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16. Sitzung des Kriminalpräventiven Rats

Von links: Heiko Gierzcyk, Karl-Heinz Hasenstab, Peter Julier und Marco Hinze | Foto: Brigitte Melder
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  • Von links: Heiko Gierzcyk, Karl-Heinz Hasenstab, Peter Julier und Marco Hinze
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Böhl-Iggelheim. Am 15. Mai fand die jährliche Sitzung des Kriminalpräventiven Rats Böhl-Iggelheim im Ratssaal des Rathauses mit 10 interessierten Bürgerinnen und Bürgern statt. Als Tagesordnungspunkte verlas der 1. Beigeordnete und Sicherheitsbeauftragte Karl-Heinz Hasenstab
• Erläuterung des kriminalen Lageberichtes 2023 durch die für Böhl-Iggelheim zuständige Polizeiinspektion Schifferstadt
• Berichte der Bundespolizeidirektion Kaiserslautern und der DB-Station und Service AG zur Situation am Bahnhof und dessen Umfeld
• Bericht zur Situation der Jugendszene in Böhl-Iggelheim
• Verschiedenes

Zu seiner Seite saßen Peter Julier (Fachbereichsleiter Sicherheit und Ordnung), Heiko Gierczyk (Streetworker und im Jugendzentrum) und Marco Hinze (stv. Inspektionsleiter der Polizeiinspektion – PI Schifferstadt), der heute bereits das vierte Mal hier zu Gast war und den größten Part an der Veranstaltung hatte.

Anhand von Power-Point-Präsentationen ging Marco Hinze auf verschiedene Statistiken ein: Leichter Rückgang der Straftaten in 2023, da es nach den Pandemieeinschränkungen 2022 wieder lockerer zuging. Umgerechnet auf 100.000 Einwohner fanden 4537 registrierte Straftaten im Zuständigkeitsbereich der PI Schifferstadt statt. Wir leben nicht in einem Ballungsgebiet und deshalb sei man bei der PI zufrieden mit der Aufklärungsquote von 60,1 %. Ein deutlicher Rückgang war bei den Diebstählen unter erschwerenden Umständen, den Vermögensdelikten und in der Folge auch im Bereich der Straßenkriminalität zu verzeichnen. Seit Herbst 2023 werden die Straftaten nicht mehr in Schifferstadt sondern im Kommissariat in Ludwigshafen bearbeitet. Eine leichte Erhöhung ist bei Straftaten von Kindern (bis 13 Jahre) und Jugendlichen (bis 17 Jahre) festzustellen, dazu zählen auch die getunten Roller. Dieser Feststellung konnte auch Streetworker Heiko Gierczyk zustimmen, der die Situationen hautnah mitbekommt.

Zum Themenfeld 1 „Niederwiesenweiher“ hat sich im Vergleich zum Jahr 2022 nichts Besonderes verändert. Das dürfte auch der Security-Firma Sicherheitsdienst WHS mit Mike Hoffmann zuzuschreiben sein, der durch Einnahmen von Parkgebühren seinerseits für Ordnung am Niederwiesenweiher sorgt. An dieser Stelle ein Dankeschön von der Gemeinde.

Beim Themenfeld Nr. 2 „Fahrraddiebstahl“ gab es eine deutliche Reduzierung im Vergleich zum Vorjahr (2022: 21 Fälle, 2023: 17 Fälle). Besonders in unmittelbarer Bahnhofsnähe kommt es immer wieder zu diesen Diebstählen, die doch bitte IMMER gemeldet werden sollten. Egal ob es ein hochwertiges Fahrrad oder ein alter „Rostesel“ sei, denn nur so habe man bei der Polizei einen Überblick und kann die Statistik aktualisieren. Schreiben Sie die Rahmennummer auf und geben sie bei Diebstahl dem Böhl-Iggelheimer Polizisten beim Ordnungsamt Herrn Otto (Mail, Online-Portal oder Telefon) bekannt. Anhand dieser Rahmennummer besteht eine, wenn auch geringe Chance auf Wiederfindung. Auf Nachfrage von Herrn Gierczyk wie man sich am besten vor Diebstahl schützen könne, riet Marco Hinze zu besonders hochwertigen Schlössern, die mit Fahrrad und einem unverrückbaren Gegenstand verbunden werden sollten.

Das Themenfeld Nr. 3 „Politisch motivierte Besonderheiten“ konnte man für den Zuständigkeitsbereich der PI Schifferstadt als problemlos bezeichnen: Keine relevanten Veranstaltungen, keine Häufungen in den einzelnen Kommunen, das Phänomen der beschädigten Wahlplakate für die kommenden Kommunalwahlen einmal ausgenommen. Die Frage, ob es hier Reichsbürger gebe wurde zwar nicht ausgeschlossen, diese treten jedoch nicht in Erscheinung. Dies ist auch dem Arbeitskreis „Bündnis für Vielfalt und gegen Extremismus“ zuzuschreiben, der sich um den Gedenkstein kümmert und seit 15 Jahren gute Aufklärungsarbeit macht.

Zum Thema 4 „Gewalt in engen sozialen Beziehungen“ ist man um jeden Rückgang froh und stellt auch hier keine Eskalationen fest. Auch zum Thema Nr. 5 „Asylbewerber“ gibt es keine Probleme.

Der „Wohnungseinbruchsdiebstahl“ hat seit 5 Jahren den niedrigsten Wert. Es werden Kontrollen durchgeführt und man hofft durch Prävention möglichst viele Delikte verhindern zu können. Die Polizei bietet kostenlose Beratungstermine an, was jedoch nicht heißt, dass man für die Sicherheit von Haus und Hof doch nicht etwas Geld in die Hand nehmen muss. Auch dieses Jahr wird es am Wasgau wieder einen Infostand geben, wo man sich beraten lassen kann. Einwurf aus dem Publikum, diesen Termin doch besser zu publizieren, da viele in 2023 nichts darüber wussten. Man hat in Böhl-Iggelheim acht ausgebildete Sicherheitsberater, die von der Polizei nach Corona ausgebildet wurden und nun Potential hätten. Herr Hasenstab machte in diesem Zusammenhang auf die kommende Aufführung des Präventionstheaters Schifferstadt „(K)Ein Enkel zu viel“ am 25. Mai um 15 Uhr im EGZ Iggelheim aufmerksam!!!!!

Zum Abschluss seiner Präsentation meinte Marco Hinze, dass Böhl-Iggelheim gut behütet sei!“ und Karl-Heinz Hasenstab fügte hinzu, dass man gut und sicher in Böhl-Iggelheim leben kann“. Es ist wichtig zu wissen, wann passiert was in unserer Gemeinde, deshalb bitte alles melden, was kriminell ist.

Anschließend verlas er die Ausführungen der Bundespolizeiinspektion Kaiserslautern: Das Aufkommen von Straftaten im Jahr 2023 ist im Vergleich zum Vorjahr von 35 auf 20 Straftaten gesunken. 15 Fälle fanden im rollenden Tatort (Zug/Bahn) statt, wo die BPI Kaiserslautern zuständig ist. Jedoch ist in 2024 bereits wieder ein Anstieg zu erkennen im Bereich Fahrgelddelikte, Körperverletzung, Sachbeschädigung (Besprühen, Bekleben und Zerstören) und Verstoß gegen das Aufenthaltsgesetz. Der Bahnhof Böhl-Iggelheim stellt für die Bundespolizei keinen Kriminalitätsschwerpunkt dar. Der Großteil der Straftaten findet im Zug bei Durchfahrt statt.

Ein besonderes Ärgernis stellen die Aufkleber des 1. FCK dar, die mit einer besonderen Klebeschicht versehen seien und nicht mehr abzulösen seien. Es wurde geraten, sich mit dem 1. FCK in Verbindung zu setzen, um sich dieses Themas anzunehmen.

Als nächstes stellte sich Heiko Gierczyk vor, der seit 16 Jahren im Rahmen der Sozialarbeit zu 90 % für das Jugendzentrum und 10 % als Streetworker unterwegs ist. Er ist zum Schutz der Jugendlichen unterwegs und stellt die Beziehungsarbeit in den Vordergrund, auf deren Grundlage mit den Jugendlichen ihr Verhalten in der Öffentlichkeit reflektiert und auf Verbesserungsmöglichkeiten hingewiesen wird. Er versucht Treffpunkte und Gruppen zu finden, um mit Ihnen zu sprechen. Die Plätze werden aufgrund eines Generationswechsels neu besetzt wie bei einem Bienenschwarm. Aber auch die informellen Treffpunkte wie die Kerweplätze, an der PGS, der Seniorentreff am Schwarzweiher, der Kelmetschweiher, beide Grundschulen, zwischen dem VfB Platz und dem Altersheim, das Tabala, der Bahnhof und besonders das JUZ sind bei den Jugendlichen beliebt. So kann es schon einmal vorkommen, dass es auf dem Heimweg vom „Tabala“ zur Bahn lauter wird, aber lange nicht mehr so wie früher, denn durch die Maßnahmen des Besitzers, der selbst dafür sorgt, die Kids zu sensibilisieren und evtl. von Eltern abholen zu lassen, ist Ruhe rings um das Tabala eingekehrt.
Der Zulauf von Jugendlichen im Jugendzentrum sei im letzten Jahr stark angestiegen, das liege auch an den vielen angebotenen Aktionen sowohl für Mädchen als auch für Jungs, so war man auch gemeinsam bei einem Fußballspiel des 1. FCK oder machte eine einwöchige Fahrradtour an den Bodensee. Auch junge Betreuer sind dabei, die auf die Kleineren aufpassen. In den letzten Jahren veränderte sich durch Corona sehr vieles, das das Leben der Jugendlichen beeinflusste und die Notwendigkeit des Streetworkers wurde dadurch wichtiger als je zuvor. Eine Aussage einer Jugendlichen trifft die Gedanken vieler Heranwachsender: „Uns wurde durch alles, was Corona betrifft, ein Stück unserer Jugend und damit ein Stück unseres Lebens gestohlen!“

Karl-Heinz Hasenstab sprach Heiko Gierczyk und dem Jugendzentrum ein großes Lob aus, einen so engagierten Streetworker und mit Birgit Kerler eine tolle Leiterin des JUZ über die Grenzen hinaus zu haben.
(mel)

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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