Schützengesellschaft setzt auf Nachwuchstalent

Franziska Wieser hofft auf den Titel

Frankenthal. Sie ist gerade 14 Jahre jung und hat einen besonderen Sport für sich entdeckt: Franziska Wieser ist ambitionierte Schützin. „Eigentlich fing alles mit dem Jahrmarktschießen an“, berichtet Franziska Wieser. „Das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Natürlich war ich aber auch durch die Familie vorgeprägt. Mein Vater ist bereits seit Jahren Sportschütze und mein Bruder auch. Das sind meine Vorbilder“. Nachdem das Interesse geweckt war, ging es schnell: die ersten Rundenkämpfe, dann Kreis-, Landesmeisterschaft und Deutsche Meisterschaft. Doch so einfach ist es gar nicht mit so jungen Jahren im Schießsport aktiv zu werden. „Laut Gesetzeslage ist das Luftgewehrschießen erst ab 12 Jahren erlaubt, sie hat mit einer Ausnahmegenehmigung bereits mit 10 Jahren anfangen dürfen, quasi schießt sie seit 4 Jahren“, informiert Pressesprecherin des Vereins Corinna Arens.
Dabei war das Training für die Schützen des Vereins nach dem Brand 2019 gar nicht so einfach! So wurde im Schützenverein nach dem Brand Luftgewehr und -pistole auf einer rollbaren Schießanlage trainiert. Zwischendrin muss umgebaut werden, damit auf einer 50 Meter Bahn die anderen Disziplinen trainiert werden können. „Diese Anlage wurde nach dem Brand in Eigenregie aufgebaut, um den Schießbetrieb wieder zu starten. Die alte Luftgewehr/-pistolen-Anlage wurde durch den Brand vollständig zerstört“, informiert die Pressesprecherin weiter.
Durch das intensive Training mit Max Baumgartner, konnte Franziska Wieser nun Anfang September den 106. Platz bei den Deutschen Meisterschaften im Luftgewehrschießen, Disziplin 10 Meter, erreichen. Sechs Wochen Vorbereitungszeit hatte sie. Vor Wettkämpfen wird dann bis zu fünf Mal in der Woche trainiert und das neben der Schule! Zwar gab es keine direkte Qualifikation, aber sie stieg mit 389 von 400 Ringen in den Wettkampf ein. Mit 188,5 Punkten war sie die Beste aus Rheinland-Pfalz. „Dabei war es nicht immer leicht. Manchmal wollte ich meine Sportwaffe einfach in die Ecke werfen“, gibt sie zu. Umso stolzer kann sie nun auf sich sein, denn sie hat durchgehalten. Auch die Trainer Franz Schreck und Max Baumgartner sind stolz auf ihren Schützling. Aktuell stehen die Vereinsmeisterschaften aus, eine kleine Pause vor den großen Turnieren.
Aber nicht nur der Schützensport begeistert die junge Frau. Franziska Wieser ist eine richtige Sportskanone: Hockey, Krav Maga, Laufen und nun hat ein Halbmarathon ihr Interesse geweckt.
Und was macht Franziska Wieser am meisten Spaß? „10er schießen – quasi in der Disziplin die höchste Punktzahl pro Schuss“, erklärt sie. Ihr großes Ziel ist „besser schießen als der Bruder“, ergänzt sie lachend. So sportlich kann man ihr nur wünschen, dass das mit dem Titel bald klappt.
gib