Neue Realschule plus Neustadt wird von Büro aus Augsburg geplant

v.l.n.r. Baudezernent Bernhard Adams, Oberbürgermeister Marc Weigel und Marcus Hille, der Vorsitzende des Preisgerichts, Architekt und Stadtplaner aus Ingelheim.  | Foto: Stadtverwaltung
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Neustadt. Eineinhalb Tage lang hat ein 30-köpfiges Fachgremium im Saalbau getagt, nun steht fest: Der vom Stadtrat beschlossene Neubau der Georg-von-Neumayer-Realschule plus im Stadtteil Neustadt-Böbig wird von einem Architekturbüro aus Augsburg realisiert. Im Rahmen eines Wettbewerbs hat sich der Entwurf des Büros Löhle Neubauer Architekten gegen 23 weitere Arbeiten durchgesetzt. Überzeugt hat das Preisgericht die Idee einer großzügigen, aber doch kompakt gebauten Schule der kurzen Wege, die sich optimal in ihr Umfeld am Speyerbach einpasst. Zentrales Element des dreigeschossigen Baus ist ein lichtdurchfluteter, begrünter Innenhof.
Der erste Spatenstich soll im Jahr 2025 sein. Die bisherige Schule wird noch weitergenutzt, bis der östlich angrenzende Neubau bezogen ist – eventuell schon 2027. Dann wird das Gebäude von 1976 abgerissen. Eine dringend notwendige Brandschutz-, Technik- und Energieeffizienz-Sanierung der einst zwei Schulen unter einem Dach (Haupt- und Realschule) ist unwirtschaftlich. Außerdem wird mit einer modernen vierzügigen Realschule plus ein Konzept verfolgt, das andere Räumlichkeiten braucht. Die Kosten werden auf knapp 30 Millionen Euro geschätzt.
Den aus dem Architektenwettbewerb hervorgegangenen Siegerentwurf zeichnet unter anderem eine am Foyer gelegene Pausenhalle mit Mensa und Mehrzweckraum aus, die multifunktional als große Gemeinschaftsfläche nutzbar ist. Ein grünes Atrium schafft viel natürliches Licht im Innenbereich und eine klare Orientierung. Geplant sind neben den Fach- und Klassensälen dezentrale Lern- und Rückzugsorte für Kleingruppen- und Projektarbeit, Medienräume und Kommunikationszonen, Werkterrassen als Experimentierfelder, Bibliothek, Lehrküche, Ganztags- und Lehrenden-Bereiche. Barrierefreiheit ist selbstverständlich. Neben der Funktionalität und Flexibilität der Räume wird großer Wert auf geringe Betriebs- und Unterhaltungskosten gelegt. Viel Holz außen und innen, Farbakzente und große Fenster prägen das Erscheinungsbild und schaffen eine angenehme Atmosphäre.
Der quadratisch-kompakte, klar strukturierte Baukörper passt sich in den von viel Grün und Speyerbach bestimmten Außenbereich ein. Pausenhof, Schulgärten und Kräuterterrassen ermöglichen Unterricht im Freien. Gemeinsam mit später folgenden Gebäuden wie etwa für Kita, Jugendforum oder die Umweltbildung entsteht ein zukunftsorientierter Bildungscampus. Eine großzügige Promenade verbindet die Gebäude sowie das bestehende Umfeld und leitet von der Landwehr- bis zur Martin-Luther-Straße.
Oberbürgermeister Marc Weigel zeigt sich vom Entwurf begeistert: „Hier bietet sich eine riesige Chance für moderne Bildungsansätze. Die Anforderungen an eine Schule haben sich geändert. Ich bin davon überzeugt, dass die neue Schule allen Ansprüchen genügen wird. Besonders gut gefallen mir die vielen klug angeordneten Flächen, die Begegnungen, Austausch und
Kommunikation ermöglichen, dies auch ganz im Sinne eines demokratischen Miteinanders.“
Für den Architektenwettbewerb beworben hatten sich mehr als 100 Büros aus ganz Deutschland. 25 konnten teilnehmen, 24 Büros gaben ihre Arbeiten fristgerecht ab. In einem anonymen Verfahren, also ohne jegliche Namen zu kennen, hat sich das Preisgericht einstimmig auf den Sieger geeinigt. Zu den neun Stimmberechtigten des 30-köpfigen Fachgremiums gehörten Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung, des Stadtrats und des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums sowie Architektinnen und Architekten.
Alle 24 Entwürfe sind ab Montag, 26. Juni 2023, zwei Wochen lang im Erdgeschoss des Klemmhofs zu sehen. Bis zum 8. Juli werden die Pläne und Modelle montags bis freitags von 13 bis 18 Uhr und samstags von 11 bis 13 Uhr öffentlich ausgestellt.
Die bisherige Georg-von-Neumayer-Schule entspricht nicht mehr den Anforderungen an ein modernes Schulgebäude. Alleine schon wegen des Brandschutzes müsste umfangreich umgebaut werden. Auch aufgrund von erforderlichen Energieeinsparungen sowie Mängeln bei Heizung, Lüftung, Elektroinstallationen und weiterer Technik wäre eine grundlegende Sanierung notwendig. Zudem entsprechen die bestehenden Flächen nicht mehr den pädagogischen Ansprüchen und dem vorgesehenen Raumkonzept einer vierzügigen Realschule plus. Schließlich beinhaltete das Gebäude aus den 1970er Jahren mit Real- und Hauptschule ursprünglich zwei Schulen unter einem Dach.
Im Zuge einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung hatte die Stadtverwaltung die drei Varianten Sanierung, Teilabriss und Sanierung sowie Abriss und Neubau geprüft. Auf dieser Grundlage und einem mit der Schulaufsicht des Landes bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) abgestimmten Raumkonzept für eine vierzügige Realschule plus entschied sich der Stadtrat für den Neubau und den anschließenden Abriss der alten Schule.
Die Platzierungen des Architektenwettbewerbs im Einzelnen: 1. Preis, dotiert mit 46.000 Euro: Löhle Neubauer Architekten BDA Partnerschaft mbB (Augsburg) gemeinsam mit der für die städtebauliche Umfeldplanung beauftragten Planstatt Senner GmbH (Überlingen); 2. Preis, dotiert mit 30.000 Euro: Feuerstein Hammer Pfeiffer Architekten (Lindau) mit AH Landschaftsarchitekten (Stuttgart). 3. Preis, dotiert mit 18.000 Euro: AV1 Architekten GmbH (Kaiserslautern) mit AO Landschaftsarchitekten Mainz GmbH (Mainz) Anerkennungspreis, dotiert mit 11.000 Euro: Arabzadeh Schneider Wirth Architekten (Nürtingen) mit Faiss Landschaftsarchitektur (Nürtingen); Die 20 übrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten eine Bearbeitungsprämie. Die Wettbewerbssumme insgesamt betrug 210.000 Euro. cd/red

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Siegerentwurf.   | Foto: Stadtverwaltung
Autor:

Christiane Diehl aus Neustadt/Weinstraße

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