Kleinste Gemeinde feiert Kerwe ganz groß
Kerwe richtig gut besucht

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Sitters. Was die mit etwas mehr als einhundert Einwohnern kleinste Ortsgemeinde Sitters über die Kerwetage "alles auf die Beine" stellt, sucht in der Region seinesgleichen. Von Freitag bis Dienstag wurde fünf Tage lang die Kerwe mit allem "Drum und Dran" gefeiert.
Zwar kommt nicht mehr die "Schiffschaukel" der Schaustellerfamilie Wild, aber mit Kinderreitschule, Zuckerstand und Schießbude ist alles da, was an einer Kerwe "von groß und klein" gern gesehen und auch genutzt wird. Mehr als ein halbes Jahrhundert kommt die Schaustellerfamilie aus Kaiserslautern jetzt schon in die kleine Moscheltalgemeinde zur Kerwe angereist und bereichert ungemein das Kerwegeschehen. Ortsbürgermeister und "Kerwechef" Kurt Enders vergaß auch in diesem Jahr nicht, für diese langjährige Treue ganz herzlich zu danken. Genauso dankbar zeigte er sich aber auch allen Beteiligten am Kerweumzug, vor allem den Nachbargemeinden, die sich stets gegenseitig bei den Umzügen unterstützen, was auch viele Besucher in die Gemeinden bringt. Zum Höhepunkt der Kerwetage am Sonntagnachmittag waren während des Umzuges weit mehr als doppelt soviele Kerwegäste als Sitters Einwohner hat im Ort und warteten auf den "Kerwelindwurm". Traditionell stellt er sich in der Ortsstraße "Am Neunmorgen" auf und wird dannn über die Landstraße 379 und durch die Hauptstraße zum Kerweplatz in der Ortsmitte mit buntem Spektakel und Blasmusik geführt. Weil es mit 13 Zugnummern einer der längsten Kerweumzüge der Ortsgeschichte war, mußten einige Um-  zugsteilnehmer auf der Landstraße warten, darunter auch der amerikanische Präsident Donald Trump mit seinem Konvoi. Er fügte sich zur Überraschung aller in das Geschehen ein und wollte nicht den Umzug anführen, was er ursprünglich als Bedingung für seinen Blitzbesuch machte. Die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Obermoschel mit Wehrführer Christian Übel, der aus Sitters stammt, über- nahmen gekonnt die Absicherung dieses langen Umzuges.
Vorne weg ging der Kerwestraußträger Philipp Suhr, bevor der Musikverein Hallgarten unter Dirigent Christoph Kaul folgte. Frank Brand kritisierte auf seinem "Elektroquad" das Dieselfahrverbot in den Städten und wies auf das Kerosin der Flugzeuge hin: "Bei Kersosin sieht keiner rot, Hauptsache Dieselfahrverbot". Markus Brand folgte mit seinem Deutz-Traktor nebst Anhänger. Drei schon etwas ältere, aber ganz "stolze Dorfmädchen" freuten sich: "Dofkinder sind immer froh, wenn die Kerb iss widder do" und sie warfen jede Menge Süßigkeiten an die Zaungäste aus. Ein "Hingucker" war Ortsbürgermeister Kurt Enders mit seinem Oldtimer-Traktor Marke Lanz 2416, Baujahr 196o. Auf dem Anhänger zeigte er alte landwirtschaftliche Geräte und den Spruch: "Eine Kuh macht Muh, viele Kühe machen Mühe". Gut nachbarliche Beziehungen pflegte die Fußgruppe des Schiersfelder Vereins für Brauchtum und Kultur" mit der Teilnahme am Kerweumzug im Nachbarort. Die komplette Familie Rohr aus Hallgarten wiesen mit ihrem "Bienenwagen" darauf hin, wie wichtig Natur- und Insektenschutz sind: "Biene, Hummel, Schmetterling, sind für unser Dorf ein Mehrgewinn". "Wilder gehts nicht" und dass sie richtige "Party-Animals" sind, zeigten die Schiersfelder mit ihrem Umzugswagen auch in Sitters bei der Kerwe. Die Kalkofener Kerweborsch hatten das überdimensionale Original-Skelett ihres
Ur-Dinosauriers "Kalki" zum Leben erweckt und als "Schwertransport" mit zum Kerweumzug gebracht, wofür es richtig viel Applaus gab. Gleich zwei Delegationen hatten die Unkenbacher über die Abkürzung Kahlforsterhof nach Sitters geschickt: Die "Unkenbacher Tanzmäuse" hatten sich als Kindergruppe mit ihren Leiterinnen Esther Steller, Steffi Hund und Karin Baltz als "Geschenke" verkleidet und bereicherten als Fußgruppe den Umzug. Die "Unkenbacher Wellenklatscher" präsentierten sich in ihrem über acht Meter langen "Deutschland-Achter-Ruderboot". Der außerhalb mitlaufende "Schlagmannchef" Rainer Glinka konnte am Sonntag noch so viele Befehle geben: Seine Rudertruppe stoppte einfach, wenn es am Straßerand was zum Trinken gab, es war ja auch richtig heiß. Die Finkenbacher- Gersweilerer Kerweborsch mit der neuen Ortschefin Eva Schlemmer grüßten als "Brasilianer" alle Kerwegäste und ließen die Pfalz hochleben. Die Überraschung des Tages folgte dann: Der "leibhaftige" US-Präsident Donald Trump, kam direkt aus der Heimat seiner Vorfahren,
Kallstadt nach Sitters, um auch hier deutlich zu machen: ""Keep America Great !". Seine beiden "Bodyguards" Bianca sowie Jessica Schach ließen niemand näher als fünf Meter an den US-Präsidenten und seinen Flaggenwagen, der die amerikanische Hymne abspielte. Auf dem Festplatz prostete er noch kurz Ortsbürgermeister Enders mit einem Bier zu und verabschiedete sich dann nach Ramstein zum Rückflug. Los ging die fünftägige Kerwe am Freitag bei gutem Besuch mit dem Faßbieranstich und einer nachfolgenden "Kerweparty" im Festzelt auf dem idylischen Dorlplatz hinter dem Dorfgemeinschaftshaus. Eine Kerwerede gab es dieses Jahr nicht. DJ "Dirk" war am
Sonntagabend der richtige musikalische Taktgeber und löste den Musikverein Hallgarten ab. Am Montag lockte nach dem Frühschoppen und dem Mittagessen, das vom Selbstvermarktungsbetrieb Becker aus Finkenbach-Gersweiler über alle Kerwetage zubereitet wurde, das traditionelle Preisschafskopfturnier 29 Teilnehmer nach Sitters. Es gewann Sven Berg vom Schneebergerhof vor Karl-Friedrich Schneider aus Niedermoschel und Johann Holzberger aus Rehborn. Oberschiedsrichter" Helmut Geyer musste bei den Partien nicht eingreifen.  Bei "afrikanischen Temperaturen" saßen noch viele lange auf dem Kerweplatz zusammen und ließen es sich gutgehen. Die Kerwe wurde am Dienstagabend wieder für ein Jahr begraben und OB Enders dankte abschließend allen freiwilligen Helferinnen und Helfern für die Unterstützung über die höchsten Feiertage in der Gemeinde (moh).

Autor:

Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel

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