Zur Abwehr von Nachteilen:
Bereits acht Bürgerinitiativen in Waghäusel

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Waghäusel. Wie hätte sich die Stadt Waghäusel wohl entwickelt, wenn es in der Vergangenheit keine Bürgerinitiativen gegeben hätte? Was wären hier für schlimme Dinge entstanden: zum Nachteil der Menschen, der Umwelt, der Natur, der Wohn- und Lebensqualität?

Waghäusel hat eine Rekordzahl zu verzeichnen, die keine andere Gemeinde in der Umgebung erreicht. Acht Bürgerinitiativen kamen zusammen. In jüngster Zeit gab es auch fünf Demonstrationen und Kundgebungen.
Es ist ja nicht so, dass einer der drei Stadtteile „besonders störrisch“ ist. Kirrlach etwa wehrte sich gegen die Nordumgehung durch die weite Landschaft. In der Ortsmitte versammelten sich 2019 etwa 400 Teilnehmer gegen die geplanten 10 Windräder im Lußhardtwald (238,5 Meter hoch).
Im kleinen Waghäusel kam seinerzeit eine BI gegen den Durchgangsverkehr in der Haslacher Straße und für eine neue Verkehrsführung zustande. Heftigen Protest löste die Planung eines großen Gaskraftwerks ganz in der Nähe aus.
Wiesental wehrte sich gegen den monströsen, 40 Meter hohen Konverter 500 Meter von der Bebauung und auch gegen das „Bollwerk“ Logistikzentrum auf der gegenüberliegenden Straßenseite. In der „BI gegen das Gefahr- und Giftstofflager“ in Germersheim arbeiten auch Waghäuseler mit.
Jetzt soll die Gesamtstadt mit einem Tiefengeothermie-Kraftwerk beglückt werden.

Warum kommen acht Bürgerinitiativen und fünf Kundgebungen zustande? Weil die jeweiligen Verantwortungsträger der Stadt die betroffenen Bürgerinnen und Bürger bestens informiert und in den Entscheidungsprozess eingebunden haben?? Weil sie die Bürger mitgenommen und Verständnis für ihre Sorgen und Bedenken gezeigt haben??

Nein, die Bevölkerung fühlt sich übergangen, wie auch jetzt beim Thema Tiefengeothermie. Ohne die Initiative aus der Bürgerschaft hätte es kein Bürgerbegehren gegeben, die Bürger wären einfach vor vollendete Tatsachen gestellt worden.
„Wir sind die gewählten Vertreter und wir haben Recht“, mag es heißen. Sind die Stadträte nicht auch die Vertreter der Bevölkerung? Oder sind sie eher dem Investor und seinem riskanten Vorhaben verpflichtet, weil sie meinen, er hat nur Gutes im Sinn und will nur Wohltaten verteilen?
Die Politiker brauchen sich über die Politik- und Politikerverdrossenheit nicht zu wundern?

Dazu zwei Zitate
Nicole Heger (Grüne) in den BNN (06.09.2021): „Sobald es bebt, muss das Bohrloch wieder verschlossen werden.“

Reinhold Messner (Bergsteiger): „Alternative Energien sind sinnlos, wenn sie genau das zerstören, was man durch sie schützen will: die Natur.“

Wir sind nicht gegen alles, wie die Tiefengeothermie-Fans behaupten. Nein, wir rennen nicht blind jeder folgenschweren Idee und jedem Nachteil für die Bürger hinterher.
Wir sind für ein lebenswertes und liebenswertes Waghäusel, für den Schutz unserer Natur, unserer Umwelt und unserer Bürger.
Wir sind aber gegen Erdbebengefahr, gegen Schäden an Immobilien und Infrastrukturen, gegen Dauerlärm, gegen Gefährdung unseres Grundwassers, gegen Anschlusszwang, gegen bewusste oder unbewusste Zurückhaltung von Informationen, was die ganze Tiefengeothermik die Waghäuseler Bürger letztlich kostet.

Autor:

Andrea Fischer (Verein Lebensw Wagh) aus Waghäusel

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