Kulturverein Edenkoben e. V.
Busfahrt zum Museum Reinhart Ernst

- Foto: Fotos: Patricia Hesse
- hochgeladen von Jutta Grünenwald
Am Dienstagvormittag, 3. Juni, besuchten 24 kunstbegeisterte Gäste auf Einladung des Kulturvereins das im Jahr 2024 neu eröffnete Museum Reinhart Ernst in Wiesbaden. Die fachkundige Führung wurde von einer jungen Künstlerin geleitet, die alle Fragen kompetent beantwortete. Der Eintritt ins Museum erfolgt durch seinen Lichthof, der von der Natur "geborgtes" Licht in die Räume lässt und die Kunstwerke auf natürliche Weise inszeniert. Das moderne Gebäude, entworfen vom japanischen Architekten Fumihiko Maki aus weißem Granit, fügt sich harmonisch in die historische Umgebung ein. Der betagte Architekt konnte die Eröffnung seines Kunstwerks nicht mehr erleben.
Die Führung begann mit dem Thema: „Farbe ist alles“. Nach 1945 verdrängte ein expressiver Umgang mit Farbe, Form und Material gegenständliche Darstellungen. Besonders die großformatigen, farbintensiven Werke von Helen Frankenthaler wurden gezeigt. Das Museum besitzt die weltweit größte Privatsammlung ihrer Werke. Frankenthaler wurde in der New Yorker Kunstszene bekannt durch die Erfindung der Soak-Stain-Technik: Dabei wurde ungrundierte Leinwand, liegend auf dem Boden, mit Farbe getränkt, die langsam in das Gewebe einsickerte. So verschmolz die Farbe mit dem Material, und die Grenze zwischen Bildträger und Bild wurde aufgehoben.
Der nächste Schwerpunkt lag auf dem Strich als Ausdruck der künstlerischen Freiheit und Grundelement der Abstraktion. Hier zeigte sich, wie europäische, japanische und amerikanische Strömungen zusammenfließen. Katharina Grosse betonte, dass die Frage nach dem Auftrag der Farbe "mit dem Strich oder gegen den Strich" Künstlerinnen und Künstler über Grenzen hinweg verbindet. Das wurde anhand von Werken von Sōzō Shimamoto, Hubert Berke und Robert Motherwell deutlich.
Der Rundgang endete mit der Suche nach dem weißen Wal aus der Serie „Moby Dick“ und Plastiken von Frank Stella. Danach blieb noch Zeit, im Museumsrestaurant zu entspannen oder die Eindrücke in Ruhe auf sich wirken zu lassen. Pünktlich verließen die Teilnehmer den Bus in Edenkoben nach diesem inspirierenden Ausflug.
www.kulturverein-edenkoben.de
Text: Vera Korell


Autor:Jutta Grünenwald aus Edenkoben |
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