Vortrag von Dr. Regina Heilmann, Leiterin des Stadtmuseums Ludwigshafen
In Zusammenarbeit mit der Hambach-Gesellschaft für historische Forschung und politische Bildung e.V.
Mathilde Hitzfeld wurde am 1. September 1826 in Kirchheimbolanden geboren und starb 1905 in den USA. Sie gehört zu den „Starken Frauen“, die im Rahmen der Wanderausstellung „Aus dem Schatten ins Licht: Starke Frauen aus 1000 Jahren Pfälzer Geschichte“ porträtiert werden.
Anna Mathilde Hitzfeld war über ihren Vater, den Arzt Ludwig Hitzfeld, früh mit liberalem Gedankengut in Berührung gekommen. Sie war Mitbegründerin des „Frauen-Comites“ in Kirchheimbolanden, das die für die Paulskirchen-Verfassung kämpfenden Freischärler während des Pfälzischen Aufstandes von 1849 mit Kleider- und Nahrungsspenden versorgte.
Als feurige Rednerin trat sie auf Festen und Kundgebungen auf. Am 14. Juni 1849 war sie aktiv an den Barrikadenkämpfen gegen die preußischen Truppen im Kirchheimbolander Schlossgarten beteiligt. Ebenso wie die übrigen unterlegenen Aufständischen wurde sie nach ihrer Verhaftung des Hochverrates angeklagt. Nach einer Amnestie wanderte sie 1850 nach New York aus. Dort heiratete sie den Historienmaler Theodor Kaufmann, der ebenso wie sie als verfolgter Liberaler aus Deutschland emigriert war. Heute sind in Rheinland-Pfalz mehrere Schulen nach der Freiheitskämpferin benannt.
Der Vortrag beschäftigt sich mit dem sozialhistorischen Umfeld, in dem Mathilde Hitzfeld aufwuchs und den konkreten Ereignissen rund um ihre eigenen Handlungen während des Revolutionsgeschehens 1848/49. Außerdem werden die Nachwirkungen aufgezeigt, die der Pfälzer Aufstand auf ihr weiteres Leben hatte. Aus der Perspektive der älteren Feminismus- und heutigen Geschlechterforschung möchte der Vortrag den Bogen zu vergleichbaren Ereignissen aus der Frauen-Geschichte vor dem Leben von Mathilde Hitzfeld schlagen. Darüber hinaus wird es um die Rezeption des Lebens von Mathilde Hitzfeld gehen und um vergleichbaren politischen Protest durch Frauen vom 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Regina Heilmann, geboren 1973 in Mannheim, studierte Archäologie in Heidelberg, Tübingen und Freiburg im Breisgau. Promovierte in Mainz in Kulturwissenschaften. Seit 2011 Leiterin des Stadtmuseums und der Nebenmuseen Ludwigshafens. Sie lebt mit ihrer Familie im Vorderen Odenwald.
Dr. Regina Heilmann zeichnet gemeinsam mit ihrer Zweibrücker Kollegin Dr. Charlotte Glück verantwortlich für die Wanderausstellung „Aus dem Schatten ins Licht - Starke Frauen in 1000 Jahren Pfälzer Geschichte. Diese Wanderausstellung ist bis zum 28. Mai 2024 im LBZ / Pfälzische Landesbibliothek zu sehen und wird anschließend vom 4. – 23. Juni 2024 in der Gedächtniskirche gezeigt.
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