Inklusive Beschulung am Pfalzinstitut für Hören und Kommunikation
Mehr als 40 Jahre gemeinsam lernen

Hörgeschädigte und hörende Schüler profitieren voneinander  | Foto: Bezirksverband Pfalz
  • Hörgeschädigte und hörende Schüler profitieren voneinander
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Pfalz. Seit über 40 Jahren, und zwar seit 1978, sammelt das Pfalzinstitut für Hören und Kommunikation (PIH) in Frankenthal Erfahrungen mit der gemeinsamen Betreuung hörgeschädigter und hörender Kinder.

Das Projekt war so erfolgreich, dass es Schule gemacht hat und nach der Kindertagesstätte auch 1992 in der Grundschule und 2013 in der Realschule-plus eingeführt wurde. Damit ist das PIH die erste Schule mit dem Förderschwerpunkt Hören in Rheinland-Pfalz, die Inklusion in der Sekundarstufe eingeführt hat. Ab dem neuen Schuljahr soll sie nun auch in der berufsbildenden Schule des PIH Einzug halten.

Im Laufe von mittlerweile 27 Jahren hat der Diplom-Soziologe Alexander Hüther das Projekt wissenschaftlich begleitet; kürzlich berichtete er den Mitgliedern des Schulträgerausschusses des Bezirksverbands Pfalz über seine Erfahrungen.
Der damalige PIH-Leiter Herbert Breiner habe die gemeinsame Betreuung hörgeschädigter und hörender Kinder in der Kindertagesstätte am Herzen gelegen. Er war überzeugt davon, dass beide Seiten davon profitieren, und zwar dass einerseits die Hörgeschädigten im Umgang mit den Hörenden gefördert würden und sich mit den Normen und Werten der hörenden Gesellschaft vertraut machen könnten und die Hörenden andererseits soziale Kompetenzen erwerben könnten, die ihnen sonst verwehrt geblieben wären. Nachdem das Inklusionsprojekt in der Kita hervorragende Erfolge gebracht hätte, haben sich die Eltern hörender Kinder am PIH für eine gemeinsame Beschulung eingesetzt.

Im Vordergrund hätten aber immer die Bedürfnisse der hörsprachbehinderten Schüler gestanden, an denen man sich orientiert habe. Im Laufe der Jahre habe sich gezeigt, dass die Integrationsklassen am PIH die gleichen Leistungen wie an Regelschulen erbringen. Auch werde ein nachweisbarer Integrationsprozess sichtbar; so sei mit zunehmender Dauer der gemeinsamen Beschulung sowohl der soziale Status innerhalb der Klasse als auch die Wahl der Freizeitpartner nicht davon abhängig, ob die Schüler hörend oder hörgeschädigt seien. Finde die integrierte Förderung von hörgeschädigten Kindern an Regelschulen statt, zeige sich oftmals ein anderes Bild. Die Schüler hätten zum Teil massive Leistungsprobleme, auch würde vielfach wenig Rücksicht auf die Belange der Hörgeschädigten genommen. Diese wiederum würden ihre hörenden Mitschüler idealisieren und ihre eigene Behinderung verdrängen beziehungsweise verstecken. Der Besuch des PIH ist bei den Eltern der hörenden Kinder sehr beliebt, denn diese genießen die Vorteile der kleinen Klassen und eine sehr gute pädagogische Betreuung. ps

Autor:

Kim Rileit aus Ludwigshafen

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