Demo durch Kirrlach:
Protestzug gegen "monströse Windräder"

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Waghäusel. Ob es jemals einen so langen Protestzug durch Kirrlachs gesperrte Hauptstraße gegeben hat? Vermutlich nicht. Immerhin – laut Polizeiangaben - 350 Frauen und Männer mitsamt einigen Kindern und Jugendlichen folgten dem Aufruf der „Bürgerinitiative Gegenwind Lußhardt“ und versammelten sich vor dem Kaufhaus Eberenz in der Ortsmitte zu einer Kundgebung. „Es hätten eigentlich viel mehr direkt Betroffene sein müssen“, ärgerte sich ein älterer Kirrlacher und tat seine Meinung freimütig kund.
Von dort aus marschierten die bunt gemischten Demonstranten durch die Waghäuseler Straße – mit vielen Bannern und Transparenten, Plakaten und Schildern ausgerüstet, womit und worauf sie ihre Unzufriedenheit mit dem (wie es hieß) „Bau von zehn monströsen Windrädern“ (238,5 Meter hoch und weithin sichtbar) in der Gegend um Waghäusel, Bad Schönborn, St. Leon-Rot und Kronau zum Ausdruck brachten. „Wir wollen diesen Unsinn verhindern“, stand auf den vor Ort verteilten Flyern.
„Wir sind für alternative Energien, aber bitte da, wo es Sinn macht und mit der Natur und Umwelt in Einklang steht“ - das war zu lesen und auch zu hören. Unter die Demonstranten reihten sich auch Freunde und Sympathisanten aller politischen Richtungen: Schwarze, Rote, Blaue und auch Grüne. Einige wenige Bürger standen am Straßenrand, um mit „neutralem Abstand“ das Geschehen zu beobachten.
Am Mikrophon wies der Sprecher der BI auf, wie er meinte, Beeinträchtigungen für den Lußhardtwald als Naherholungsgebiet hin, auf Lärmbelastungen, insbesondere mit Infraschall, auf mögliche Gefahren für die heimische Tierwelt und auf die Rodung von 10,8 Hektar Wald. Worauf viele Teilnehmer mit schrillen Pfiffen reagierten.
Ein Hauptargument: Dem vorhandenen „Windatlas“ mit allen erhobenen Wetterdaten sei zu entnehmen, dass im Lußhardtwald - im Vergleich zu anderen Regionen in Baden-Württemberg - nur ein äußerst geringes Windaufkommen vorherrscht. Wäre es nicht sinnvoller, im Schwarzwald oder auf dem Schwäbischen Alb die weitaus stärkeren Windverhältnisse zu nutzen? Solche und weitere Fragen tauchten mehrfach auf.
Hinzu komme folgender Aspekt: Ein Teil der Windkrafträder liegt im Wasserschutzgebiet. „Gegen Spargel haben wir nichts, wohl aber gegen die Verspargelung unserer Landschaft, wenn riesige Windräder aus dem Boden schießen sollen“, bekunden einige junge Erwachsene und regen sich darüber auf, dass einige Windkrafträder einen Abstand von nur 1.200 Meter zur Wohnbebauung, etwa in St. Leon, aufweisen.
Wie zu erfahren ist, haben inzwischen rund 3.000 Bürgerinnen und Bürger mit ihren Unterschriften ihren Protest zum Ausdruck gebracht.

Autor:

Werner Schmidhuber aus Waghäusel

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