Der Wahnsinn in der deutschen Sprache
Und wie sprechen wir divers?

Und wie wird nun divers ausgesprochen?  Foto: Gisela Böhmer
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Gisela Böhmer

Liebe Leser, liebe Leserinnen und liebe X? Wie stellen wir nun das divers da? Vielleicht liebe Leser, liebe Leserinnen und liebe Lesende? Das ist an sich schon falsch. Doch mittlerweile ist die schriftliche Sprache „verhunzt“ von solchen Texten. Und es geht noch besser: Leser*innen, Leser_*innen, Leser/-innen oder Leser_innen – wo führt das hin? Vor allem in diesem Gender-Wahnsinn hat sich ja jetzt auch noch das „d“ für divers etabliert. Wie soll das alles nun geschrieben werden? Ein Bericht wird extrem unleserlich, wenn der/die/das Leser_*Innen, Lesende auf ihrer/sein_*er Mission nach Gleichberechtigung in der Sprache ist.
Und mittlerweile hat auch das Radio und Fernsehen es übernommen. Da heißt es nun die Mitarbeiter_kurze Pause_Innen. Es ist ein Wahnsinn. Wieso werden Berufsbezeichnungen nun „korrigiert“, damit man ja jedes Geschlecht anspricht? Wollen wir das wirklich so? Sollen Berichte als auch Radiomeldungen mit einem Stolper I – Entschuldigung: Binnen-I - den natürlichen Sprachfluss stören? Mag zwar korrekt als Binnen-I bezeichnet werden, aber man stolpert im natürlichen Lesefluss darüber, also ist es ein Stolper-I. Diese zahlreichen Auswucherungen in unserer Sprache scheinen kein Ende mehr zu finden. Fangen wir demnächst an darüber zu diskutieren ob „m“ als Erstes in einer Stellenausschreibung stehen darf oder doch erst „d“ – weil „d“ ist ja irgendwie alles. Verrückt!
Birgit Kelle hat in ihrem Buch „Gender Gaga – Wie eine absurde Ideologie unseren Alltag erobern will“ bereits vor Jahren auf diesen Wahnsinn hingewiesen. Damals ging es vornehmlich um die weibliche Form, an divers war erst in Zügen gedacht. Aber das Buch passt heute noch. Sie erläutert die zahlreichen Absurditäten rund um das Thema Gender Mainstreaming in einer gewitzten, aber auch sehr zynischen Art und Weise. Sie geht auf zahlreiche Aspekte ein – sie setzt sich beispielsweise mit Alltagssituationen auseinander, aber eben auch der deutschen Sprache. Die Artikel „der, die, das“ werden genauso schonungslos betrachtet, wie der Wirtschaftssektor Gender Mainstreaming. (ISBN: 978-3-86334-045-2).
Wie verzwickt die Sache ist, zeigt sich beispielsweise an einem Wortspiel: Nehmen wir das Wort Doktor!
Wer in einer Arztpraxis wartet, der hört es: Frau Doktor. Klingt doch gut? Wieso sollte man da jetzt Frau Doktorin draus machen? Doktor ist der Beruf, eine Bezeichnung. Jetzt kommt das aber: Früher war die Frau Doktor die Frau vom Doktor – also nicht die Ärztin, sondern die Ehefrau. Dies kann natürlich zu einem Zwiespalt führen, aber das ist eine Sache, die man im Laufe der Jahre abtrainieren kann. Und wie spricht man nun den diversen Doktor an? Es Doktor? Oder DoktorX?
Liebe Leser (und damit sind alle Geschlechter gemeint), ich finde, es reicht! Emanzipation, Gleichberechtigung oder Ähnliches muss sozial gelebt und gelernt werden. Ich bin nur klipp und klar der Meinung, dass dieser Gender-Kram niemanden etwas nützt oder das Verhältnis zwischen den Geschlechtern in irgendeiner Weise verbessert. Für mich macht es schlicht und ergreifend jeden Bericht, jedes Interview oder auch jede Nachrichtensendung im Redefluss undeutlich bis hin zu stockend. gib

Autor:

Gisela Böhmer aus Frankenthal

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