BriMel unterwegs
„Liselotte von der Pfalz“ mit Zitherbegleitung

- Die bezaubernde Gaby Kiessling als Liselotte von der Pfalz, im Hintergrund ein Gemälde der aktuellen Ausstellung
- Foto: Johann-Peter Melder
- hochgeladen von Brigitte Melder
Dudenhofen. Am Nachmittag des 26. Juni fand in der Senioren-Residenz, Speyerer Straße 4, ein geselliges Beisammensein mit dem Bewohnerinnen und Bewohnern und Besuchern statt. Neben der noch aktuellen Gemäldeausstellung von Johann-Peter Melder „Die Augen des Waldes“, die immer wieder Besucher anlockt, präsentierte sich heute in der wundervollen Robe der „Liselotte von der Pfalz“ die Böhl-Iggelheimer Künstlerin Gaby Kiessling mit ihrer Zither. Es wurde ein abwechslungsreiches Programm, denn neben dem Zitherspiel zeigte sie auch in einer schauspielerischen Lesung, was sie drauf hatte. Eine kurze Lehrstunde erhielt sie im Vorfeld von dem Hasslocher Schauspieler Markus Schultz, der heute ebenfalls mit seiner Mutter zu Gast war. Das Coaching hatte sich gelohnt und die Lesung wurde sehr gestenreich.
Sie war der Einladung von Frau Lehmann der Senioren-Residenz gefolgt und glänzte mit einem großartigen Auftritt in einer fantastischen Robe. Sie tauchte völlig ein in die Figur „Liselotte“, der Gattin vom Bruder des Sonnenkönigs Ludwig des XIV. Nachdem sie 70 Jahre auf dem Buckel habe war es Zeit ein Tagebuch zu schreiben. Sie schlüpfte in die Rolle sowohl optisch als auch inhaltlich und plauderte aus dem Leben von Liselotte von der Pfalz (1652 – 1722). Die Barockmusik auf der Konzert-Zither klang anmutig und passte hervorragend. 1671 wurde sie mit Philippe von Frankreich, Herzog von Orléans verheiratet und unterwarf sich dem Willen des Vaters. Den Anfang machte sie mit den „Vier Jahreszeiten“ und zur Abkühlung entschied sie sich für den „Winter“ von Antonio Vivaldi. Während ihres Lebens am französischen Hof schrieb Liselotte von der Pfalz im Schnitt zwei Briefe pro Tag, also mehr als 5000 Briefe. Außergewöhnlich, denn in der Pfalz ist es üblich, dass man eher spricht wie einem der Schnabel gewachsen ist. „Gailliarde“ und „Gigue“ wurden gespielt. Sie redete über die Pfälzer Küche und den Pfälzer Wein, was für ein gelobtes Land! Sie erhob ihr Glas und prostete den Gästen zu „Ein Prost auf uns alle!“ Sie erzählte über das Leben am Hof und erklärte, dass es in der Barockmusik immer viele Phrasierungen der Noten gebe.
Der „Chapeloise“, ein traditioneller historischer französischer Tanz folgte auf der Zither mit anschließendem „Allegretto“, was eigentlich auf einem Cembalo gespielt wird. „Marche von Jean-Baptiste Lully wurde für den Sonnenkönig in der französischen Oper gespielt. Danach folgte ein Menuett aus dem Notenbuch für Magdalena von Johann Sebastian Bach. Nochmals erhob sie das Glas und prostete dem Publikum zu. Bei der Hitze ist Trinken ganz wichtig! Eleonore von Venningen war eine Freundin von Liselotte und da freute sie sich immer, dass sie mit ihr Pfälzisch sprechen konnte. Der „Choral“ ebenfalls von Johann Sebastian Bach passte zu der Situation, dass Liselotte nun Witwe war. „Princess Royal“ kündete bereits das Ende an mit „Pas d’Ete“, einem traditionellen Lied aus Frankreich. „Lassen wir die Sonne aufgehen!“ rief Gaby Kiessling zu Ehren des Sonnenkönigs aus. Gaby Kiessling war schon mit mehreren Programmen hier in der Senioren-Residenz gewesen und es ist immer wieder schön für die Seniorinnen und Senioren einen unterhaltsamen Nachmittag zu haben und den hatten sie heute bestimmt. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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