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17. Sitzung des Kriminalpräventiven Rats

- Bernd Johann, Karl-Heinz Hasenstab, Kai Giertzsch und Dennis Hook.
- Foto: Brigitte Melder
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Böhl-Iggelheim, OT Iggelheim. Am Abend des 4. Juni fand der „Kriminalpräventive Rat Böhl-Iggelheim“ im Rathaus zusammen, um über das Jahr 2024 zu berichten. Am Rednerpult saßen der 2. Beigeordnete Bernd Johann, der 1. Beigeordnete und Sitzungsleiter Karl-Heinz Hasenstab, Peter Julier (Fachbereichsleiter Sicherheit und Ordnung), von der PI Schifferstadt Kai Giertzsch und sein Stellvertreter Dennis Hook. Karl-Heinz Hasenstab begrüßte die Anwesenden, unter ihnen die extra aus Schifferstadt gekommene Sicherheitsberaterin für Senioren Helga Seitz und den erstmals anwesenden 13-jährigen Ben Fritz Walter Kratzner vom Jugendgemeinderat. Die Tagesordnungspunkte heute:
- Erläuterung des kriminalen Lageberichts 2024 durch die Polizeiinspektion Schifferstadt
- Erläuterung der Situation am Bahnhof und dessen Umfeld durch die Bundespolizeiinspektion Kaiserslautern
- Bericht des Streetworkers der Gemeinde
- Verschiedenes
TOP 1: Kriminaler Lagebericht 2024
Der Leiter der PI Schifferstadt Kai Giertzsch stellte den Mitgliedern des Kriminalpräventiven Rats die kriminale Lage in Böhl-Iggelheim vor. In ihrem Lagebericht 2024 informierten sie über Straftaten und polizeilich relevante Vorkommnisse in der Gemeinde. Hierbei zeigte sich, dass bei den analysierten Deliktgruppen nach der ausgewerteten Statistik die registrierten Straftaten sich im Vergleich zum Vorjahr auf relativ niedrigem Niveau bei den ausgewiesenen Fallgruppen teils erhöhten, jedoch auch teils reduzierten.
Bei den in Böhl-Iggelheim insgesamt registrierten Straftaten war ein deutlicher Anstieg von 396 im Jahr 2023 auf 446 in 2024, also um 13 % zu verzeichnen. Bei den leichten Diebstahldelikten gab es einen Anstieg um 11 %, bei den schweren (Raub, Einbruch) dagegen einen Rückgang um 11 %. Die Rohheitsdelikte (Körperverletzung, Bedrohung, Nötigung) gingen leicht um 1 % zurück. Die Betrugs- und Vermögensdelikte stiegen deutlich um 29 %, ebenso die Sachbeschädigungsdelikte um 35 %. Die Straßenkriminalität stieg ebenfalls deutlich um 18 %, wohingegen die Verstöße gegen strafrechtliche Nebengesetze (Waffengesetz, Betäubungsmittelgesetz, Aufenthaltsgesetz) um 30 % zurückgingen. Fahrraddiebstähle im Bereich des Bahnhofs blieben mit 17 auf demselben Niveau wie im Vorjahr. In 2024 wurden wie im Vorjahr keine politisch motivierten Straftaten oder Veranstaltungen in unserer Gemeinde gemeldet. Die Aufklärungsquote lag bei den in Böhl-Iggelheim registrierten Straftaten mit 54 % leicht unter der im Vorjahr. (vollständiger Bericht kann auf der Gemeinde-Homepage eingesehen werden).
Wie in den Jahren zuvor stellte die Polizeiinspektion Schifferstadt zusammenfassend fest, dass Böhl-Iggelheim keine kriminellen Schwerpunkte besitzt und somit auch kein vordringlicher Handlungsbedarf besteht.
TOP 2: Bericht zur Situation am Bahnhof
Zur Situation im Bereich des Bahnhofs und seines Umfeldes wurde der Lagebericht der zuständigen Bundespolizeiinspektion Kaiserslautern vorgetragen. Auch hier zeigten sich wie im Vorjahr keine Besonderheiten. Die jeweils erfassten Vorkommnisse waren in ihrer Art und Häufigkeit nicht besonders auffällig und lagen für Bahnhöfe, wie dem in Böhl-Iggelheim, im Rahmen des Üblichen.
Die im Bereich des Bahnhofs von der Bundespolizeiinspektion insgesamt registrierten Straftaten stiegen von 20 in 2023 auf 24 in 2024 etwas an. Hierbei handelte es sich mehrheitlich um Fahrgelddelikte sowie um mehrere Sachbeschädigungen (z.B. Zerstörung der Verglasung beim Wetterschutzunterstand). Auch wenn nach dem Lagebericht 2024 kein besonderer Handlungsbedarf besteht, wird der Bahnhofs-Bereich und das Umfeld weiterhin im Fokus der Verwaltung und der Polizei bleiben.
Als Fazit stellte die Bundespolizei letztendlich wieder fest, dass der Bahnhof in Böhl-Iggelheim nach den dort begangenen Straftaten keinen Kriminalitätsschwerpunkt darstellt.
TOP 3: Bericht des Streetworkers der Gemeinde
Der in Böhl-Iggelheim tätige Heiko Gierczyk kümmert sich seit 17 Jahren im Rahmen seiner Straßensozialarbeit auch außerhalb des Jugendzentrums ganzjährig um die Belange der Jugendlichen. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit bildet hierbei das Aufsuchen von sogenannten informellen Treffpunkten der Jugendlichen, wo die offene Beziehungsarbeit im Vordergrund steht. Solche Treffpunkte sind z.B. der Kerweplatz Iggelheim, der Dorfplatz in Böhl, die Schulhöfe der Peter-Gärtner-Schule und der Grundschulen in Böhl und Iggelheim, der Bereich am Schwarzweiher vor dem Seniorenclub in Iggelheim, der Niederwiesenweiher usw.
An diesen Treffpunkten kommen hauptsächlich Gruppen von Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren zusammen, wobei die meisten männlich sind. Die Besucherstruktur geht quer durch alle sozialen Schichten, jedoch sind die Mittel- und Unterschicht am stärksten vertreten. Auffällig bei diesen Gruppen war oft das Verschmutzen und Vermüllen ihrer Treffpunkte, was immer wieder in Verbindung mit Ruhestörungen zu Problemen mit den Anwohnern führte. Ebenfalls auffällig war bei den Jugendlichen der hohe (in den letzten Jahren gestiegene) Alkoholkonsum an den Treffpunkten oder bei den verschiedenen Festen der Gemeinde. Hier sieht der Streetworker einen besonderen Schwerpunkt seiner Arbeit.
Der Zulauf von Jugendlichen im Jugendzentrum ist im letzten Jahr stark angestiegen. An manchen Tagen wurden auf dem JUZ-Gelände bis zu 40 Jugendliche gezählt. Dies liegt vorwiegend an den zahlreichen Freizeitangeboten wie Fahrradtouren, gemeinsames Kochen, gemeinsame Fernsehangebote, Besuche im Fußballstadion, Filmwochenende und vielem mehr. Auch in 2025 sind wieder viele solcher Aktivitäten geplant.
TOP 4. Verschiedenes
In Böhl-Iggelheim gibt es acht Sicherheitsberater für Seniorinnen und Senioren, die in Zusammenarbeit mit der Polizei kriminalpräventiv tätig sind (zum Beispiel Infostände vor den Verbrauchermärkten, Informationsveranstaltungen über aktuelle kriminelle Machenschaften wie Enkeltrick, falscher Polizeibeamter, Gefahren im Internet usw.). Damit ist unsere Gemeinde, was die kriminalpräventive Arbeit anbelangt, gut aufgestellt, so dass auch künftig die Aufgaben der Kriminalprävention angemessen bearbeitet werden können.
Die nächste Sitzung des Kriminalpräventiven Rats Böhl-Iggelheim ist im Frühjahr 2026 geplant. (mel)



Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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