Gemeinsame Jugendübung
Übung der Jugend-FFW und des JRK an der DHBW KA

- Foto: (C) Jugendrotkreuz im DRK Ortsverein Durlach e.V.
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Übungseinsatz der Jugendfeuerwehr
und des Jugendrotkreuzes an der DHBW Karlsruhe
Durlach (nw.) Am vergangenen Samstag führten die Jugendfeuerwehr Karlsruhe und das Jugendrotkreuz eine gemeinsame Übung auf dem Campusgelände der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Karlsruhe (Erzbergerstraße 121) durch.
Beteiligt waren die Jugendrotkreuz-Gruppen aus Durlach, Grötzingen und Oberreut, die zusammen mit der Jugendfeuerwehr und weiteren Helfern eine koordinierte und anspruchsvolle Übung absolvierten. Die Übung war ein voller Erfolg und zeigte eindrucksvoll, wie gut die Zusammenarbeit zwischen den beiden Jugendorganisationen funktioniert.
Bereits am Vormittag trafen die Jugendlichen mit ihren Fahrzeugen um 8.30 Uhr am Bereitstellungsraum im Kanalweg ein. Von dort aus wurden die einzelnen Teams zu ihren Einsatzorten auf dem DHBW-Gelände alarmiert und geleitet.
Ziel der Übung war es, unter realitätsnahen Bedingungen verschiedene Einsatzszenarien zu bewältigen und gleichzeitig Teamarbeit, Kommunikation und Fachkenntnisse zu stärken. Für die Übung wurden Verletztendarsteller im Vorfeld durch die Verantwortlichen der Übung vorbereitet. Die Darsteller wurden nicht nur in Notfalldarstellung geschult, sondern auch durch professionelles Schminken realistisch für ihre Verletzungen präpariert.
So konnte eine authentische Darstellung von Brandwunden, Frakturen und anderen Verletzungen dargestellt werden, die den Einsatzkräften eine realistische Herausforderung bot.
Während die Jugendfeuerwehren der 15 Abteilungen (verteilt auf zwei Übungsgruppen) geübt haben, war das Jugendrotkreuz durchgehend bei beiden Übungen vor Ort. Damit die Jugendrotkreuzgruppen eine möglichst große Bandbreite an Versorgungen erfahren konnten wurden den einzelnen Übungen unterschiedliche Szenarien zugeordnet.
Szenario 1: Brandwunden, Rauchvergiftung und Wiederbelebung
Das zentrale Übungsszenario begann mit einem simulierten Brandereignis in einem der Gebäude des DHBW-Campus. Mehrere Personen wurden durch den Brand verletzt, darunter auch einige mit schweren Brandwunden und Rauchvergiftung. Das Jugendrotkreuz wurde mit der Versorgung dieser Verletzten betraut.
Ein Teil des Teams kümmerte sich um die Brandwundenversorgung: Sie kühlten die betroffenen Stellen mit feuchten Tüchern und deckten die Wunden ab, um eine Infektion zu verhindern. Ein anderer Teil des Teams übernahm die Versorgung von Rauchvergiftungen sowie deren Atemwegssicherung und Betreuung.
Wiederbelebungsmaßnahmen: Ein weiterer Teil des Szenarios beinhaltete die Reanimation einer bewusstlosen Person, die aufgrund des Brandrauchs kollabiert war. Das Jugendrotkreuz-Team leitete sofort Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) ein, bis ein "Rettungsdienst" (in diesem Fall simuliert) eintraf und die Versorgung übernahm.
Szenario 2: Brüche, Schockverhalten und Wiederbelebung
Während die Kräfte der Feuerwehr die Brandbekämpfung sowie die Personenrettung durchführten, ergab sich ein weiteres, dramatisches Szenario: Einige Verletzte waren nach einem simulierten Sturz oder durch herabfallende Trümmer mit Brüchen und möglichen inneren Verletzungen zu versorgen.
Das Jugendrotkreuz kümmerte sich hier um die Versorgung der Frakturen. Zuerst wurden die Betroffenen stabilisiert, indem die Gliedmaßen ruhiggestellt und mit Schienen fixiert wurden, um weitere Schäden zu vermeiden.
Parallel dazu nahmen die JRK-Helfer das Schockverhalten der Verletzten in den Blick: Durch den Schockzustand hatten viele Verletzte ein erhöhtes Risiko für Kreislaufprobleme. Die Helfer reagierten schnell, indem sie die Patienten in eine Schocklage brachten, sie warmhielten und kontinuierlich beruhigend auf sie einwirkten.
Auch im Szenario 2 wurden Wiederbelebungs-Maßnahmen gefordert: In diesem Szenario wurde ein weiterer Patient aufgrund mehrfacher Verletzungen, einem sogenannten Polytrauma, reanimationspflichtig, so dass auch hier die HLW (Herz-Lungen-Wiederbelebung) eingeleitet wurde.
Fazit: Zusammenarbeit von Feuerwehr und Jugendrotkreuz
Während des gesamten Übungsgeschehens arbeiteten die Jugendfeuerwehr und das Jugendrotkreuz Hand in Hand. Die Feuerwehr setzte ihre Fachkenntnisse in der Brandbekämpfung und Personenrettung ein, während das Jugendrotkreuz seine Expertise in der Ersten Hilfe, der Versorgung von Verletzten und der Wiederbelebung zur Geltung brachte.
Ein reibungsloser Übergang zwischen den beiden Gruppen war essenziell, um die Verletzten zügig und effektiv zu versorgen. Gegen 12:30 Uhr waren die Übungsszenarien erfolgreich abgeschlossen. Die Jugendlichen zeigten hervorragende Leistungen und bewiesen nicht nur ihre fachlichen Fähigkeiten, sondern auch ihre Teamfähigkeit und Belastbarkeit.
Nach der Übung gab es eine Nachbesprechung, in der die Einsatzkräfte ihre Erfahrungen austauschten und Verbesserungsvorschläge sammelten.
Die Übung war ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie wichtig es ist, dass sich junge Helferinnen und Helfer in realitätsnahen Situationen aufeinander verlassen können. Die Duale Hochschule Baden-Württemberg Karlsruhe (DHBW) an der Erzbergerstraße 121 stellte den idealen Rahmen für diese Übung zur Verfügung. Der enge Austausch zwischen Ausbildungseinrichtungen und Ehrenamtlichen ist ein wesentlicher Bestandteil der Nachwuchsförderung und trägt dazu bei, die Sicherheit in der Region zu erhöhen.
Bild und Text: Nicole Warter, Jugendrotkreuz Durlach
Autor:Frank Nordwig aus Durlach |
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