1.200-Euro-Spende an Tafelladen:
Waghäuseler Hilfe für Waghäuseler Hilfsbedürftige

Waghäusel. Da strahlte das Gesicht des Verantwortlichen der „Tafel“, Dennis Stahn, als er einen Scheck von 1.200 Euro entgegennahm. Im „Textilgeschäft Heller“ in Wiesental unterstrich Anja Heller-Dörwang das Bedürfnis, die „gute Sache Tafelladen“ finanziell zu unterstützen. „Hilfe steht bei uns im Vordergrund, erstrecht in der heutigen Zeit.“ Umso erstaunlicher, denn coronabedingt darf das Fachgeschäft nicht öffnen und muss auf Einnahmen verzichten.Was macht der Tafelladen? Tag für Tag landen in Deutschland Tonnen von überschüssigen Lebensmitteln im Müll. Gleichzeitig gibt es viele Menschen, die nicht genug zu essen haben. Diesem Ungleichgewicht wirken die Tafelläden entgegen. „Wir organisieren die Verteilung der übrig gebliebenen Lebensmittel von Unternehmen und Einrichtungen. Helfer fahren zu den Lieferanten und holen die noch verwertbaren Nahrungsmittel ab. Danach werden die Waren aufbereitet, vorsortiert, ausgezeichnet und in mehreren Tagen in der Woche an Einkaufsberechtigte abgegeben“, war zu erfahren.
„Unsere Kunden sind Menschen mit geringem Einkommen, darunter viele Rentner, und Bezieher von Arbeitslosengeld. Beide Gruppen machen den höchsten Anteil aus. Dann gibt es noch Hartz-IV-Empfänger oder Menschen in besonderen finanziellen Notlagen“, informierte Dennis Stahn. Zum Einkauf im Tafelladen berechtigt ein Einkaufsausweis.
Stahn, stellvertretender Leiter der Tafeln im nördlichen Landkreis Karlsruhe, bedankte sich In Wiesental bei allen Spendern, aber auch bei den Ehrenamtlichen für ihr jahrelanges Engagement, das sie jeden Tag den bedürftigen Menschen entgegenbringen.
Insgesamt handelt es sich um rund 5.000 bedürftige Menschen in der Region – mit steigender Tendenz. Aufgrund der erwarteten wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise sei von steigenden Kundenzahlen auszugehen.
Andererseits gehen Lebensmittelspenden drastisch zurück, da der Einzelhandel kaum Überschüsse hat. Auch laufende Kosten für Wasser, Strom und Kühlfahrzeuge müssen in den jeweiligen Tafelläden gedeckt werden. Corona habe zusätzliche Ausgaben verursacht, lautete eine weitere Nachricht bei der Übergabe.
In der Tafel in Kirrlach, Ansprechpartner für rund 200 Haushalte, werden altersbedingt neue Geräte benötigt, die der Frischhaltung dienen. Im Bereich Waghäusel sind rund 15 Mitarbeiter im Einsatz.
1968 hatten Anni und Rudolf Heller in Kirrlach das Textilgeschäft Bittner (bis 2009) geführt und bereits 1970 in Wiesental in der Karlsruher Straße eine Filiale eröffnet.
2010 übernahm Anja Heller-Dörwang, die 1992 als gelernte Einzelhandelskauffrau und Fachverkäuferin in den elterlichen Betrieb eingestiegen war, die Geschäftsleitung von ihren Eltern. Im Laufe der Jahre erfolgte die Umstellung des Sortiments auf ein Miederwaren-Wäschefachgeschäft, das nur Markenfirmen vertritt. Außerdem gibt es Tag- und Nachtwäsche für Frauen und Männer, auch entsprechende Unterbekleidung.
Woher kommt die Spende? Durch die Senkung der Mehrwertsteuer vom 1. Juli 2020 bis 31. Dezember 2020 sammelte sich der Betrag an, der durch eine Zugabe aus der Kaffeekasse aufgerundet wurde.
„Wir wollen hilfsbedürftigen Menschen helfen. Besonders in unserer Stadt. Unser Herz gehört denen, die in Not sind“, betonen Anja Heller-Dörwang und ihr Mann Oswald Dörwang übereinstimmend, der ihr seit drei Jahren im Geschäft zur Seite steht.
Dank der Corona-Pandemie müssen die Türen geschlossen bleiben – und die Kunden auf bessere Zeiten warten. So hoffen die Inhaber mit ihren weiteren zwei Teilzeitmitarbeiterinnen, den kritischen Zeitraum bis zum Ende des Lockdowns zu überwinden.

Autor:

Werner Schmidhuber aus Waghäusel

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