Juwi plant 4 Windkraftanlagen in Niedermoschel und Obermoschel
Bürgerinitiative dagegen

Niedermoschel. Gegen die in der letzten Gemeinderatssitzung (Die Rheinpfalz berichtete am 2.3.) vorgestellten Windkraftplanungen der Firma Juwi in der Gewanne "Roter Kopf", wo zwei Windkraftanlagen auf Privatflächen auf Niedermoscheler und zwei Anlagen auf Gelände von Landesforsten auf dem Gebiet der Stadt Obermoschel von der Firma Juwi geplant werden, gibt es massiven "Gegenwind". Der Gemeinderat Niedermoschel hatte mehrheitlich grundsätzlich dem Vorhaben positiv gegenüber gestanden und sich darauf verständigt, in der nächsten Sitzung mit einem Beschluß bei der Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land einen Antrag auf Änderung des Flächennutzungsplanes zu stellen, damit Windkraft in dem fraglichen Gebiet -bislang keine Vorrangfläche für Windkraft- überhaupt ermöglicht wird. Dieser Antrag stand jetzt zunächst einmal nicht auf der Tagesordnung und Ortsbürgermeister Gunter Keller verteilte unter dem Tagesordnungspunkt Informationen ein mehrseitiges Schreiben der Bürgerinitiative Pro Nordpfalz aus Hallgarten, die diese Planungen in Sichtweite zu ihrer Gemeinde vehement ablehnt, da die Errichtung von vier Windkraftanlagen mit geplanter Höhe von 246 Metern (als Vergleich wird von der BI die Höhe des Kölner Domes mit 157 Metern angegeben)
katastrophale Auswirkungen auf den direkten Lebens- und Erholungsraum mit Belastungen durch Infraschall, Lärm, Schlagschatten, einem erheblichen Immobilienwertverlust, massive Rohdung und damit Zerstörung von Waldflächen, Gefährdung des nachge- gewiesenen Luchsvorkommens, der Waldschnepfe, der Fledermäuse und der Zugvögel in diesem Gebiet wie auch massive negative Auswirkungen auf den Tourismus hätte, so das Schreiben der jetzt neu aufgelebten BI, das von zehn Personen, darunter auch vom Niedermoscheler Ratsmitglied Thomas Grünewald, unterschrieben ist. Zudem hat die BI eine Online-Unterschriftenaktion gestartet (bislang über 650 Unterschriften) und Gespräche mit mit den Bürgermeistern der Gemeinden Hallgarten, Obermoschel und Niedermoschel geführt und sammelt in den Gemeinden weitere Unterschriften gegen dieses Vorhaben.
Dabei ist die BI nicht generell gegen erneuerbare Energien, wie in dem Schreiben ebenfalls nochmals betont wird. Statt des Windkraftprojektes -wo nur einzelne Grundstückseigentümer profitierten- wird ein gemeindeübergreifendes, regeneratives
Energiekraftwerk mit Agrar-Photovoltaik vorgeschlagen. Dies könnte mit einem Genossenschaftsmodell organisiert werden
und die Einnahmen daraus Bürgern aus den drei Gemeinden zugute kommen, so die Idee. Diese Form der PV-Anlagen wird
als sehr zukunftsträchtig gesehen, da sie die doppelte Nutzung von Freiflächen ermöglicht, wie zum Beispiel unter den Modulen
sonnensenible Pflanzen, wie einem Gemüse- oder Obst angebaut werden können.
Ratsmitglied Grünewald betonte in seiner persönlichen Stellungnahme im Gemeinderat, dass er die BI unterstütze, weil er grundsätzlich gegen die Errichtung von Windrädern sei und ihn die Lärmbelastung störe, wovon auch die Gemeinde Niedermoschel bei der Errichtung der Anlagen direkt betroffen wäre. In der Region seien zudem mittlerweile auch genügend Anlagen errichtet worden, so dass das Landschaftsbild darunter auch leide. Beigeordneter Rainer Greth erinnerte an seine Aussage in der letzten Sitzung, dass noch viele Hürden zu überwinden seien und er gerne abwarten wolle, was die Untersuchung zu den Windkraftanlagen überhaupt bringe, ob sie überhaupt möglich seien. Ebenso könne mit dem Beschluß seitens der Gemeinde auf eine Änderung des Flächennutzungsplanes bei der Verbandsgemeinde nach seiner Auffassung abgewartet werden, bis ein belastbares Ergebnis vorliege. Für Ratsmitglied Ralf Haage war der BI-Vorschlag eines regenerativen Energiekraftwerkes "lächerlich". Ortsbürgermeister Keller verwies auf die Vorgaben der Landesregierung, wonach die Windkraft in naher Zukunft verdoppelt werden solle und Niedermoschel dadurch profitieren könne.
Die BI Pro Nordpfalz wurde bereits im Jahr 2001 von mehreren Bürgern im damaligen Neubaugebiet "Auf den unteren  Aspen" in Hallgarten gegründet, als die Firma Prokon auf der Gemarkung Niedermoschel in der Gewanne "Roter Kopf" und in unmittelbarer Nähe gelegenen Gewanne "Ruth" den Bau von acht Windrädern plante und die SGD Süd ein Raumordnungs-verfahren.einleitete. Damals sollten die Anlagen eine Nabenhöhe von 80 Metern und eine Gesamthöhe (Rotorenhöhe) von 120 Metern haben. Aus naturschutzfachlicher Sicht wurde von Prokon auf die besonders bedenkliche Teilfläche "Roter Kopf" verzichtet und das weitere Verfahren nur für die Teilfläche "Ruth" betrieben. Auch dieser Standort wurde von vielen Verfahrensbeteiligten damals als ungeeignet, insbesondere der SGD Süd im Raumordnungsbescheid aus dem Jahr 2002  abgelehnt und Hallgarten konnte seine "Insel der Ruhe und Erholung", mit der die Gemeinde auch touristisch wirbt, erhalten, wie die BI ausführt. Und nun, 2o Jahre später, läßt an dem damals besonders bedenklich erachteten Standort "Roter Kopf" unter völligen Mißachtung des damaligen einhelligen Votums die Gemeinde Niedermoschel zusammen mit Obermoschel, nunmehr erneut eine Planung sogar mit 246 Metern Höhe zu. Und diesmal seien im Gegensatz zum ersten Vorhaben auch Waldflächen betroffen, was seitens der BI auf völliges Unverständnis
stösst. Vor allem Hallgarten werde auf Grund der Höhenlage der neu geplanten Windräder enorm belastet, aber auch die
Gemeinde Niedermoschel werde dies spüren. Die BI appelliert an die Gemeinderäte in Niedermoschel und Obermoschel
auf die Beantragung der Fläche "Roter Kopf" als Sonderbaufläche für Windernergie im neu zu erstellenden Flächennutzungs-
plan der VG Nordpfälzer Land zu verzichten . Unser Bild zeigt die Bildsimulation der geplanten Anlagen aus Sicht der Gemeinde Hallgarten.

Autor:

Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel

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