Kunstausstellung in der Galerie „kunst-werk-vier“
„Zauberwelten“

 Der Künstler und sein Werk: Andreas Vorbach mit einer größeren Acrylarbeit: Es handelt sich um die Auseinandersetzung mit einer Zerstörungstat an der Kapelle der Kleinen Kalmit vor einigen Jahren.  | Foto: Schächter
  • Der Künstler und sein Werk: Andreas Vorbach mit einer größeren Acrylarbeit: Es handelt sich um die Auseinandersetzung mit einer Zerstörungstat an der Kapelle der Kleinen Kalmit vor einigen Jahren.
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Hauenstein. Bis zum 3. Dezember ist in Hauenstein eine interessante Ausstellung zu sehen: „Zauberwelten- Andreas Vorbach im Dialog mit Agness“ – so heißt eine sicherlich interessante Kunstausstellung, in der Hauensteiner Galerie „kunst-werk-vier“. Einerseits ist die Künstlerin Agness (Barbara Kuntz) – sie lebt heute in Baden-Baden - in der Kulturszene des Luftkurorts Hauenstein keine Unbekannte, hat sie doch vor allem im Deutschen Schuhmuseum um die Jahrtausendwende ihre künstlerischen Fingerabdrücke vor allem mit der Thematik Kunst und Schuhe hinterlassen.
Andererseits ist Andreas Vorbach - 1943 in Breslau geboren und seit vielen Jahren im südpfälzischen Bad Bergzabern lebend, ein ganz Neuer im öffentlichen Raum. Der Künstler, der eher nach außen zurückgezogen wirkt, ist in seinen beruflichen Lebensaktivitäten als Oberkonservator beim Referat Denkmalpflege (Regierungsbezirk Karlsruhe) ein versierter und kompetenter Mann vom Fach und mit allen Verästelungen Kunst- und Kulturgeschichte profund vertraut. Er begibt sich also erstmals mit seiner eigenen Acrylkunst überhaupt an die Öffentlichkeit, „obwohl ich seit meiner Schulzeit immer auch gemalt habe“.
Wie Andreas Vorbach, der vor wenigen Tagen auch seinen 80. Geburtstag feierte, sagte, gehe er jetzt wenn auch spät in Hauenstein erstmals mit seinen Bildern „nach außen“. „In einer Zeit der Bedrohungen und Kriege fällt auch mir das Malen schwer, und alle Themen scheinen zu banal zu sein, um das Zeitgeschehen zu reflektieren“. Andreas Vorbach, bei der Denkmalpflege in einem akademischen Arbeitsleben in verantwortlicher Position tätig gewesen, lässt bei aller bunten Farbigkeit seiner eigenartigen Bilderwelt eher auch pessimistische Grundtöne durchdringen: „Seit circa 40.000 Jahren versuchen Menschen in der Bildenden Kunst ihre Gegenwart darzustellen und damit die stets präsenten Bedrohungen und Ängste positiv zu beeinflussen“. Er wundere sich auch manchmal selber, warum er nicht den Weg einer realistischen Malerei mit sozialen und politischen Inhalten gefunden habe und gibt auch gleich eine Antwort: „Ein Ausweg ist hier der Traum und die Fantasie“, sagt er und interpretiert auch mit dieser Aussage auch die Wirkung seiner Bilder. Immer schon habe die Kultur mit der Bildenden Kunst, der Musik, der Literatur und dem Theater ein Gegengewicht zu den Bedrohungen des Alltages bedeutet. „Meine Bilder entstehen in diesem Zusammenhang fast von selbst; sie stellen Emotionen und Träume dar, die mich bereichern und schützen und erzählen häufig Geschichten aus einer besseren, friedlichen Welt“, interpretiert der pensionierte Denkmal-Schützer seine Kunst aus seiner Sicht, die auf den ersten Blick erst gar nicht in den akademischen Rahmen seines eigentlichen Berufsfeldes passen. Sie sollen in ihrer farbigen Besonderheit und ihrer kompositorischen Inhaltlichkeit „Geschichten erzählen aus einer besseren, friedlichen Welt“. So gehen seine eigenartig von besonderer Farbigkeit und zuweilen vermeintlich überladenen Kompositionen ihre eigenen Wege. Seit seiner Schulzeit habe er seine Umwelt so definiert, wobei das persönliche Erlebnis immer immanent dabei sei. „Meine Bilder werden oft durch mein Logo, ein Schwein, objektiviert und verfremdet“. Die Inhalte ergäben sich dabei zwangsläufig von selbst. „Meine Bilder gehen so ihre ganz eigenen Wege und finden so hoffentlich die Menschen, die sie lesen können“, sagt Andreas Vorbach.
Greifen wir eine dieser Kompositionen von den rund 70 Bildern heraus. Es geht zurück auf einen Rheinpfalz-Bericht über eine schlimme Zerstörungs-Tat an der Kapelle auf der Kleinen Kalmit bei Ilbesheim vor wenigen Jahren. Vorbach verdichtet alle seine Eindrücke und Gefühle zu dieser Tat in seine eigene Erlebnis- und Emotionswelt mit vielen auch technischen Details, die zu der Tat zählten. Zugleich ist das Kalmit-Motiv auch ein Zeichen und Symbol der Eingebundenheit des Künstlers in die heimatliche Umgebung, in der er schon seit Jahrzehnten seine zweite Heimat weiß. Dabei bleibt er sich bei allen Bildern seiner eigenen Erlebnis- und Fantasiewelt treu. Auch den Heimatgedanken mit Bindung an die Südpfalz: Andreas Vorbach, der profunde akademische Denkmal-Schützer setzte sich auch nach seiner Pensionierung im Jahre 2008 nochmals auf die Studienbank und studierte mehrere Semester an der angesehenen Villa Wieser in Herxheim. wsch

Öffnungszeiten
Galerie-kunst-werk-vier Hauenstein, Marktplatz (Parkplatz Pfälzerhof),
donnerstags, samstags und sonntags, 16 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung.
Finissage ist am 3. Dezember, 16 Uhr.

Autor:

Britta Bender aus Annweiler

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