Waldpark Mannheim
Rheindamm-Sanierung: Wo stehen wir?

- Breite des Weges heute 500 cm
- Foto: BIG
- hochgeladen von BIG - Lindenhof
Im Februar berichtete die Bürger Interessen Gemeinschaft Lindenhof (BIG) über die neuen Planungen des Regierungspräsidiums Karlsruhe (RP), die Probebohrungen auf dem Rheindamm und die Beauftragung eines Baumgutachters informiert. Das Fazit der Bürgerinteressen Gemeinschaft damals: „Der Kahlschlag ist vom Tisch“. (hier nochmal zum Nachlesen)
Wie zuversichtlich ist die BIG aber, dass das RP nicht doch wieder zurückrudert und unser Waldparkdamm wie ursprünglich geplant abgerissen und als neuer Erddamm wieder aufgebaut wird – mit einer bis zu 50 Meter breiten baumfreien Zone? Die BIG hatte darauf hingewiesen, dass das RP eine baumerhaltende, durchgängige und selbsttragende Spundwand (eine sogenannte Hochwasserschutzwand) nicht nur prüft, sondern dahingehend auch das Planungsziel geändert hat. Der Einsatz eines Baumgutachters und diverse Stellungnahmen des RP unterstreichen ebenfalls diese positive Kehrtwende.
Besonders eindeutig war die Aussage in der Rhein Neckar Zeitung vom 21. Januar 2025: „Nun haben wir das Planungsziel geändert und prüfen eine überströmungssichere Bauweise. Würde nämlich bei der ersten Variante [Anm: Erddamm] das Wasser über den Damm strömen, würde er irgendwann brechen und es gäbe eine Welle.“
Das Hauptargument für den ursprünglich geplanten Erddamm – ein vermeintlich besserer Hochwasserschutz – ist damit hinfällig. Jetzt bekennt sich das RP selbst zur Hochwasserschutzwand als der sichersten Lösung.
Es ist daher kaum denkbar, dass das RP weiterhin eine Variante durchsetzen möchte, die nicht den optimalen Schutz bietet und zugleich den Totalverlust der Bäume zur Folge hat.
Können wir uns alle jetzt zurücklehnen?
Ganz sicher nicht! Denn auch beim Bau einer Spundwand wird es Beeinträchtigungen geben – einige Bäume könnten z.B. durch Wurzelschäden betroffen sein. Unser aller Engagement bleibt daher weiterhin gefragt, um die weiteren Schritte der Behörden aufmerksam und kritisch zu begleiten.
Der Einsatz schwerer 30-Tonner-LKW hinterfragen wir: Warum müssen diese überhaupt auf einem Damm fahren, der eine Spundwand enthält und nicht mehr verteidigt werden muss? Hier steht ein Ergebnis der Abstimmung seitens des RP mit dem Katastrophenschutz noch aus.
In einer gerichtlichen Anhörung zum ähnlich gelagerten Fall in Rheinstetten 2024, hatte der Gutachter Dr. Haselsteiner von 12,5-Tonnern als ausreichend gesprochen.
Was stimmt die BIG also optimistisch?
- An den meisten Stellen ist der Weg auf dem Damm bereits heute die geplanten 4,50 Meter breit. Und auf Höhe der Schrebergärten ist eine alternative Wegführung auf der Rückseite der Baumallee geplant. (Pressemitteilung des RP vom 08.08.2019)
- Eine Begradigung des Dammverlaufs, wie sie ursprünglich geplant war, ist nun vom Tisch. (Mannheimer Morgen 07.03.2025)
- Es sind Baumgutachter einbezogen, die bereits ihre Arbeit aufgenommen haben – ein starkes Signal dafür, dass bei jedem gefährdeten Baum geprüft wird, ob er erhalten werden kann. (Mannheimer Morgen 19.03.2025)
- Die Aussage des RP, dass es hier primär um Hochwasserschutz geht, sollte im Kontext gesehen werden: Bei einem Hochwasserschutzvorhaben geht es in erster Linie um die Sicherheit. Der Einsatz von Baumgutachtern zeigt aber, dass der Naturschutz jetzt einen höheren Stellenwert erhält als zu Beginn der Planungen.
- Ganz aktuell finden Pumpversuche statt, um den Grundwasserfluss zu analysieren. Ein weiterer Hinweis dafür, dass die Spundwandvariante mittlerweile sehr ernsthaft geprüft wird. (Pressemitteilung des RP vom 30.06.2025)
Das Fazit der BIG:
Von Anfang an haben wir betont: Die Sicherheit der Mannheimer Bevölkerung steht an erster Stelle. Was uns vor mittlerweile über sechs Jahren jedoch sprachlos gemacht hat, war der völlig unverhältnismäßige Plan. Die Sicherheit sollte durch einen vollständigen Abriss und Neubau des Damms und eine dauerhaft baumfreie Schneise zu erzielen. Wir hatten bereits damals gefordert, eine durchgängige, selbsttragende Spundwand als Alternative zu prüfen.
Dass wir heute von diesen positiven Entwicklungen berichten können, hätte zu Beginn der Diskussion kaum jemand erwartet.
Angesichts der Tatsache, dass Mannheim zu den heißesten Städten Deutschlands gehört, verbietet es sich ohnehin, unnötig Bäume zu fällen. Bleiben wir also weiterhin konstruktiv kritisch – und geben zugleich den Behörden die Chance, den nun eingeschlagenen Weg erfolgreich zu Ende zu führen!
Autor:BIG - Lindenhof aus Mannheim-Süd |
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