Sommerfeste, bei dem sie zusammen mit weiteren Winzern Weinproben anbieten, komplett Förderprojekten für Kinder zugute. Sie wandten sich an die Stiftung Kinderherz, die die Verbindung zur Einrichtung herstellte. Hoch erfreut besuchten Erzieherin Maja Madukanya und Nils mit weiteren Caritas-Kollegen aus dem Team das diesjährige Sommerfest. Nils bekam Traubensaft – die „Großen“ testeten den fertigen Wein. Am Ende reichte der Erlös des Sommerfestes nicht, und so legten Uli und Karin Metzger noch etwas aus der eigenen Tasche drauf. Zur offiziellen Übergabe des Geräts kamen sie zur Schule. „Es war uns wichtig, den direkten Kontakt zu haben und wir freuen uns sehr, dass wir hier einen Beitrag leisten können“, sagt Karin Metzger. Ehemann Uli Metzger sagt: „Man kann viel Gutes bewirken, wenn man sich ein bisschen umsieht und informiert. Ich hoffe, dass das auch andere Menschen mitbekommen und Gutes tun.“ Die Gäste der Sommerfeste seien immer begeistert von dem Benefiz-Gedanken und machen gerne mit, sagt das Winzerehepaar.
Der Defibrillator gibt Anweisungen.
Der Defibrillator ist ohne besondere Vorkenntnisse nutzbar, erklärt Krankenschwester Zofia Siwek. Wird er aus seiner Halterung genommen, erklärt das Gerät hörbar mit deutlicher Stimme, was zu tun ist. Das geht von der Lagerung des Betroffenen bis zum Ankleben der Strom leitenden Pflaster auf der Haut. Das Gerät misst dann selbst den Zustand des Betroffenen, reguliert sich selbst und gibt selbst nach einer Warnung den elektrischen Impuls, nötigenfalls wird das auch wiederholt. Bei der Entnahme des Geräts wird automatisch der nächste Notarzt verständig, ein eigener Anruf ist nicht erforderlich.
Gerät hilft auch Erwachsenen
Das Gerät kann nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen bei Herzstillstand helfen. Der Standort ist innen, direkt neben dem Haupteingang zum Verwaltungstrakt, da hier jeder Mitarbeiter einen Zugriff hat. Ein entsprechendes Schild draußen weist darauf hin, dass hier ein Defibrillator installiert ist. Das Gerät prüft sich regelmäßig selbst, für die ersten fünf Jahre Betrieb gibt es einen Wartungsvertrag. Schulleiter Daniel Wolff freut sich: „Ich bin sehr froh, dass das nach langem Anlauf geklappt hat und wir das Gerät haben. Ich bedanke mich herzlich bei den Sponsoren und meinem Team, die das gemeinsam möglich gemacht haben.“
Von Gereon Hoffmann für den Caritasverband
Autor:Reiner Bohlander aus Frankenthal |
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