Vorderpfalz wird Wolfpräventionsraum: Anwesenheit eines Wolfs bestätigt
 
                        - Der Eurasische Wolf oder Grauwolf ist in Deutschland angesiedelt. Daneben gibt 31 weitere Arten.
- Foto: Piotr Krzeslak/stock.adobe.com
- hochgeladen von Julia Glöckner
Vorderpfalz/Bellheim. Während Wolfsrudel sich in anderen Regionen Deutschlands bereits angesiedelt haben, gab es in der Pfalz bereits nur Sichtungen von durchziehenden Jungtieren. Nun weisen Fotofallen im Bellheimer Wald erneut einen Wolf nach. Damit ist von der Anwesenheit eines Wolfs auszugehen.
Am Freitag, 24. Oktober lieferten Fotofallenbilder weitere Belege für einen Wolf bei Bellheim. Bereits Ende Juni wurde ein Wolf dort nachgewiesen. Das Landwirtschaftsministerium in Mainz vermutet, dass die Nachweise auf den Wolfsrüden GW4962m zurückzuführen sind, der demnach von Belgien bis in die Pfalz wanderte. Durchziehende Jungtiere halten sich normalerweise nicht monatelang auf einer Gemarkung auf, sondern wandern 20 bis 50 Kilometer pro Nacht. Nach Angaben des Ministeriums ist aufgrund der Gegebenheiten um Bellheim jedoch nicht davon auszugehen, dass der junge Wolf dort eine Wölfin findet, mit der ein Rudel gründet. Es sei zu erwarten, dass er in der Paarungszeit ab März weiterziehen wird.
Die Vorderpfalz wird von Schifferstadt im Norden bis Wörth am Rhein im Süden für ein Jahr als temporäres Wolfspräventionsgebiet ausgewiesen. Solche Gebiete werden in Regionen eingerichtet, in denen Wölfe nachweislich leben oder sogar zugewandert sind. Nutztierhalter können dort Weidetierzäune errichten, die durch staatliche Finanzhilfen vollständig bezuschusst werden. Auch Herdenschutzhunde können durch staatliche Hilfen angeschafft werden. Greifen die Maßnahmen nicht und ein Tier wird gerissen, leistet der Staat Entschädigungszahlungen.
Voraussetzung für die Einrichtung eines solchen Fördergebiets ist der gesicherte Nachweis der Anwesenheit eines Wolfs. Wer als Spaziergänger einem Wolf begegnet, soll ruhig stehen bleiben und mit ruhiger Stimme sprechen. Fluchtartiges Weglaufen sollte auf jeden Fall unterlassen werden, was den Jagdinstinkt wecken könnte. Die äußerst scheuen Tiere ziehen sich vor dem Menschen zurück. Nur in Ausnahmefällen kommt es zu Begegnungen und Sichtungen durch den Menschen. Wenn das Tier nicht auf Anhieb die Flucht ergreift, hilft das Heben der Arme, um sich groß zu machen und lautes Rufen oder Klatschen. Bleibt der Wolf weiterhin neugierig stehen oder folgt langsam, diese Verhalten ist bei Jungtieren schon vorgekommen, können Sie langsam, betont uninteressiert weitergehen beziehungsweise fahren und dabei laut sprechen. jg/red
Weitere Informationen: 
Fragen und Antworten zum Leben mit dem Wolf, zu Herdenschutz und Förderung, sowie rechtliche Fragestellungen können im FAQ auf der Seite www.wolf.rlp.de nachgelesen werden. Sichtungen und andere Nachweise können auf der Webseite oder unter der Hotline +49 6306 911 199 gemeldet werden. Neuste Entwicklungen zum Wolf in Rheinland-Pfalz erhalten Sie über den Newsletter des KLUWO, Anmeldung über kluwo@wald-rlp.de.
| Autor: Julia Glöckner aus Ludwigshafen | 
 
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                        
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.