Natur ist wichtig für die Erholung der Menschen
Wie sieht es im Wald aus?

Weiter Blick über den Pfälzer Wald vom Stäffelsbergturm bei Dörrenbach   | Foto: B. Bender
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Bad Bergzabern.Viel Regen und weniger Hitze im Sommer 2021 haben leider nur teilweise zur Verbesserung des Waldzustandes beigetragen. Die Witterungsverhältnisse der kommenden Jahre werden erst zeigen, ob eine Regeneration stattfinden kann.
„Nur wegen eines verregneten Sommers, kann man noch nicht von einer Entspannung der Gesamtsituation sprechen“, informiert Tobias Keller, Leiter des Forstreviers Bad Bergzabern. Durch die vorangegangenen drei Trockenjahre ist der Boden immer noch bis in tiefe Schichten ausgetrocknet.
Die Niederschläge aus diesem Jahr reichen leider noch nicht aus, um den ursprünglichen Stand der Bodenfeuchte zu erhalten.
Wichtig zu wissen ist, dass sich Bäume nur allmählich, oft erst nach mehreren Jahren mit guten Wuchsbedingungen, regenerieren. Immer noch sind viele absterbende Bäume zu verzeichnen. „Hohe Totholzanteile stellen im Wald inzwischen eine Gefahr für den Waldbesucher dar“, warnt Tobias Keller. Die Gefahr sei oftmals für die Wanderer nicht erkennbar.
Insbesondere an abgestorbenen Buchen könnten unmittelbar Äste brechen. Derzeit sind aufwendige Maßnahmen zur Verkehrssicherung an Straßen, Wohnbebauungen und öffentlich gewidmeten Wegen im Gange, um die Gefahr durch abgestorbene Bäume zu entschärfen.
Hinsichtlich der Borkenkäfersituation kann man jedoch von einer temporären Entspannung sprechen, da feuchte Witterung die Vermehrung von Borkenkäfern bremst. Aber auch hier sind weiterhin hohe Populationsdichten vorzufinden. Leider gibt es auch schlechte Nachrichten: Durch die hohe Luftfeuchtigkeit in den Sommermonaten wurden Pilzkrankheiten stark gefördert. Bei der Kastanie zum Beispiel war ein sehr früher Blattfall zu beobachten, der in Teilbereichen bereits im September zu kompletten Blattverlust der Oberkrone führte. Dadurch konnten sich die Edelkastanienfrüchte nicht in der gewohnten Größe ausbilden.
Ein Hinweis für Privatwaldbesitzer: Sie sollten ihre Wälder in erster Line regelmäßig hinsichtlich ihrer Vitalität im Blick haben, um mögliche Massenvermehrungen von Schadorganismen zu erkennen. Und hinsichtlich der Klimastabilität sollte auf die Mischung von Baumarten gesetzt werden. „Grundsätzlich gilt es, das Ökosystem Wald zu stärken“, so Tobias Keller,„ das ist eine ständige und langwierige Aufgabe, die sich nicht in kurzer Zeit realisieren lässt.“
Im letzten Jahr konnten alle durch Borkenkäfer entstandene größere Kahlflächen durch klimaresistente Baumarten aufgeforstet werden.
Dabei wurden mehrere Aufforstung-Projekte im Sinne der Umweltbildung mit Schulen und Vereinen realisiert.
Auch hat das Einbringen und Erproben von klimaresistenten Mischbaumarten an Fahrt aufgenommen. Es sind mehrere Versuchs- und Demonstrationsflächen entstanden.
Im Sommer 2021 wurde Waldführungen und Waldbegänge unter reger Beteiligung durchgeführt.
Coronabedingt mussten gemeinsame Pflanzaktionen im Herbst 2020 allerdings leider abgesagt werden und es sieht so aus, dass dies in diesem Jahr ebenfalls der Fall sein wird.
Derzeit fokussiert man sich aber auf die Umweltbildung mit Schulen und Kindergärten (Waldklassenzimmer und Pflanzaktionen).
Im kommenden Jahr wird es hoffentlich weitere Informationsveranstaltungen zum Thema Wald und Klimawandel geben.
Information ist wichtig, vor allem weil seit Pandemiebeginn definitiv mehr Menschen im Wald unterwegs sind.
Die Bedeutung der Erholungsfunktion von Wäldern hat, gerade in Lock-Down Zeiten, stark zugenommen.
Waldbaden-Kurse laden zur Entschleunigung ein und das achtsame Verweilen im Wald lenkt das Bewusstsein auf die Natur.
Für Veranstalter ist es wichtig zu wissen, dass Waldbaden-Kurse einer Anmeldung beim Forstamt bedürfen und nur an ausgewählten Stellen im Wald stattfinden sollten, an denen keine Gefahr für Teilnehmende durch umstürzende Bäume oder abbrechende Äste besteht. beb

Autor:

Britta Bender aus Annweiler

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