90 Jahre Musikverein Linden

Rückenwind für die Zukunft

Linden. Fast auf den Tag genau feierte der Musikverein (MV) Linden am vergangenen Samstag sein 90. Vereinsjubiläum. Beim musikalischen Festabend in der „Kulturfabrik“ der Gemeinde, konnte der erste Vorsitzende Oliver Leis, neben den beiden mitwirkenden Vereinen „Die Fidelen“ der Moosalbtaler Blasmusik aus Steinalben und die Chorgemeinschaft Linden, auch den stellvertretenden Präsidenten des Landesmusikverbandes (LMV) Rheinland-Pfalz, Winfried Krämer, sowie den Vertreter des Kreismusikverbandes Kaiserslautern, Matthias Laufer, begrüßen.
Im Mittelpunkt des Abends stand neben der Gratulationscour zum Vereinsjubiläum die Ehrung von Alfred Leis, der seit 45 Jahren Dirigent des MV Linden ist.
„Als Abteilung des katholischen Arbeitervereins Linden am 14. Oktober 1928 gegründet, hat der Musikverein auch den Zweiten Weltkrieg überstanden und ist in den zurückliegenden neun Jahrzehnten immer spielfähig geblieben“, sagte Alfred Leis beim Rückblick in die Vereinschronik. Dabei verhehlte der Vorsitzende nicht, dass auch der Verein Nachwuchsprobleme hat.
Sein Wunsch zum Jubiläum wäre „Rückenwind“, damit es wieder bergauf gehe und man auch in zehn Jahren noch Jubiläum feiern kann. Diesem Wunsch schloss sich auch Winfried Krämer an, der mit einer Urkunde des LMV Rheinland-Pfalz zum 90-jährigen Bestehen des MV Linden gratulierte. Zugleich dankte er dem MV für dessen erfolgreiche musikalische Arbeit und Förderung des kulturellen Lebens in der Ortsgemeinde und über die Ortsgrenzen hinaus. ür sein 45-jähriges Engagement als Dirigent des MV erhielt Alfred Leis von der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände die Dirigentennadel in Gold mit Diamant.
Die Auszeichnung mit Urkunde überreichte ihm der stellvertretende Vorsitzende des Kreismusikverbandes Kaiserslautern, Matthias Laufer.
Alfred Leis trat vor 65 Jahren in den MV Linden ein. Er spielt Mandoline, Trompete und Tenorhorn. Über 30 Jahre war er Jugendleiter und Ausbilder der Blechbläser und, mit Unterbrechungen, Schriftführer im Verein. 1974 übernahm er den Dirigentenstab, den er bis heute in den Händen hält. 1993 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.
Leis, der nie als „Frontmann“ vor einer Musikkapelle stehen wollte, kann über eine große Zahl von Auszeichnungen zurückblicken. Das Amt als Dirigent habe er nur unter der Voraussetzung angenommen, dass der Verein erhalten bleibt.
„Mein Großvater war, zusammen mit dem damaligen Pfarrer, Mitbegründer des Vereins. Mein Vater hat 50 Jahre im Verein gespielt. Meine zwei Söhne hatte ich in musikalischer Ausbildung und meine Enkelin, Carolin Leis, die im MV seit fünf Jahren Klarinette spielt und heute mit der Jugendehrennadel des LMV ausgezeichnet wurde. Da liegt es nahe, dass mir der Verein am Herzen liegt“. amk