Vogelgrippe bestätigt – Landkreis ruft Geflügelhalter zu erhöhter Vorsicht auf
- Können mit der Vogelgrippe infiziert werden: Haushühner.
- Foto: WITTAYA/stock.adobe.com
- hochgeladen von Monika Klein
Bad Dürkheim. Im Landkreis Bad Dürkheim ist die Aviäre Influenza (Vogelgrippe, H5N1) offiziell bestätigt worden. Nachdem bereits in der vergangenen Woche das Landesuntersuchungsamt (LUA) Proben von zwei verendeten Kranichen positiv getestet hatte, hat nun auch das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) als nationales Referenzlabor das Ergebnis auf den hochpathogenen Subtyp Influenza-A-Virus H5N1 bestätigt. Insgesamt wurden bisher sechs tote Wildvögel im Landkreis beprobt. Neben den beiden vom FLI bestätigten Fällen hat das LUA bei einem weiteren, bei Freinsheim gefundenen Kranich, ebenfalls ein positives Ergebnis auf H5N1 gemeldet. Weitere Laborergebnisse stehen noch aus.
Landkreis ruft Geflügelhalter zur Vorsicht auf
„Angesichts der sich häufenden Fälle bei Wildvögeln auch im Landkreis Bad Dürkheim raten wir allen Halterinnen und Haltern zum Schutz der eigenen Tiere so weit wie möglich zur Aufstallung. Es ist auch weiterhin unbedingt notwendig, geltende Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten, um ein Eindringen des Virus in den Bestand des eigenen Geflügels zu vermeiden“, betont der für das Veterinäramt zuständige Beigeordnete Jonas Bender. Das Veterinäramt des Landkreises Bad Dürkheim weist darauf hin, dass beim Auffinden toter Vögel zunächst unterschieden werden muss, um welche Art es sich handelt.
So sollen Bürgerinnen und Bürger reagieren
Wer verendete Wasservögel – insbesondere Kraniche, Störche, Reiher, Greifvögel, Fasane, Rebhühner oder Wachteln – findet, sollte den Fund per E-Mail an veterinaeramt@kreis-bad-duerkheim.de oder telefonisch unter 0160/93289964 melden. Am Wochenende wird ausdrücklich um telefonische Meldung gebeten, um eine schnelle Reaktion zu ermöglichen. Das Veterinäramt übernimmt anschließend die fachgerechte Entsorgung der Kadaver. Der Kontakt zu den Tieren sollte unbedingt vermieden werden, um eine Weiterverbreitung des Virus zu verhindern. Bei vereinzelten Singvögeln, Tauben, Krähen oder Elstern besteht in der Regel kein H5N1-Verdacht – diese dürfen in einem Plastikbeutel verpackt über den Hausmüll entsorgt werden. Werden jedoch mehr als fünf Kadaver dieser Arten an einem Ort gefunden, sollte dies ebenfalls unverzüglich gemeldet werden.
Über 800 Geflügelhaltungen im Landkreis – Meldepflicht gilt für alle
Im Landkreis Bad Dürkheim sind laut Veterinäramt über 800 Geflügelhaltungen registriert – auch kleinere Haltungen mit nur wenigen Tieren. Wichtig: Jede Geflügelhaltung ist meldepflichtig, auch wenn nur ein Tier gehalten wird.
Geringes Risiko für Menschen – kein Hinweis auf Mensch-zu-Mensch-Übertragung
Das Robert Koch-Institut (RKI) weist darauf hin, dass die Aviären Influenzaviren in seltenen Einzelfällen auch Menschen infizieren können, vor allem bei engem Kontakt mit erkrankten Tieren. Wenn eine solche Infektion stattfindet, kann sie schwer verlaufen, jedoch gibt es weltweit keine Hinweise auf eine fortgesetzte Mensch-zu-Mensch-Übertragung. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gibt Entwarnung: Für eine Ansteckung durch rohe Eier oder Rohwursterzeugnisse aus Geflügelfleisch infizierter Tiere gibt es bislang keine Belege.
Tierseuchenverbund berät über gemeinsames Vorgehen
Der Landkreis Bad Dürkheim steht im engen Austausch mit den Nachbarkreisen Germersheim, Südliche Weinstraße und dem Rhein-Pfalz-Kreis im Rahmen des Tierseuchenverbundes. Gemeinsam werden derzeit weitere Schutzmaßnahmen und abgestimmte Vorgehensweisen beraten. Auch in den Landkreisen Rhein-Pfalz und Südliche Weinstraße wurden inzwischen bestätigte Ausbrüche gemeldet.
Weitere Informationen online
Detaillierte Hinweise für Geflügelhalterinnen und -halter – insbesondere für private Kleintierhaltungen – stellt der Landkreis Bad Dürkheim online bereit unter: www.kreis-bad-duerkheim.de/vogelgrippe
Fazit
Der Ausbruch der Vogelgrippe im Landkreis Bad Dürkheim zeigt, wie wichtig Vorsicht, Hygiene und schnelles Handeln sind. Durch Meldungen verdächtiger Funde, konsequente Biosicherheitsmaßnahmen und regionale Zusammenarbeit kann die weitere Ausbreitung des Virus effektiv eingedämmt werden. [red]
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Autor:Reiner Bohlander aus Frankenthal |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.