Bad Bergzabern engagiert sich für eine lebenswerte Zukunft
SDG-Modellprojekt

Acht Kommunen machen sich auf den Weg in eine nachhaltigere Zukunft. Mit dabei sind Bad Bergzabern und Klingenmünster.  | Foto: PS
  • Acht Kommunen machen sich auf den Weg in eine nachhaltigere Zukunft. Mit dabei sind Bad Bergzabern und Klingenmünster.
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Bad Bergzabern. Die Stadt Bad Bergzabern ist, zusammen mit den Städten Pirmasens, den Verbandsgemeinden Lambrecht und Maikammer sowie den Ortsgemeinden Sippersfeld, Kallstadt und Klingenmünster, eine der acht Kommunen, die sich am Projekt „Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“ beteiligen. Von den 14 Städten und Gemeinden im Biosphärenreservat Pfälzerwald, die sich für das Projekt beworben hatten, waren sie besonders überzeugend.
Ausgehend von der Agenda 2030 mit den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) entwickeln die ausgewählten Kommunen eine Nachhaltigkeitsstrategie mit konkreten Aktionsplänen. Dabei erhalten sie professionelle Unterstützung durch das Team des Biosphärenreservats Pfälzerwald.
Gefördert wird das Projekt durch Engagement Global mit ihrer Servicestelle für Kommunen in der Einen Welt (SKEW) mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie vom Land Rheinland-Pfalz.
Ansprechpartner für das Projekt in Bad Bergzabern sind Ursula Schulz, Beigeordnete, und Dr. Sven Böttinger, Beauftragter für Stadtentwicklung.
Ursula Schulz hat einige Fragen beantwortet:

Wie läuft das Projekt ab?
Schulz: Zuerst wird eine Bestandsaufnahme gemacht, um herauszufinden, welche nachhaltigen Strukturen es bereits gibt und wo noch Handlungsbedarf besteht. Im Anschluss wird eine Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet, die für unsere Stadt machbar und gleichzeitig möglichst wirksam ist. Bürgerinnen und Bürger, sowie Vertreter von Vereinen, Institutionen, Schulen, Kirchen, Unternehmen usw. können diesen Prozess aktiv mitgestalten. Nur so kann ein tragfähiges Konzept entstehen, das zu unserer Stadt und den BewohnerInnen passt.
Befürwortet der Stadtrat die so entstandene Strategie, geht es an die Umsetzung.

Wie ist die Ausgangssituation in Bad Bergzabern?
Schulz: Es zeichnet unsere Stadt aus, dass sich viele Akteure für soziale und ökologische Nachhaltigkeit einsetzen. Exemplarisch möchte ich die Kleiderkammer „Klamotte“, das Repair-Café oder das Möbellager der evangelischen Kirche nennen, die Ressourcen schonen und gleichzeitig ein Angebot für Menschen mit kleinem Geldbeutel schaffen, ebenso wie zum Beispiel die Tafel oder das RegioTauschnetz. Der FKB unterstützt mit einem jährlichen Fest Projekte in Brasilien, Togo oder Indien. An Schulen, in Kindergärten oder in Vereinen finden Klimaschutz- und Integrationsprojekte statt. Der Verein „Luna“ setzt sich für den Erhalt der Artenvielfalt ein. In der Interessensgemeinschaft „Wir für Bad Bergzabern“ sind die 17 Ziele bereits fest verankert, und werden auch bei der Planung von Festen und Märkten berücksichtigt. Nicht zuletzt spielt das Thema Nachhaltigkeit auch in Unternehmen, in der Gastronomie und im Tourismus eine immer größere Rolle.
Wir schätzen dieses breite Engagement sehr und möchten es gern unterstützen.

Welchen Handlungsbedarf sehen Sie für Bad Bergzabern?
Schulz: Wie in jeder Stadt gibt es hier in verschiedenen Bereichen noch Entwicklungspotenzial. Zentrale Fragen könnten zum Beispiel sein: Wie können wir Anreize für umweltfreundliche Mobilität schaffen? Wie können wir bezahlbaren Wohnraum fördern? Welchen Beitrag können städtische Grünflächen zum Erhalt der Artenvielfalt leisten? Und das Wichtigste: Was können wir tun, damit sich Jung und Alt in unserer Stadt wohlfühlen?

Welche konkreten Aktionen können im Rahmen des SDG-Modellprojekts umgesetzt werden?
Schulz: Das hängt davon ab, welche Ideen eingebracht werden. Andere Kommunen haben auf Grundlage der SDGs beispielsweise folgende Projekte verwirklicht: Nieder-Olm hat Maßnahmen ergriffen, um Menschen mit Behinderung mehr Teilhabe zu ermöglichen. Die Kleinstadt Baruth aus Brandenburg unterstützt eine Partnerstadt in der Mongolei bei der Wasserversorgung. Und in Alheim vermitteln Senior-Umwelttrainer Wissen zum Thema Klimaschutz in Kindergärten und Schulen. Die Möglichkeiten sind also vielfältig.

Gibt es schon aktuelle Projekte?
Schulz: Ja. Uns ist es sehr wichtig, möglichst früh kleine Schritte in Richtung mehr Nachhaltigkeit zu unternehmen, die auch sichtbar sind. Im Bereich Umwelt und Grünflächen ist das zum Beispiel die Aktion „Bäume statt Böller für Bad Bergzabern“.
Außerdem werden im Frühjahr in Zusammenarbeit mit Peter Jung von der Realschule plus im Rahmen eines EU-Förderprojekts 30 Obstbäume im Kurpark gepflanzt.
Schließlich hat auch die Krokus-Pflanzaktion, die auf Initiative von Frau Lüger-Ludewig in Kooperation mit der Grundschule durchgeführt wurde, einen kleinen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt geleistet.
Gleichzeitig konnten die Grundschulkinder bei der Gestaltung der Grünflächen mitwirken und sich so mit unserer Stadt identifizieren.
Wir hoffen, dass sich in Zukunft weitere BürgerInnen mit Ideen und tatkräftiger Unterstützung einbringen, damit wir unsere Stadt gemeinsam noch lebenswerter machen können.
Die Fragen an Ursula Schulz stellte Amely Munz. ps

Kontaktdaten
Ursula Schulz:
u.schulz@vgbza.de

Autor:

Britta Bender aus Annweiler

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