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Thomas Godoj beehrt die Pfalz im Musikclub „Irish House“

Thomas Godoj & Band begeisterten im Irish House | Foto: Brigitte Melder
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Kaiserslautern. Die Freude war groß als es hieß „Ich komme in die Pfalz!“ Der Sänger Thomas Godoj kommt nicht so oft in unsere Gegend und am 20. Januar war es endlich so weit, dass er mit seiner Band auf der „Verstärker Aus!-Tour“ zum Jahresbeginn nach Berlin und Herrenberg nun also auch ins verschneite Kaiserslautern fuhr. Übrigens im „Mauerwerk“ in Herrenberg war es bereits sein 600stes Konzert!!! Am heutigen Abend fanden aber nicht nur Pfälzer den Weg zu diesem Ausnahmekünstler, da sah man auch Gesichter von weiter weg.

Diese wundervolle Location „The Irish House“ möchte ich gerne kurz vorstellen, da sehr außergewöhnlich. Über drei Etagen gab es perfekten Sound und Akustik mit einer tollen Lichtanlage. Vor gerade einmal drei Jahren wurde der Eventraum komplett überholt, so dass hier für bis zu 300 Personen Live-Konzerte stattfinden können. Am heutigen Abend beherbergte man zum Godoj-Konzert über 100 Gäste. Das Pub (ehemaliges Kurhaus) wurde der irischen Tradition gewidmet und ist auch optisch ein Hingucker mit seinen alten Stuckdecken und tollen Fenstern des um 1900 erbauten Kulturdenkmals im Kaiserslauterer Stadtteil Eselsfürth. Ich befand mich mit meinen drei Böhl-Iggelheimer Freunden auf der Empore und hatte einen wundervollen Blick auf die Bühne und das Publikum. Teils stehend und auf Barhockern sitzend harrte das Publikum der Dinge, die da kommen sollten. „WAG“ (Warten auf Godoj) war angesagt! Die Frontreihe war natürlich als erstes voll, denn so nah kam man seinem Idol ja sonst nicht. Die Freunde des Rocks sollten heute voll auf ihre Kosten kommen.

Die Band, bestehend aus Sänger Thomas Godoj, Sebastian Heuckmann (Klavier/Gitarre), Olli Schmitz (Drums) und Arjuna de Souza (Gitarren), betrat unter großen Applaus die Bühne. Der Einstiegssong „Vermisst Du nicht irgendwas?“ konnte schnell beantwortet werden. Ja, wir haben ihn vermisst und die Arme schwenkten nach links und nach rechts mit dem Song. Da die Melodie ruhiger einherging fragte Godoj „Was? Bin ich zu leise? Dann muss ich jetzt lauter werden“ und legte mit „So weit kommen“ los und sein „Herzblut“ nach. Thomas Godoj war noch nicht so ganz zufrieden und rief in die Menge „Das geht lauter, Kaiserslautern!“ Mit „Genau der Moment“, um seine langen Haare zu einem Pferdeschwanz zu binden und nach dem „Astronaut“ und „Kopf unter kaltes Wasser“ einen überdimensionalen Guinness-Hut aufzusetzen (man weiß aus der Vergangenheit, dass Thomas Godoj Mützen und Hüte mag). Mittlerweile ist Thomas Godoj auch schon Ü40, aber seine unverkennbare prägnante Stimme ist immer noch die gleiche wie damals als er 2008 als DSDS-Sieger hervorging. Er sinnierte auf der Bühne, wieso er sich heute wie ein Tiger im Käfig und nicht auf seinem Platz fühlte. Die Frage blieb und wurde auch nicht mit dem Song „Ein Tag im Leben eines anderen“ beantwortet. „Lass es regnen“ war ein softer Song zum Träumen und wurde vom temporeichen „Das wilde Herz“ abgelöst. Bevor es ein Viertel Stündchen (in dem Thomas Godoj Powernapping machte) in die Pause ging kam ein Song, der 2010 im Heidelberger Schwimmbad-Club praktisch seinen Anfang nahm indem die Fans das Lied praktisch ganz alleine und in Dauerschleife singen. Es hat einfach alles dazu: Rhythmus, Refrains, die ins Ohr gehen und mega Stimmung!

Ein „Letzter Blick“ und „Tabula Rasa“ sind aus seinem neuestes neunten Longplayer, nämlich dem „Album des Jahres“, erschienen im November 2023 und stückweise noch nicht so richtig bei mir angekommen. Vor dem nächsten Song „Keine Option“ rief er dazu auf, ganz im Sinne einer Demokratie auf die Straße zu gehen und sich aufzulehnen gegen Neonazis. Deshalb lasst uns die Faust erheben! Dem kam das Publikum gerne nach und schwenkte die Faust genau wie Thomas Godoj. Freiheit ist das höchste Gut! Und wenn die Januar-Termine nicht schon festgestanden hätten wäre er selbst bei Demonstrationen mitgelaufen. Wie in vielen seiner deutschsprachigen Songs gibt es geballte Energie und tiefgründige ehrliche Emotionen, ein sehr schönes Wechselspiel. Nach „Ich fang den Regen auf“ stellte er seine Bandmitglieder vor, die mit ihm auf dieser Tour zusammen waren. Neu dabei in diesem Jahr war Gitarrist Arjuna de Souza, der am International Music College in Freiburg studierte und bereits mit David Garrett, Beatrice Egli, Luca Hänni und vielen mehr auf der Bühne stand.

Zu dem Schmusesong „Lichtjahre“ erblickte ich mehrere Pärchen, die sich eng umschlangen und im Takt bewegten. Aber nicht lange, denn das temporeiche „Es kommt der Tag“ und „Brücken bauen“ aus seinem neuen Album riss einen wieder heraus. „Endlos furchtlos“ war ebenfalls neu und Thomas Godoj fragte, ob das Publikum Lust habe zu rocken. „Wie laut könnt ihr rocken?“ Sehr laut, wobei die Frauen lauter mitsangen als die Männer. Jeder kannte den Text und klatschte eifrig mit. Das eigentliche Programm war durch, aber die Godoj-Fans forderten natürlich noch Zugaben. Dem kam die Band nach und ließ wiederum die Faust erheben „Auf die Freiheit“. Thomas Godoj verließ die Bühne, mischte sich unter das Publikum und umarmte Personen, die ihm nahestanden. So ist er halt: Bodenständig und publikumsnah ohne Berührungsängste, aber auch ein Kämpfer für Gerechtigkeit, dem er in diesem Song Ausdruck verlieh. „Helden gesucht“ aus 2008 kannte nun wirklich jeder im Publikum und letztendlich gab es einen mega Chor. Noch eine tiefe Verbeugung vor dem Publikum und großen Dank an die Zurverfügungstellung der Location, das Publikum und die Bandkollegen. Danach trafen sich noch viele für eine „Fotosession“ am Merchstand. Danke Thomas, dass Du da warst!

Falls auch Sie neugierig geworden sind hier noch die vorläufigen kommenden Termine 2024 für die „Tour des Jahres“:
19.04.2024 Lübeck | Riders Café
20.04.2024 Wunstorf | Küsters Hof
03.05.2024 Oberhausen | Kulttempel
04.05.2024 Siegburg | Kubana
(mel)

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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