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Markenbotschafter Monji El Beji für „Pälzer Grumbeere“

- Nun ist es offiziell: Monji El Beji als Grumbeer-Botschafter
- Foto: Johann-Peter Melder
- hochgeladen von Brigitte Melder
Weingarten. Zum offiziellen Start der Frühkartoffelernte gab es am Vormittag des 11. Juni einen ganz besonderen Anlass zum Feiern. Der Vollblutmusiker Monji El Beji sollte zum neuen Markenbotschafter für „Pfälzer Grumbeere 2025/2026“ ernannt werden und natürlich hatte er auch eine Überraschung mitgebracht. Verfolgt wurde diese Feier von Funk und Fernsehen und der lokalen Presse. Es war jeder da, der irgendwann und irgendwo mit Kartoffeln in Berührung gekommen ist, entweder beruflich oder einfach gegessen hat.
Familie Gleich (Mitglied der Pfälzischen Früh-, Speise- und Veredlungskartoffel-Erzeugergemeinschaft w.V.) hatte aus diesem Anlass die große Halle mit hübsch geschmückten Bänken ausgestattet, Getränke und sogar vom Catering leckeres Essen für das gemütliche Beisammensein nach der Zeremonie bestellt.
Die Begrüßung fand bei strahlendem Sonnenschein vor der Halle statt. Die riesige Rodemaschine, die in Betrieb genommen werden sollte, stand ebenfalls in den Startlöchern und wartete auf Einsatz auf dem „Grumbeer-Acker“. Als offizielle Amtshandlung sollte der frisch gekürte Markenbotschafter die ersten ackerfrischen Pfälzer Grumbeere mit dem Vollernter roden.
Für die Begrüßung hatte sich Hartmut Magin sehr gut vorbereitet und sich gut mit dem Mann Monji El Beji befasst. Er begrüßte die Ehrengäste, Presse und sonstigen Gäste und lobte das Wetter, das die letzten Tage nicht so berauschend war. Zur Saisoneröffnung der Grumbeere war die komplette Familie Gleich anwesend, von der Urgroßmutter bis zur Urenkelin. Wundervolle Blumensträuße wurden sozusagen als Gastgeschenke übergeben. Er berichtete aus dem Leben des Bauern. Im April und Mai waren die Frühkartoffeln von der Sonne verwöhnt worden mit mehr als 12 Sonnenstunden am Tag. Die Knollen konnten sich wunderbar entwickeln auf dem 7.000 Hektar großen Areal. Es gab keine Kraut- und Knollenfäule, aber verstärkt Blattlausdruck. Sie arbeiten mit geprüften Pestiziden, also ein unbedenklicher Einsatz und auch Backpulver ist ein Pflanzenschutzmittel. Was notwendig ist wird gemacht, was unnötig ist lassen sie. Es ist die beste Region hier in der Rheinebene und sie können 10 Tage früher beginnen, weil alles so gut gediehen ist. Nächste Woche liegen die Frühkartoffeln im Supermarkt.
Hartmut Magin erzählte, was Monji El Beji so alles macht. Von Berufs wegen ist er studierter Diplom-Sozialpädagoge und hat unheimlich viele Talente. In seiner Jugend spielte er sogar Handball, dessen artverwandte Fingerfertigkeit ihm heute beim Kartoffeln sortieren zu Gute kommt. Auch sein Teamgeist ist ausgeprägt. Er singt in den Bands Fine R.I.P. und Woifeschdkänisch und steht wie kein anderer für die Pfälzer Mundartkultur. Mit seiner Musik bringt er Pfälzer Lebensfreude auf die Bühne und organisiert das Festival „Babbel doch!“, welches die Vielfalt des Dialekts feiert (findet am kommenden Wochenende in Fußgönheim statt). Ob als Sänger oder Schauspieler für den Film „Hiwwe wie Driwwe 2“ – Monji lebt die Pfälzer Lebensart mit Humor und Herz und mit ihm kommt die Stimmung wie von selbst. Letztes Jahr feierte er 25-jähriges Bühnenjubiläum. Er sei ein Kerl zum Anfassen und Spaß haben. Auch in den elitären Kreis der Weinbruderschaft wurden er und sein Bassist Christoph Erbach bereits aufgenommen. Von „Hiwwe wie Driwwe 1 & 2“, der in der Pfalz und Pennsylvania/USA spielt, war der Regisseur und Filmemacher Benjamin Wagener ebenfalls hier. Man sieht es Monji El Beji vielleicht nicht an, aber er ist so sportlich, dass er beim jährlichen Klappradrennen zur Kalmit hoch schon zweimal teilgenommen hat, allerdings einmal mit Unterstützung des Besenwagens und im vergangenen Jahr als Sozius eines angefertigten Anhängers von Hermann Nocke „Dr. Klapp“ auf dem Motorrad.
Bevor er zum Markenbotschafter ernannt werden könne müsse er noch eine letzte Prüfung ablegen, ob er die Kartoffel denn auch gut ernten kann. Also ab zum Kartoffelernter! Wer in Etappen mitfahren wollte solle mitkommen; es konnte ja nur eine begrenzte Anzahl auf den „Keiler II“ mit hochsteigen. Nach dieser Bewährungsprobe stand die „Vereidigung“ an. Zurück vom Feld mit „Kartoffelfingern“ und unverletzt zeigte er stolz eine große Kartoffel in Herzform. Typisch Monji meinte er lachend „Hab isch noch Sand zwische de Zäh?“ - Er hatte auf dem Wagen in eine Kartoffel gebissen. - Die Prüfung war bestanden mit Humor, Herz und anschließendem Schorlekontakt. Er ist ein Pfälzer wie er lebt und steht.
Mit seiner Antrittsrede wurde ihm die Urkunde feierlich überreicht. Er sei froh, dass er nun Kartoffelbotschafter geworden ist und kein Spargelbotschafter, denn dafür hätte er nicht die Figur, dann eher die „Annabell“. Daraufhin mussten wirklich alle lachen. Ein Scheck über 1.500 Euro für das Haus Gabriel vom Jugendwerk St. Josef in Speyer wurde der Leiterin Anja Deubel überreicht.
Mit Pfälzer Mundart in musikalischer Form ging es weiter. Christoph Erbach und Alex Franken begleiteten Monji El Beji an ihren Instrumenten. Sie verneigten sich vor „Eure Knolligkeit“, dem Grumbeerkänisch und Woifeschdkänisch. Mit „Ääns zwee (Schorle gehen immer)“ schwenkte er sein Schorleglas, animierte zum Mitsingen und Mitklatschen und hatte die Gäste sogleich in seinen Bann gezogen. Und dann kam die Überraschung. Zu diesem Anlass und auf die Kartoffel hat er mit Christoph Erbach und Markus Müller extra ein Lied geschrieben. Das Musikvideo dazu wurde in der Nacht zuvor von Regisseur Benjamin Wagener geschnitten und heute um 10 Uhr online auf YouTube veröffentlicht. Wenn das nicht wieder so ein Erfolgshit wie der „Schorlekontakt“ wird …..? Anschließend Interviews und gemütliches Beisammensein wie in einer großen Familie und alle waren gut drauf. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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