Erinnerung an „Kristallnacht“ - Gedenkfeier am 9. November
- Auch die Wohnung von Carl (rechts), Therese und Hans Schweitzer wurde in der "Kristallnacht" verwüstet. Carl Schweitzer war anschließend mehrere Wochen im Konzentrationslager Dachau inhaftiert.
- Foto: Stadtarchiv Frankenthal
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Frankenthal. Am Sonntag, 9. November, erinnert die Stadt Frankenthal gemeinsam mit dem Förderverein für jüdisches Gedenken an die Ereignisse der sogenannten „Kristallnacht“ von 1938. Beginn der Gedenkfeier ist um 17 Uhr im Foyer des Dathenushauses, Kanalstraße 6.
Rede des Oberbürgermeisters und Vortrag über Frankenthaler Opfer
Neben der angefragten Ansprache von Oberbürgermeister Dr. Nicolas Meyer oder einem Mitglied des Stadtvorstandes wird Werner Schäfer, Vorstandsmitglied des Fördervereins, in einem Bildvortrag über die indirekten Opfer der Frankenthaler Kristallnacht berichten. Schäfer stellt dabei vier Frankenthalerinnen und Frankenthaler vor, deren Schicksale nun auch in die Opferdokumentation der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz eingeflossen sind. Diese Erfassung, die alle Opfer der Novemberpogrome im Land dokumentiert, wird in Kürze im KZ-Gedenkort Osthofen im Rahmen einer Ausstellung vorgestellt.
Stiller Gedenkgang mit Kerzen durch die Innenstadt
Im Anschluss an den Vortrag begeben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Kerzen in einem stillen Gedenkgang durch die Kanalstraße und Bahnhofstraße zur Glockengasse, wo einst die Frankenthaler Synagoge stand. Am Gedenkstein in der Glockengasse werden ab etwa 18 Uhr die Namen der Frankenthaler Opfer verlesen. Diese Aufgabe übernimmt Gisela Groeger vom Förderverein.
Abschluss mit dem jüdischen Totengebet Kaddisch
Zum Abschluss spricht der zweite Vorsitzende Rüdiger Stein das Kaddisch, das traditionelle jüdische Totengebet, als Zeichen der Erinnerung und des Respekts gegenüber den Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
Hintergrund: Erinnerung an die Schreckensnacht von 1938
Auch in Frankenthal wurden in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 Wohnungen und Geschäfte jüdischer Bürgerinnen und Bürger zerstört. Auch die Wohnung von Carl, Therese und Hans Schweitzer wurde in der "Kristallnacht" verwüstet. Carl Schweitzer war anschließend mehrere Wochen im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. [red]
Autor:Reiner Bohlander aus Frankenthal |
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