Auf dem Stadtmauerrundweg durch Bad Bergzabern
Spaziergang durch die Geschichte

Das Schloss ist Ausgangspunkt des Stadtmauerrundweges   | Foto: B. Bender
26Bilder
  • Das Schloss ist Ausgangspunkt des Stadtmauerrundweges
  • Foto: B. Bender
  • hochgeladen von Britta Bender

von Britta Bender
Bad Bergzabern.Die Reste der Stadtbefestigung in der Altstadt von Bad Bergzabern sind teilweise noch gut erhalten beziehungsweise instandgehalten und saniert worden. Teile der Stadtmauer und Türme sind noch zu sehen. Beeindruckend das historische Schloss, welches Ausgangspunkt für den Stadtmauerrundgang ist. 12 Tafeln führen durch die Altstadt und durch die Geschichte von Bad Bergzabern.
Vom 13. bis 19 Jahrhundert umgab eine Befestigungsanlage die Stadt. Fast 60 Prozent sind heute noch erhalten. Das Schloss war Teil der Wehranlage und wurde zwischen 1525 und 1579 erbaut. Jedoch ist nicht klar, wie die einstige Wasserburg in die Stadtmauer eingebunden war. Vor ihr lag der Stadtgraben. Dieser war mit Wasser gefüllt und wurde einst durch eine Ableitung an der Stadtmühle eingespeist.
Gegenüber vom Schloss, die Torgasse entlang, links am Plätzel vorbei, führt der Weg in Richtung Storchenturm. Er entstand zusammen mit der Stadtmauer. An diesen Turm schloss sich der Wehrgang an. Teile sind noch im Gebäude nördlich des Turm erhalten. Eine Tafel informiert über den Turm und eine weitere über „Wehr und Waffen“.
Eine schmale Gasse führt in Richtung Kirchturm, der unübersehbar in den Himmel ragt. Wohingegen der „Schabsturm“ etwas versteckt zwischen den Häusern zu sehen ist. Das Wort „Schab“ leitete sich von den Rindenabfällen ab, die anfielen, wenn die Zimmerleute Bauhölzer zurichteten. Der Turm selbst wurde in den 80-er Jahren renoviert.
Durch den Durchgang hindurch, läuft man direkt auf das Alte Rathaus zu und gelangt zum Marktplatz sowie der Marktkirche der Stadt. Der Weg führt allerdings in die andere Richtung, ein kleines Stück stadtauswärts, um dann - leicht zu übersehen - rechts in eine enge Gasse abbiegt, die vorbei führt an der Stadtmühle, die wie bereits erwähnt, auch für die Wasserverteidigung zuständig war. Der Wassergraben wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts zugeschüttet und planiert.
Der „Dicke Turm“ an der Nordweststrecke und gilt als der älteste Turm der Stadtbefestigung. Die angrenzende Stadtmauer befindet sich hier noch in ihrer ursprünglichen Höhe von sechs Metern. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts übernahm die protestantische Kirche den Turm, der 1924 renoviert wurde. Bis 1958 befand sich dort das Heimatmuseum. Inzwischen nutzt der Trachtenverein die an den Turm angebaute Heimatstube.
Der Rundweg führt weiter nach rechts und anschließend abbiegend in die Pfarrgasse.
Dort informiert eine Tafel über Belagerungen der Stadt. Die bekannteste fand 1455 statt. Weitere krisenhafte Zeiten erlebte Bad Bergzabern 1525, während des Dreißigjährigen Krieges 1618 bis 1648 sowie 1676. Zahlreiche Gebäude wurden angezündet, darunter auch das Rathaus und das Schloss. Nach einer erneuten Plünderung zwei Jahre später, verließ die Hälfte der Bevölkerung die Stadt, denn die Stadtbefestigung bot den Menschen keinen Schutz mehr, was sich im Zuge der Revolutionskriege 1793 bewahrheitete. Nach dem Übergang an Bayern wurde, auch um eine Ausdehnung der Stadt zu ermöglichen, die marode Befestigungsanlage 1816 abgerissen.
Zu Zeiten, als die Anlage noch Sicherheit bot, befand sich westlich das Obertor und im östlichen Teil der Stadt das Untertor. Die Tore wurden seinerzeit bewacht und nur durch diese hindurch gelangte man in die Stadt und wieder hinaus.
Entlang der Oberen Berggasse geht es Richtung „Kleine Bergkirche“, die umgeben ist von Wohnhäusern. Sie wurde zwischen 1720 und 1730 erbaut und !954/1959 renoviert.
Die Kirchgasse hinunter, dann links, gelangt man zu dem wohl schönsten historischen Gebäude der Stadt Bad Bergzabern: das ehemalige „Gasthaus zum Engel“. Nach der Schließung befand sich das Stadtmuseum dort, welches aber geschlossen ist, da der „Alte Engel“ saniert wird. Nach Abschluss der Arbeiten ist geplant, auch das Tourismusbüro im Gebäude unterzubringen, welches in den SüdpfalzThermen zu finden ist.
Hinter dem „Engel“ ist noch ein Stück der Stadtmauer zu sehen. Anfang des 19 Jahrhunderts wurden einzelne Stücke der verbliebenen Mauer versteigert. Viele der Käufer haben ihre Wohnhäuser oder Scheunen daran angebaut. Vor allem im Süden und im Norden der Altstadt sind noch größere Teile der Stadtmauer erhalten.
Wer sich ausführlicher informieren möchte über die Geschichte von Bad Bergzabern, dem ist dieser Spaziergang durch die Straßen und Gassen der Kurstadt zu empfehlen.

Autor:

Britta Bender aus Annweiler

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

46 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

LokalesAnzeige
Job für Bauingenieure in Landau und Neustadt: Bauherrenberater werden ist der Weg hin zu einem sinnstiftendem Job im direkten Kontakt mit wertschätzenden privaten Bauherren | Foto: Robert Kneschke / stock.adobe.com
3 Bilder

Job für Bauingenieure, Bautechniker in Landau und Neustadt: Bauherrenberater werden

Job für Bauingenieure, Architekten, Bautechniker in Rheinland-Pfalz. Der Verband Privater Bauherren (VPB), der älteste und renommierteste Beraterverband für Hausbesitzer, Käufer und Bauherren in Deutschland, sucht ab sofort neue Bauherrenberater. Der VPB weitet derzeit sein beratendes Netzwerk aus. Daher stellt er im Raum Ludwigshafen, Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Saarland, Kaiserslautern geeignete Fachleute ein, die Interesse haben Baulaien beratend zu den Themen Bauen, Kaufen,...

Wirtschaft & HandelAnzeige
Die Zahntechniker-Ausbildung beim CJD in Wörth startet im Mai 2023 - jetzt schon einen Ausbildungsplatz sichern | Foto: Viacheslav Yakobchuk/stock.adobe.com
3 Bilder

Zahntechniker: Ausbildung und Umschulung im CJD

Die Ausbildung Zahntechniker erfolgt beim CJD nach der gesetzlich festgelegten Ausbildungsordnung über die Berufsausbildung zum Zahntechniker / zur Zahntechnikerin von 2022. Sie umfasst die Gebiete der Teilprothetik – mit Klammer- und Kombinationsprothesen, aber auch die Totalprothetik - die Herstellung von Zahnersatz für komplett unbezahnte Kiefer.

LokalesAnzeige
Schönheitspraxis Khana Care in Landau: Mit minimalinvasiven Behandlungen das innere Strahlen nach außen bringen | Foto: ZoomTeam/stock.adobe.com
6 Bilder

Ästhetische Medizin: Schönheitspraxis Khana Care in Landau

Ästhetische Medizin Landau. Wer sich in seiner Haut wohl fühlt, wirkt selbstbewusst und ist zufriedener. Eine Schönheitsbehandlung ist daher viel mehr als nur Anti-Aging - es geht um Selbstfürsorge und Achtsamkeit für den eigenen Körper, angefangen im Gesicht. Die Schönheitspraxis Khana Care in Landau berät Patientinnen und Patienten individuell, kompetent, seriös und mit jahrelanger Erfahrung zu ästhetischen Behandlungsmöglichkeiten und lässt dabei medizinische Gesichtspunkte nicht außer Acht....

Wirtschaft & HandelAnzeige
Bei einem chronischen Tinnitus: Als Therapie ist möglich, sich von Hörsysteme Bierle & Griesch ein Hörgerät anpassen zu lassen. Durch den ausgeglichenen Hörverlust hört der Betroffene wieder viel besser und der Tinnitus wird beruhigt. | Foto: Hörsysteme Bierle & Griesch
7 Bilder

Tinnitus: Was tun bei Rauschen im Ohr?

Landau. Rauschen und Pfeifen im Ohr lässt aufhorchen und Betroffene schnell an einen Tinnitus denken. Über Ursachen und Behandlung: Der erste Weg führt ihn bei Ohrgeräuschen meist zu einem Hals-Nasen-Ohrenarzt oder zum Hausarzt. Der Arzt klärt in kurzer Zeit mit Untersuchungen ab, ob es sich um einen objektiven Tinnitus oder um einen subjektiven Tinnitus handelt. Tinnitus: Mögliche Ursachen für Ohrgeräusche Bei einem objektiven Tinnitus kann der HNO-Arzt die Ursache beheben und das lästige...

Online-Prospekte aus Bad Bergzabern und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.