Heimatbund Edenkoben e.V.
GURS 1940

- Foto: Fotos: Sylvia Guntermann
- hochgeladen von Jutta Grünenwald
Die Ausstellung „Gurs 1940. Deportation und Ermordung von südwestdeutschen Jüdinnen und Juden" ist noch bis zum 26. Oktober im Museum für Weinbau und Stadtgeschichte in Edenkoben, Weinstraße 107, zu sehen.
Zum Einführungsvortrag von Dr. Andreas Borm am 14. September, konnte der Vorsitzende des Heimatbunds, Bernd Guntermann, ca. 50 Interessierte im Gewölbekeller des Museums begrüßen.
Borm ist nicht nur Mitglied im die Ausstellung organisierenden Heimatbund, sondern auch Lehrer für Geschichte am Hannah-Arendt-Gymnasium in Haßloch und hat umfangreiche Recherchen im Landesarchiv vorgenommen.
Die Deportation von mehr als 6.500 Jüdinnen und Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland ist Thema dieser umfassenden Wanderausstellung. Dargestellt sind Deportationen durch die Nationalsozialisten; 1940 mit dem Ziel der Züge ins Lager Gurs am Fuße der Pyrenäen in Südwestfrankreich. Wer nicht dort starb, wurden ab dem Sommer 1942 nach Auschwitz-Birkenau und Sobibor verschleppt und ermordet. Nur wenige Menschen überlebten.
Die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz hat die Ausstellung erarbeitet und stellt sie dem Heimatbund kostenfrei zur Verfügung.
Rund ein Viertel der Ausstellung beschäftigt sich spezifisch mit dem Schicksal pfälzischer Jüdinnen und Juden. Diese Inhalte wurden kuratiert von Roland Paul von der Arbeitsstelle „Geschichte der Juden in der Pfalz“.
Das Archivteam des Heimatbundes, u.a. Hubert Minges, Norbert Lingenfelder und Rolf Baumann, hat zudem recherchiert und relevante Details mit Bezug zu Edenkoben aus den nicht gänzlich verschwundenen Dokumenten ergänzt.
So konnte der Referent anhand von Fotos, die den Ludwigsplatz als Sammelstelle für die abzutransportierenden jüdischen Mitbürger zeigen, sowie einzelne Abgebildete namentlich erwähnen. Beispielsweise zog das Schicksal von Heinz Mayer aus der Gartenstraße 6 in Edenkoben und seiner Familie wie ein roter Faden durch den Vortrag. Erst heute, 100 Jahre nach dem Geburtstag der Protagonisten, ist es möglich, den mit der Aufschrift "Freifahrt nach Palästina" gekennzeichneten Bus unter die Lupe zu nehmen.
Der Besuch der Ausstellung ist kostenfrei und zu den Öffnungszeiten des Museums möglich; weitere Termine auf Anfrage: anfrage@museum-edenkoben.de. Informationen auch auf der neuen überarbeiteten Homepage: www.heimatbund-edenkoben.de


Autor:Jutta Grünenwald aus Edenkoben |
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