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Gut besuchte KuK-Vernissage mit Malerei und Holzskulpturen

Iris Beyersdörfer und Dr. Erhard Seiler und ihre Kunstwerke | Foto: Brigitte Melder
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Römerberg. Am 5. April fand beim Kunst- und Kulturverein Römerberg e.V. (kurz KuK) im Zehnthaus die erste Vernissage in diesem Jahr statt. Zwei großartige Künstler zogen etliche interessierte Besucher*innen aus nah und fern an. Iris Beyersdörfer hatte ihre Acrylgemälde und Dr. Erhard Seiler seine Holzskulpturen in diesem wundervollen Ambiente ausgestellt. Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage vom Schifferstadter Duo „Adler/Hölldorfer“ mit Jürgen Adler am Bass und am Piano Simon Hölldorfer. Die Formation, in der sie sonst unterwegs sind, nennt sich „DoserGroove“ und baut musikalische Brücken zwischen den Klassikern amerikanischer Popmusik über Soul und Cooljazz der 50er hin zum Funk und Jazzrock der 70er Jahre.

Mir bekannte Kunstschaffende tummelten sich heute hier, wie zum Beispiel die Ludwigshafener Künstlerin Ingrid Hess und Künstler Udo Schneekloth und auch die Schwester der Ausstellerin und ebenfalls als Künstlerin agierende Traudel Burkhart.

Die Begrüßung übernahm der 1. Vorsitzende Roland Hacker, seinem Stellvertreter Hans Bischof oblag die Aufgabe der späteren Weinüberreichung. Roland Hacker bedankte sich zuerst für die Vorbereitung, Aufbau und Durchführung der Ausstellung bei seinen Vereinsmitgliedern, damit diese Kunstwerke glänzen können. Auch im Foyer wurde wieder etwas für den Gaumen aufgebaut, damit man später gemütlich beisammenstehen und untereinander fachsimpeln konnte.

Die höchst amüsante Einführung hatte der Germanist und Ehemann von Iris Beyersdörfer Thomas Engelskircher übernommen. Er zitierte den Speyerer Maler Anselm Feuerbach „Um ein guter Maler zu sein, braucht es vier Dinge: weiches Herz, feines Auge, leichte Hand und immer frisch gewaschene Pinsel.“ Dagegen vertrete der Kabarettist Horst Evers die Meinung „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.“, was er nur bestätigen könne. Es entstünden Werke – vom Gegenstand ausgehend – zwischen abstrahierend und komplett abstrakt; eine farbstarke bis zarte Kommunikation innerhalb von Linien, Formen, Farben und Strukturen unter Einsatz unterschiedlichster Techniken, so auch Mischtechnik, bei der Strukturpaste zur Verwendung kommt oder Dinge eingeklebt werden. Er zitierte Salvador Dali „Hab keine Angst vor der Perfektion, du wirst sie nie erreichen.“ Nicht umsonst liebten die Romantiker das Fragment. Kunst berührt und spricht uns an und es muss nicht alles perfekt sein. Lassen Sie sich einfangen und inspirieren.

Die liebevolle Rede auf die Werke von Dr. Erhard Seiler (84 Jahre) hielt Iris Beyersdörfer, die über das Jahre zurückliegende Kennenlernen bei der RegioArt in Gerolsheim mit ihm sprach, wie sie eine Skulptur von ihm sah und sofort wusste „DAS will ich haben!“. Sie beschrieb ihn als vielseitig interessierten, sehr belesenen und tiefsinnigen Menschen. Er thematisiert Natur und Umwelt, Werden und Vergehen, die Elemente – insbesondere Feuer und Wasser. Hinzu komme ein ausgeprägtes Interesse an antiker Mythologie, die Auseinandersetzung mit uralten Überlieferungen und deren Bedeutung. Auch seine Skulpturen tragen so außergewöhnliche Namen wie „Gilgamesch“, aber auch Schifferklavier, Baumzebra, Fluch des Goldes und Eleganz findet man. Er habe eine Vielzahl imaginärer Bilder im Kopf als „Gedankengebilde“, die er in künstlerisch hochwertige, ästhetische Holzskulpturen umsetzt. Auch bei der Holzauswahl muss vieles beachtet werden bevor man es zu bearbeiten beginnt.

Da ich Herrn Dr. Seiler noch aus Zeiten seines beruflichen Chemikerlebens kenne, fragte ich ihn, ob er aufgeregt sei. Er lächelte und meinte, dass dies nach 23 Ausstellungen nicht mehr der Fall sei. Seit 2009 beschäftigt er sich schon mit der Holzbildhauerei und hatte zwischen 2013 und 2021 bereits 18 Ausstellungen in der Metropol-Region Rhein-Neckar. Und auch hier im Zehnthaus sei er bereits mit über 40 Exponaten als Einzelaussteller gewesen. Der Kreis scheint sich zu schließen, denn ich lernte Traudel Burkhart, die Schwester der Ausstellerin Iris Beyersdörfer, bereits im Dezember 2023 zu ihrer Ausstellung „Kunst im Lichthof“ in Ludwigshafen schätzen und kennen.

Die Ausstellungen im Zehnthaus sind beliebt und immer gut besucht. Am heutigen Abend sah man durchweg zufriedene Gesichter, mal die Kunstwerke kritisch in Augenschein nehmend oder mit einem Gläschen in der Hand mit den Künstlern plaudernd. Was für ein wunderschöner Abend!

Falls Ihr Interesse geweckt sein sollte: Die Dauer der Ausstellung läuft noch bis Sonntag 14. April samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 12 bis 18 Uhr. Und vom 31.05.-02.06. findet beim ASV Heiligenstein ein Frühlingsfest statt. (mel)

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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