Sommertheaterstück der Neustadter Schauspielgruppe - Plädoyer für Toleranz
- Im Probenfieber: Al-Hafi (Siegfried Kralik), Daja (Katrin Reif), Nathan (Dietmar Koch) und Recha (Rike Müller-Albrecht) Foto: Neustadter Schauspielgruppe
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Neustadt. Schlicht und einfach „Nathan“ heißt das Sommertheaterstück der Neustadter Schauspielgruppe, das am Sonntag 25. Juni, 18 Uhr, im Park der Villa Böhm, Villenstraße 16, seine Premiere feiert.
Gotthold Ephraim Lessings dramatisches Gedicht „Nathan der Weise“ aus dem Jahre 1779 gilt allgemein als eines der ersten weltanschaulichen Ideendramen und ein Plädoyer für Aufklärung, religiöse Toleranz und Humanität. Trotz seiner fraglos immer noch hochaktuellen Botschaft, ist es allerdings in der heutigen Zeit nicht eben leicht zugänglich, obwohl es zurecht ununterbrochen an den Theatern gespielt wird. An dieser Stelle kommt Mirjam Pressler ins Spiel, die in ihrem Roman „Nathan und seine Kinder“ mit schlichten aber dennoch eindringlichen Worten und großer menschlicher Wärme neu erzählt. Die Neustadter Schauspielgruppe hat nun Lessings und Presslers Texte miteinander verknüpft und einen ganz eigenen Blick auf den Stoff geworfen, der sowohl Lessings kraftvolle Verse als auch Presslers menschlicheren, erzählerischen Ansatz erhält. In einer Nachbemerkung zu ihrem Roman schreibt Mirjam Pressler: „Lessings Nathan der Weise ist eine weltanschauliche Erörterung in Form eines Dramas, und das ist unter anderem ein Grund dafür, dass das Stück heute schwer lesbar ist, ganz abgesehen davon, dass die meisten Menschen ungern Theaterstücke lesen. Zudem erscheinen Lessings Figuren doch sehr im Dienst der Gedanken zu stehen, die er verbreiten wollte; die Menschen als Charaktere kommen mir dabei zu kurz. Mein Bedürfnis war es, sie etwas plastischer darzustellen, lebendiger. Das lässt sich in einem Roman natürlich viel einfacher machen als in einem Drama.“
Zur Handlung: Am Nathan, ein reicher jüdischer Händler, dem in Jerusalem der Ruf eines gutherzigen, großzügigen und weisen Mannes vorauseilt, wurde ermordet. Am Tag seiner Beerdigung sitzen die Menschen, die ihm besonders nah standen beisammen und erinnern sich gemeinsam. Jede und jeder kann eine ganz persönliche Geschichte über Nathan erzählen. Wie ist er in ihr Leben getreten? Auf welche Weise hat Nathan ihr Leben berührt und möglicherweise verändert? Doch auch Nathans Feinde kommen zu Wort und am Ende führen alle Geschichten unweigerlich zum Mord.
Spieltermine
Sonntag, 25. Juni, 18 Uhr
Freitag, 30. Juni, 20 Uhr
Samstag, 1. Juli, 20 Uhr
Sonntag, 2. Juli, 18 Uhr
Freitag, 7. Juli, 20 Uhr
Samstag, 8. Juli, 20 Uhr
Freitag, 14. Juli, 20 Uhr
Samstag, 15. Juli, 20 Uhr
Freitag, 21. Juli, 20 Uhr
Samstag, 22. Juli, 20 Uhr
Freitag, 28. Juli, 20 Uhr
Samstag, 29. Juli, 20 Uhr
Eintritt: 15 Euro (ermäßigt 12 Euro)
mp
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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