Hoffen-Projekt
Biotopverbund fördert Artenvielfalt in Agrarlandschaft

- Umweltministerin Katrin Eder hält ein Grußwort bei der Abschlussveranstaltung des HOffen-Projekts. Darüber hinaus sprachen Dr. Fritz Brechtel aus dem Vorstandsteam der NVS NaturStiftung Südpfalz und Bastian Bayer, Geschäftsführer der Stiftung (v.r.n.l.).
- Foto: NVS NaturStiftung Südpfalz
- hochgeladen von NVS NaturStiftung Südpfalz
Wie kann die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft gefördert werden? Wie lässt sich in diesem Offenland ein Biotopverbund realisieren? Mit diesen Fragen beschäftigte sich die Aktion Südpfalz-Biotope der NVS NaturStiftung Südpfalz im Projekt „HOffen“. Bei der Abschlussveranstaltung am frisch eingesäten Biotopkorridor in Bellheim informierten sich Vertreterinnen und Vertreter aus Naturschutz, Landwirtschaft, Verwaltung und Politik über die Ergebnisse des Projekts und tauschten sich über Zukunfts-Perspektiven aus. Das Projekt wurde gefördert vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz (MKUEM).
Regionale Akteure frühzeitig einbinden, Maßnahmen gebündelt entlang geplanter Biotopkorridore umsetzen und bestehende Strukturen einbeziehen – lauten die zentralen Ergebnisse des Projekts. So wird die Artenvielfalt erhöht, wobei sich die Maßnahmen in bestehende landwirtschaftliche Strukturen integrieren lassen.
Im Mittelpunkt der Abschlussveranstaltung standen Grußworte von Dr. Fritz Brechtel, Vorstandsmitglied der NVS NaturStiftung Südpfalz, und Ministerin Katrin Eder, MKUEM. „Das Projekt HOffen zeigt, wie Artenvielfalt im Ackerbau erhalten und gestärkt werden kann – nämlich indem Naturschutz und Landwirtschaft kooperieren und bestehende Förderinstrumente verbunden und gezielt in der Landschaft eingesetzt werden“, so Eder. Davon konnten sich die Teilnehmer inmitten der 4.800 Hektar großen Modellregion zwischen Herxheim, Offenbach an der Queich, Bellheim und Rülzheim direkt ein Bild machen und besichtigten einige der gemeinsam von Kommunen, Landwirten und NVS NaturStiftung umgesetzten Maßnahmen wie Extensivgetreide, Grünlandumwandlung und Brachflächen.
Ergebnisse auf andere Regionen übertragen
„Biotopverbund gelingt nicht durch Verordnung oder nicht-zielgerichtete Förderinstrumente, sondern unter Einbezug der vorhanden Lebensraumstrukturen und der sehr individuellen Betriebsstrukturen von Landwirt*innen“, betonte Bastian Bayer vom Projektteam der Aktion Südpfalz-Biotope, das die Maßnahmen koordinierte. Im Projekt konnte etwa bei Bellheim im Flurbereinigungsverfahren ein Biotopkorridor auf Flächen privater Eigentümer und der NVS NaturStiftung umgesetzt sowie Graswege in Herxheim aufgewertet und Blühflächen in Rülzheim angelegt werden. Die Erfahrungen aus HOffen könnten auf weitere Gebiete und Agrarräume in Rheinland-Pfalz übertragen werden, ist sich Bayer sicher. Dabei empfiehlt er eine zentrale Planung des Korridors und selbstorganisierte Umsetzung der Maßnahmen durch die Landwirte.
Das „HOffen“-Projekt (Herxheim-Offenbacher Lössriedel – Biotopverbund) wurde von 2022 bis 2024 vom MKUEM gefördert und von der Aktion Südpfalz-Biotope, dem Zweckbetrieb der NVS NaturStiftung Südpfalz, in Zusammenarbeit mit Flurstücks-Eigentümern, Kommunen und regionalen Bewirtschaftern umgesetzt. Es hat sich zum Ziel gesetzt, Strategien zur Förderung der Artenvielfalt in der intensiv genutzten Agrarlandschaft zu entwickeln und die Eignung von Biotopkorridoren zu prüfen. Ein Biotopkorridor ist ein linienförmiger Lebensraum, der Lebensrauminseln verbindet und es Arten ermöglicht zu wandern und sich genetisch auszutauschen.


Autor:NVS NaturStiftung Südpfalz aus Edenkoben |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.