Gesetzesänderungen 2026 in Deutschland: Was Bürgerinnen und Bürger erwartet

Gesetzesänderungen 2026: Ab Januar 2026 profitieren Haushalte von sinkenden Energiekosten – auch dank staatlicher Maßnahmen | Foto: Katharina Wirth
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Gesetzesänderungen 2026. Mit Beginn des Jahres 2026 treten in Deutschland zahlreiche neue Gesetze und Regelungen in Kraft, die den Alltag der Bürgerinnen und Bürger direkt betreffen. Mindestlohn, Kindergeld, Mobilität, Renten, Autofahrregeln und Sozialleistungen werden angepasst, dazu kommen Änderungen in der digitalen Verwaltung. Die Neuerungen sollen finanzielle Entlastung bieten, gleichzeitig die ökologische Transformation unterstützen und den digitalen Wandel voranbringen.

Deutschland wird 2026 stark von der Agenda der Bundesregierung geprägt sein. Die Regierung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat Haushalts-, Entlastungs- und Modernisierungsprogramme beschlossen, die 2026 wirksam werden – mit direkten Auswirkungen auf Verbraucher, Arbeitnehmer und Unternehmen.

Energieversorgung 2026: Entlastungen, Heizvorgaben und Förderungen im Überblick

Die Bundesregierung sorgt mit mehreren Maßnahmen für eine Entlastung bei den Energiekosten. Eine wichtige Veränderung ist der Wegfall der Gasspeicherumlage, der Haushalten mit einem durchschnittlichen Gasverbrauch von 20.000 kWh jährlich rund 70 Euro einspart. Zusätzlich werden die Strom-Netzentgelte bezuschusst, was sich ebenfalls positiv auf die Kosten für Verbraucherinnen und Verbraucher auswirkt. Die Maßnahmen zielen darauf ab, steigende Lebenshaltungskosten abzufedern und den finanziellen Druck auf Privathaushalte zu verringern.

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG), oft als Heizgesetz bezeichnet, bringt ab 2026 neue Vorschriften, allerdings ohne die Verpflichtung, bestehende Heizungen sofort auszutauschen. Neu eingebaute Heizsysteme müssen ab 2026 jedoch zu mindestens 65  Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Möglich wird dies etwa durch Wärmepumpen, Biomasse oder Solarthermie. Der Zeitrahmen hängt von der Wärmeplanung der jeweiligen Kommune ab – in Großstädten etwa muss diese spätestens bis zum 30. Juni 2026 vorliegen.

Staatliche Förderprogramme wie die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bleiben auch 2026 bestehen. Hauseigentümerinnen und -eigentümer können Zuschüsse von bis zu 70  Prozent der Kosten für Heizungsumbauten oder energetische Sanierungen beantragen. Durch diese Förderung sollen Investitionen in nachhaltige Technologien weiterhin attraktiv bleiben und die ökologische Transformation schrittweise vorangetrieben werden. 

Finanzielle Entlastung 2026: Änderungen bei Mindestlohn, Kindergeld und Freibeträgen

Zum 1. Januar 2026 steigt der gesetzliche Mindestlohn auf 13,90  Euro pro Stunde. Zum Vergleich: In den letzten fünf Jahren lag er bei:

  • 2021: 9,60 €
  • 2022: 9,82 €
  • 2023: 10,45 €
  • 2024: 12,00 €

Diese Erhöhung soll niedrig- und geringverdienende Beschäftigte entlasten und wirkt sich auch auf Minijobs aus: Die Verdienstgrenze für geringfügige Beschäftigung wird auf 603 Euro monatlich angehoben. Gleichzeitig steigen die Mindestvergütungen für Auszubildende. 

Das Kindergeld wird auf 259 Euro pro Monat erhöht. In den letzten fünf Jahren hat sich das Kindergeld wie folgt entwickelt:

  • 2021: 219 €
  • 2022: 219 €
  • 2023: 237 €
  • 2024: 250 €
  • 2025: 250 € 

Zusätzlich steigen die Kinderfreibeträge, die Eltern steuerlich entlasten, indem sie das zu versteuernde Einkommen reduzieren. Der Kinderfreibetrag steigt auf insgesamt 9.756 Euro jährlich. Zusammen mit dem Kindergeld soll dies dafür sorgen, dass Familien mehr Geld für den Alltag zur Verfügung haben. 

2026 bringt finanzielle Entlastungen, aber auch neue Regelungen, die Haushalte und den Alltag betreffen | Foto: Travel man/stock.adobe.com
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Mobilität ab 2026: Teureres Deutschlandticket, Änderungen für Pendler und Autofahrende

Im neuen Jahr werden sowohl Pendler als auch Autofahrende mit neuen Regelungen konfrontiert. Das Deutschlandticket, das bundesweit für den öffentlichen Nah- und Regionalverkehr genutzt werden kann, wird auf 63 Euro pro Monat angehoben. Die Maßnahme begründen die Verantwortlichen mit steigenden Kosten im Verkehrssektor und der zunehmenden Nachfrage nach öffentlichen Verkehrsmitteln.

Auch Autofahrerinnen und Autofahrer spüren Änderungen: Der CO₂-Preis auf Benzin und Diesel steigt nach Expertenschätzungen um rund drei Cent, was sich spürbar auf die Kosten pro Liter auswirken wird. Die Pendlerpauschale soll angepasst werden und künftig ab dem ersten Kilometer gelten, der Betrag liegt bei 38 Cent – zuvor galt: 30 Cent für die ersten 20 Kilometer, 38 Cent erst ab dem 21.  Kilometer. So sollen steigende Mobilitätskosten abgemildert werden.

Für die Nutzer von Elektroautos wird es ebenfalls Veränderungen geben. Die Steuerbefreiung für E-Autos wird bis 2035 verlängert, und Haushalte mit durchschnittlichem Einkommen können weiterhin Förderungen für den Kauf eines Elektroautos beantragen. Die Fahrausbildung wird ebenfalls moderner: Neue digitale Prüfungen und Fahrsimulatoren sowie ein gestraffter Fragenkatalog sollen dafür sorgen, dass Führerscheine günstiger und effizienter erworben werden können. 

Änderungen für Rentner und Anpassung der Grundsicherung

Für ältere Beschäftigte tritt die sogenannte Aktivrente in Kraft. Sie erlaubt es Rentnerinnen und Rentnern, bis zu 2.000  Euro monatlich steuerfrei hinzuzuverdienen, ohne dass die Rentenzahlung gekürzt wird. Ziel ist, längere Erwerbstätigkeit zu ermöglichen und den Fachkräftemangel zu mildern. 

Auch im Rentensektor sind Anpassungen geplant: Ab Juli 2026 soll die Rente um rund 3,7  Prozent steigen, um Einkommens- und Preisentwicklungen stärker zu berücksichtigen, dies ist jedoch noch nicht final beschlossen.

Die Grundsicherung, die Menschen unterstützt, die ihren Lebensunterhalt nicht selbst bestreiten können, wird gleichzeitig angepasst und unterliegt künftig strikteren Sanktionsregeln. 

Alltag, Verwaltung und digitale Teilnahme

Mit dem digitalen Fortschritt auf staatlicher Ebene wächst auch die Digitalisierung des Alltags: Der digitale Führerschein soll Ende 2026 flächendeckend verfügbar sein, während der Umtausch alter Führerscheine (Jahrgänge 1999 bis 2001) im Januar verpflichtend wird.

Auch privatwirtschaftliche und öffentliche Datenprozesse werden transparenter: Die Schufa-Transparenz soll verbessert werden, sodass Verbraucherinnen und Verbraucher nachvollziehen können, wie ihr Score bewertet wird.

Breiter Ausblick – Bürokratie, EU‑Recht und Zukunftstechnologien

Neben nationalen Maßnahmen wirkt auch EU-Recht auf den Alltag ein: Unternehmen müssen künftig Entgelttransparenz umsetzen, zum Beispiel bei Gehaltsangaben in Stellenausschreibungen.

Darüber hinaus werden Produkthaftungsregelungen erweitert, unter anderem für Software und KI-Systeme.

Die Kombination aus nationalen und europäischen Regelungen macht 2026 zu einem Jahr, in dem Preise, Leistungen und digitale Infrastruktur neu justiert werden. Langfristig werden damit Weichen für Arbeit, Mobilität und digitale Teilhabe gestellt.

Bildung 2026: Änderungen beim BAföG in Vorbereitung

Für Studierende stehen ab dem Wintersemester 2026/27 Änderungen beim BAföG an. Geplant ist unter anderem eine Erhöhung der Wohnkostenpauschale auf 440 Euro sowie dynamisierte Freibeträge, die sich jährlich anpassen sollen. Die Übergangsregelungen für das Studienjahr 2025/26 mit bereits erhöhten Sätzen und Freibeträgen bleiben zunächst bestehen. Viele Neuerungen des Modernisierungspakets treten jedoch erst mit Beginn des Wintersemesters 2026/27 in Kraft und sind aktuell noch nicht final beschlossen.

Fazit:

2026 ist kein ruhiges Übergangsjahr, sondern eines, in dem grundlegende Weichen neu gestellt werden. Löhne, Freibeträge und Sozialleistungen steigen, treffen jedoch auf Preissteigerungen, Energie- und Mobilitätskosten, digitalen Wandel und rechtliche Anpassungen, die den Alltag spürbar verändern. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich diese Veränderungen in der Gesellschaft auswirken – sowohl für Haushalte als auch für Arbeitnehmer und Unternehmen. [kata]

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Autor:

Katharina Wirth aus Herxheim

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