Livestream-Konzert und Ausstellung in der Gedächtniskirche
Kunstprojekt des Trifelsgymnasiums

Kunstporträts und lebensgroße Puppen für die Aktion „Brot für die Welt“.  | Foto: PS
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  • Kunstporträts und lebensgroße Puppen für die Aktion „Brot für die Welt“.
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Annweiler/Speyer. Schüler des Evangelischen Trifelsgymnasiums in Annweiler gestalten für die Aktion „Brot für die Welt“ Kunstporträts und lebensgroße Puppen, um auf Kinderarbeit auf den Philippinen hinzuweisen.
Ein Kind schrubbt den Boden direkt zu unseren Füßen. Ein Kind hält uns bettelnd die Reisschale hin. Diese Szenen werden von lebensgroßen Puppen und Kunstporträts dargestellt, die den Festgottesdienst zur Eröffnung der bundesweiten Spendenaktion „Brot für die Welt“ in der Speyerer Gedächtniskirche der Protestation am 1. Advent, dem 29. November, begleiten. Mit dem Livestream-Konzert des Pop-Duos Glasperlenspiel sowie dem digitalen Jugend-Event #meinZukunftsklima gehört die Kunstaktion zum Rahmenprogramm.
Die Schöpferinnen und Schöpfer der Kunstwerke sind Schülerinnen des Evangelischen Trifelsgymnasiums Annweiler (ETGA), die an das diesjährige Motto der bundesweiten Aktion erinnern: „Kindern Zukunft schenken“. Dafür wollten sie Objekte schaffen, die greifbar und anschaulich die Lebens-, Wohn- und Arbeitssituation von Kindern auf den Philippinen darstellen.
Meike Porz, Kunstlehrerin am ETGA, erinnert sich an den Ursprung des Projekts: „Unser Schulleiter Steffen Jung stellte die Arbeit von „Brot für die Welt“ auf den Philippinen vor. Unser Kunst-Leistungskurs sollte die Möglichkeit bekommen, gemeinsam mit dem Diakonischen Werk Pfalz im Oktober 2020 auf die Philippinen zu reisen“. Diese Reise musste wegen der Corona-Beschränkungen abgesagt werden. Stattdessen berichtete Sabine Jung, Vorstand beim Diakonischen Werk Pfalz, im Unterricht über ihre Erfahrungen mit dem Projektpartner von „Brot für die Welt“ auf den Philippinen.
Mit zwei Arten von Kunstwerken wollen die Schülerinnen den Betrachter dafür sensibilisieren, durch dessen Spenden Kindern einen Zutritt zu Bildung und dadurch eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Denn viele Kinder und Jugendliche müssen auf den Philippinen auf den Zuckerrohr-Plantagen arbeiten, um ihre Familien zu unterstützen, statt die Schule zu besuchen und somit Bildung zu erhalten.

Inspiriert von Expressionismus und Street Art

13 Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse haben im Kunst-Leistungskurs von Meike Porz 15 große Leinwände im Format 100 x 120 cm mit Acrylfarben bemalt. „Es sind Werke mit abstrahierten Porträts von Kindern und Jugendlichen aus dem Philippinen-Projekt entstanden“, so die Kunsterzieherin. Sie sollen der dominanten Innenraum-Architektur der Gedächtniskirche etwas entgegensetzen: Ausschnitte der Fotos von Betroffenen wurden vergrößert, in Photoshop bearbeitet, abstrahiert und auf Leinwände übertragen. „Die Schülerinnen und Schüler waren begeistert von der Idee, großformatig und erstmalig auf Leinwand malen zu können und haben viel Zeit in das Projekt investiert“, sagt Porz. Die Inspiration stammt aus dem Expressionismus bis zur zeitgenössischen Kunst. Gerne wollen die Jugendlichen mit den Kindern auf den Philippinen in Kontakt kommen und sie über Videos und Fotos am Entstehungsprozess „ihrer“ Kunstwerke teilhaben lassen.
In einem zweiten Kunstkurs der 13. Klasse bei Lehrerin Annika Lochbaum sind fünf lebensgroße, ausdrucksstarke Kinderfiguren aus Klebeband entstanden. Inspiration holten sich die Schülerinnen und Schüler beim US-amerikanischen Street-Art Künstler Mark Jenkins, der sie bereits für ein ähnliches Kunstprojekt beim Rheinland-Pfalz-Tag 2019 in Annweiler begeistert hatte. Die Puppen, die ein körperlich erschöpftes, hungriges Kind oder ein wissbegieriges, Buch lesendes Kind darstellen, sollen im Kirchenraum der Gedächtniskirche entweder vor den vorderen Bänken oder zwischen den Kirchenbesuchern platziert werden.
„Wie Jenkins wollen die Schülerinnen die Gottesdienstbesucherinnen und Fernsehzuschauer bei der Eröffnung der Spendenaktion irritieren und zum Nachdenken animieren“, so Lochbaum. Für die jungen Künstlerinnen und Künstler hatte die Zusammenarbeit mit „Brot für die Welt“ einen weiteren Effekt: „Es ermöglichte ihnen einen Einblick in fremde Kulturen, Länder und Lebenssituationen. So wird den Schülerinnen und Schülern deutlich, in welch einer komfortablen und privilegierten Lage sie sich selbst befinden“, sagt die Kunsterzieherin.ps

Autor:

Britta Bender aus Annweiler

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