BriMel unterwegs
Im Artrium mit Musiker Marvin Scondo

- Ein äußerst sympathischer Sänger: Marvin Scondo
- Foto: Brigitte Melder
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Weisenheim am Sand. Am 2. Juli besuchte ich erstmals die Vinothek Holz-Weisbrodt Artrium, um der Musik des Musikers Marvin Scondo zu lauschen. Für diesen wundervollen Abend hat sich die weite Fahrt absolut gelohnt.
Angekündigt mit den Worten „wie ein musikalischer Roadtrip“ kann nur bestätigt werden. Der/Die ein oder andere kennt Marvin Scondo aus der Castingshow „The voice of Germany“, wo er einen respektablen Platz im Viertelfinale bekam. Seine unverwechselbare Stimme hatte schon damals schnell die Coach-Sessel rotieren lassen. Er singt nicht nur Coversongs, sondern auch viele eigene mit einer besonderen Note, voller Wärme, Groove und positiver Energie. Keine traurigen Balladen, sondern Songs, die von Aufbruch erzählen, vom Unterwegssein, vom Leben – ehrlich, bewegend und absolut mitreißend.
Marvin Scondo (36 Jahre) hat die Musik im Blut und war bereits mit der Band seines Vaters auf Tournee. Als er 2016 Vater geworden ist, hat er die musikalischen Gene auch an seinen Filius (9 Jahre) weitergegeben, der bereits Schlagzeug, Piano und „Rockukulele“ spielt.
Groß, schlank, mit halblangen Haaren und charismatischer Ausstrahlung fing er ohne großes Brimborium mit seiner Gitarre an zu spielen. Er wollte uns mitnehmen auf eine Reise, an einen Strand unserer Wahl mit seinem ersten Song „Sitting on the dock of the Bay“ von Otis Redding. Schon bei den ersten Tönen horchte man auf, denn seine Stimme war sehr angenehm und außergewöhnlich. Ein bisschen Sonnenschein wollte er dem Publikum schenken mit „My Girl“ von The Temptations – als hätten wir nicht schon genug Sonne am heißesten Tage in diesem Jahr. Bei den nächsten Akkorden dachte man, da käme etwas Spanisches, aber nein, es war die englische Version des Swingstücks „Bei mir bistu shein“, was so viel heißt wie „Ich finde dich hübsch“. Es wurde 1938 durch die Andrews Sisters bekannt und das Original wurde 1932 für ein jiddisches Musical geschrieben. „Wir machen ein Lagerfeuer an, ohne Rauch, Hitze und Funken“ und brachte die Überleitung zu seinem nächsten Song „Let the good times roll, ein Lied von B. B. King und Bobby Bland, was bedeutet „Lasst uns die Gegenwart genießen und eine gute Zeit haben“. Für den in Hanau wohnenden Marvin Scondo sei dies hier wie Urlaub, so schön hier und bei bestem Wetter und er freue sich hier auftreten zu dürfen mit seiner musikalischen Reise. „I’m on fire“ von Bruce Springsteen, dem Reggaesong „Keep on Smiling“ von Marvin Scondo, „Summer wine“ von Nancy Sinatra & Lee Hazlewood und das rhythmische Bluesstück „Summertime Boogie“, ein selbstgeschriebener Song von Marvin Scondo, mit wippenden Füßen folgten. Da zog er auch kurzerhand mal die Gitarre über den Kopf und spielte locker weiter. Er kennt halt jede Saite seiner Gitarre. Dieses war das erste Set und die Verschnaufpause folgte, in der er sich zu zwei Fans aus Landau setzte.
Das Artrium war gut besucht von Menschen guten Geschmacks. Nachdem der Flüssigkeitshaushalt wieder aufgefüllt war ging es soft weiter mit „Slow down“ von Marvin Scondo. Er spiegelte Spielfreude wider und die übertrug sich aufs Publikum, das jeden Song mit viel Applaus bedachte. „Say a Little Prayer“ von Burt Bacharach, Hal David und Royal Philharmonic Orchestra und „Lean on me“ von Bill Withers und mehr folgten.
Die Stimmlage wurde etwas tiefer beim Song „Ring of fire“ von Johnny Cash, das fast jeder kannte und eifrig beim „burns, burns, burns,“ mit einstimmte. Ja, marvin Scondo hat’s drauf und ersetzte eine mehrköpfige Band, nämlich die Bee Gees beim „Staying alive“ mit tollem Groove, aber nicht ganz so hoch gesungen wie die Legenden und ein wenig abgewandelt, rockiger, poppiger, moderner. Mit „Blue Suede Shoes“ von Elvis Presley rockte es noch einmal kräftig bevor es in die nächste Pause ging.
Kleine Unterhaltung am Rande mit zwei Paaren aus Bobenheim am Berg. Bereits mit der Band seines Vaters trat er in der Krähenhöhle und auf dem Stadtfest in Bad Dürkheim auf. Vor 3 Wochen hatte er einen Auftritt im Mercure Hotel in Bad Dürkheim, wo ihn das Ehepaar Holz-Weisbrodt entdeckte und vom Fleck weg engagierte. Die Besucher*innen meinten „Hoffentlich ist es nicht das letzte Mal, dass er hier war, denn wir sind begeistert! Die Palz braucht kä Voice of Germany, die Palz entdeckt ihre Künstler selbst.“ Also Marvin, bis bald mal wieder! (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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