Frank Böhmer ist in Frankenthal der "Wehrleiter der Herzen"

Der stellvertretender Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Frank Böhmer ist aktuell Leiter der Feuerwehr Frankenthal. Das Bild zeigt ihn im Gespräch mit Medienvertretern. Im Juli war ein ICE bei Frankenthal stehen geblieben. | Foto: Gisela Böhmer
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  • Der stellvertretender Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Frank Böhmer ist aktuell Leiter der Feuerwehr Frankenthal. Das Bild zeigt ihn im Gespräch mit Medienvertretern. Im Juli war ein ICE bei Frankenthal stehen geblieben.
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Frankenthal. Er ist der "Wehrleiter der Herzen": Ohne Frank Böhmer ginge bei der Feuerwehr Frankenthal gerade nicht viel. Seit über zwei Jahren gibt es in Frankenthal keinen hauptamtlichen Wehrleiter mehr. Seitdem ist der stellvertretende Wehrleiter Ansprechpartner für alle etwa 120 freiwilligen und hauptamtlichen Feuerwehrleute in Frankenthal. Böhmer koordiniert die Einsätze, kümmert sich um Fahrzeug-, Dienst- und Ausbildungspläne und ist in die Neustrukturierung sowohl der Organisation als auch des Gebäudes eingebunden. Und das alles ehrenamtlich.

Feuerwehrmann aus Leidenschaft

So viel Engagement bindet nahezu alle freie Zeit und bedarf eines großen Entgegenkommens des Arbeitgebers und der Kollegen. Warum also macht der 43-jährige Familienvater das? Im Gespräch wird schnell klar: Frank Böhmer ist Feuerwehrmann aus Leidenschaft. 2003 ist er im badischen Pfinztal auf der Suche nach einem neuen Hobby eher durch Zufall bei der Feuerwehr gelandet. Dort wird er nicht nur herzlich aufgenommen, die Feuerwehr-Aufgaben wecken auch das Interesse des technikaffinen Industriemechanikers. Er hat Glück und kann fast sofort mit der Grundausbildung beginnen.

Er wächst in die Gemeinschaft hinein; enge Freundschaften entstehen. An seinen allerersten Einsatz erinnert er sich noch gut: Beim Feiern in einem Schrebergarten in der Nähe eines Waldgebietes hatten die Partygäste einen Stromgenerator in Betrieb. Beim Betanken war Benzin übergelaufen; Generator und Gartenhütte gerieten in Brand. Der erfahrene Feuerwehrmann weiß noch um seine Aufregung damals, erinnert sich an den Adrenalinschub, an das zielgerichtete Zusammenwirken vieler Einsatzkräfte - und an die Dankbarkeit der Partygäste für die geleistete Hilfe.

Wie geht's weiter mit der Feuerwehr in Frankenthal? Noch bis Ende 2024 ist Frank Böhmer im Ehrenamt als stellvertretender Wehrleiter. | Foto: Gisela Böhmer
  • Wie geht's weiter mit der Feuerwehr in Frankenthal? Noch bis Ende 2024 ist Frank Böhmer im Ehrenamt als stellvertretender Wehrleiter.
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Auch wenn Frank Böhmer inzwischen viele unterschiedliche Situationen und Einsätze erlebt hat, die Aufregung ist bis heute geblieben: "Man weiß nie, was einen erwartet, wenn man zu einem Einsatz gerufen wird", sagt er. 2005 zieht Böhmer wieder in seine Geburtsstadt Frankenthal - und verlässt schweren Herzens die Pfinztaler Wehr. Ein Arbeitskollege nimmt ihn mit zur Frankenthaler Feuerwehr. Die ist damals schon vier Mal so groß wie die kleine Ortswehr in Pfinztal und fährt um die 500 Einsätze pro Jahr. Viel mehr Einsatzkräfte, viel mehr Technik, viel mehr Fahrzeuge. Böhmer erinnert sich, wie er das erste Mal in der großen Fahrzeughalle in Frankenthal steht und sich zweifelnd fragt, wie er hier seinen Platz finden soll. Und wieder ist es die Kameradschaft, die es ihm leicht macht.

"Jeder Einsatz ist Leid"

"Es gab keinerlei Berührungsängste", erinnert er sich an seine erste Übungsstunde in Frankenthal. Wissensstand und Kenntnisse wurden abgeglichen - und dann knüpfte er nahtlos an seine bisherige Tätigkeit als Feuerwehrmann an. Von Tierrettung über schwere Verkehrsunfälle und komplizierte Brände bis hin zu Katastrophen wie der im Ahrtal reichen die Einsätze der Feuerwehr. "Jeder Einsatz ist Leid", sagt Frank Böhmer. Und nicht alle sind ungefährlich. Wenn die Feuerwehr gerufen wird, ist das Unglück bereits passiert. Rückgängig machen, lässt sich dann nichts mehr. Bestenfalls lindern. Planbar sind diese Einsätze naturgemäß nicht: Zu jeder Tages- und Nachtzeit stellt Böhmer sich in der engen Gemeinschaft Feuerwehr dem Dienst an den Bürgerinnen und Bürgern, hilft, wo er kann. Bis zum heutigen Tage nimmt er "seine" Feuerwehr Frankenthal als eine große Familie wahr.

Der stellvertretender Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Frank Böhmer ist aktuell Leiter der Feuerwehr Frankenthal. Das Bild zeigt ihn im Gespräch mit Medienvertretern. Im Juli war ein ICE bei Frankenthal stehen geblieben. | Foto: Gisela Böhmer
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2015 wählt ihn diese Familie zum stellvertretenden Brand- und Katastrophenschutzinspekteur. In seine stetig zunehmenden Aufgaben ist er hineingewachsen. Dabei hilft ihm nicht nur der Rückhalt des Arbeitgebers, der seiner Kollegen und der Mannschaft, sondern vor allem  der Rückhalt seiner Familie. Böhmer ist verheiratet und hat einen Sohn. Seine Frau Gisela, Redakteurin beim Wochenblatt Frankenthal, ist selbst aktive Feuerwehrfrau und die rheinland-pfälzische Landesbeauftragte für das Rettungshundewesen.

Frank Böhmer ist stolz darauf, dass er an der Ausgestaltung des Bereichs Katastrophenschutz innerhalb der Wehren maßgeblich mitgearbeitet hat. Die Feuerwehr Frankenthal sieht er für die Zukunft gut aufgestellt. Er weiß aber auch: "Wir brauchen einen Chef, der das hauptamtlich macht." Die Verantwortung, die seit gut zwei Jahren auf Böhmers Schultern lastet, wiegt gerade besonders schwer: Es gibt derzeit nämlich auch keinen weiteren stellvertretenden Wehrleiter. Bis zum Jahresende leitet Frank Böhmer kommissarisch die Frankenthaler Wehr. Und hofft, dass es bald wieder jemanden gibt, der sich hauptamtlich den vielen Aufgaben der Feuerwehr Frankenthal widmet. Bis die Stelle allerdings neu besetzt ist, läuft er am Anschlag, der "Wehrleiter der Herzen".

Frank Böhmer mit seiner Frau Gisela. Der stellvertretende BKI unterstützt seine Frau bei der Ausbildung ihres Vermisstenspürhundes -  hier in Meisenheim. Er selbst bildet ebenfalls einen Rettungshund aus. | Foto: Gisela Böhmer
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