BriMel unterwegs
Im Frühtau zum 46. Ökumenischen Hungermarsch

10-km-Strecke Richtung Dudenhofen durch den Wald | Foto: Brigitte Melder
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  • 10-km-Strecke Richtung Dudenhofen durch den Wald
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Böhl-Iggelheim. Am 10. Oktober wurde der Marsch wie seit 46 Jahren vom Verein Ökumenischer Hungermarsch Böhl-Iggelheim e. V. ausgerichtet. Dieses Jahr war bei schönstem Sonnenschein Treffpunkt am Naturfreundehaus Iggelheim. Bereits vor 9.00 Uhr war natürlich noch einiges zu checken und die Wandersleut trudelten nur spärlich ein, was sich im Laufe des Vormittags noch ändern sollte. Eintrag ins „Logbuch“ und Maskentragepflicht beim Einchecken waren notwendig, aber bei der späteren Wanderung unnötig.

Nach einem musikalischen Vorspiel durch David und Alice Müller begrüßte Diakon Hartmut von Ehr die Gäste gefolgt von einer anschließenden Eröffnungsandacht. Er rief auf zum Laufen für Gerechtigkeit und Frieden! Wir sollten dankbar sein für die saubere Luft und die Sonne heute Morgen und dies in Demut erkennen. Gerhard Schackert vom Freundeskreis Burkina Faso Schifferstadt begrüßte seinerseits die Gäste und erzählte, dass zeitgleich in Koudougou/Burkina Faso ein Gottesdienst stattfinden würde und man an uns denken würde. Wir wünschten uns, dass die Menschen dort eine positive Zukunft haben. Bernd Kiefer als Vorsitzender des Vereins Ökumenischer Hungermarsch Böhl-Iggelheim e.V. bedankte sich ebenfalls bei den Unterstützern. Durch die Gemeinde Böhl-Iggelheim sei dies heute ermöglicht worden und stellvertretend war heute Karl-Heinz Hasenstab hier vor Ort. Wegen Corona gäbe es heute aus Sicherheitsgründen keinen gemeinschaftlichen Start und so lief jeder in eine andere Richtung. Die 10-km-Läufer liefen Richtung Dudenhofen durch den Wald und die 5-km-Läufer, meistens Familien mit Kindern, liefen durch den Wald am Naturfreundehaus vorbei.

Auf dem Platz mit den aufgebauten Buden gab es allerhand zur Unterstützung des Projektes zu erwerben: 1 Kalender mit monatlichem Rückblick auf die vielen unterstützenden Projekte des Vereins, diverse bunte Stoffbeutel, die aus Kleiderstoff gefertigt wurden - bunt muss es sein, kleine Filztiere etc. An einer Bude konnte man sich mit Proviant für unterwegs versorgen und kostenlosem Tee. Die Helfer vom Roten Kreuz waren ebenfalls vor Ort sowie die Parkplatzeinweiser und ein Streckendienst, der die Wegstrecke abfuhr und nach dem Rechten schaute. Wie jedes Jahr ließen es sich auch dieses Jahr Dr. Johannes Mauder und Wolfram Endemann aus Mainaschaff nicht nehmen wieder mit von der Partie zu sein und führten das Feld an.

Dieses Jahr sollten die Spenden an das Projekt „Sicherer Start ins Leben - Aufbau einer Geburtsstation in Koudougou/Burkina Faso“ gehen. Burkina Faso liegt in Westafrika in der Sahelzone. Das Land umfasst 267.950 km² und hat damit 75 % der Fläche von Deutschland. In Burkina Faso leben etwa 20 Millionen Menschen in vielen Stämmen mit über 60 verschiedenen Sprachen. Das Land gehört zu den zehn ärmsten Ländern der Erde. Aufgrund der unzureichenden medizinischen Versorgung ist die Kinder- und Frauensterblichkeit im Zusammenhang mit den Geburten sehr hoch.

Vor über 30 Jahren gründete Clarisse Kantiono mit ihrem italienischen Mann Enzo Missoni in Koudougou das „Centre OASIS“, das seitdem ein Zufluchtsort für Mütter mit ihren unterernährten Kindern und für viele notleidende Menschen geworden ist. Über die von Clarisse aufgebaute „Association PIA“ wurden in den vergangenen Jahren mit Unterstützung des Projektpaten des diesjährigen Hungermarsches, dem Freundeskreises Burkina Faso Schifferstadt, bereits zahlreiche humanitäre Projekte realisiert. Dabei ging es stets um Hilfe zur Selbsthilfe mit den Schwerpunkten Bildung, medizinische Versorgung, Ernährung und Trinkwasserversorgung unabhängig von Religion und Herkunft.

In Burkina Faso gibt es weder eine soziale Absicherung durch den Staat noch ein flächendeckendes Gesundheitssystem. Für schwangere Frauen gibt es in der Regel keine Vorsorgeuntersuchungen und keine medizinische Begleitung bei der Geburt. Auch eine Nachsorge oder Beratung bei der Familienplanung und der Zugang zu Verhütungsmitteln ist nicht gegeben. Die meisten Babys werden unter unhygienischen Bedingungen in den Dörfern geboren. Bei Komplikationen ist die Gesundheit und das Leben von Mutter und Kind in Gefahr. Daher soll in dem im Centre OASIS befindlichen Klinikgebäude mit Hilfe des beim Hungermarsch erlaufenen Erlöses eine „Maternité“ (Geburtsstation) aufgebaut werden, damit zukünftig ein sicherer Start ins Leben für Mutter und Baby ermöglicht werden kann. Eine junge Frau macht gerade vor Ort ihre Hebammenausbildung, um ab Eröffnung der Geburtsstation die Betreuung aufzunehmen und ihr Wissen in Bezug auf Hygiene, Familienplanung etc. an andere Frauen weiterzugeben, ganz im Sinne der nachhaltigen Selbsthilfe.

Spenden können auch direkt auf das Spendenkonto „Hungermarsch 2021“ IBAN: DE80 5479 0000 0001 3515 16
(BIC: GENODE61SPE) bei der Vereinigten VR Bank Kur- und Rheinpfalz eG überwiesen werden.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.hungermarsch-boehl-iggelheim.de
(mel)

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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