Konvoi von der Grenze zur Ukraine zurückgekehrt
Hilfsaktion erfolgreich beendet

 Das Annweilerer Team wird mit Applaus, Umtrunk und Häppchen begrüßt: Gustav Kühner (am Tisch stehend), Daniel Ott, David Burckschat, Benny Berberich, Peter Grimm, Marius Jabs und Ralph Jabs sowie Tim Baiersdörfer (v.l.n.r.)  Foto (3): Peter Grimm | Foto: Peter Grimm
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  • Das Annweilerer Team wird mit Applaus, Umtrunk und Häppchen begrüßt: Gustav Kühner (am Tisch stehend), Daniel Ott, David Burckschat, Benny Berberich, Peter Grimm, Marius Jabs und Ralph Jabs sowie Tim Baiersdörfer (v.l.n.r.) Foto (3): Peter Grimm
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von Britta Bender
Annweiler/Südpfalz.Ein Spendenaufruf für die Ukraine in Landau und Offenbach Anfang März zog Kreise, über Haßloch, Germersheim bis nach Annweiler. Mehrere Geschäftsleute waren Mitinitiatoren dieser Aktion. Die große Spendenbereitschaft brachte 60 Tonnen Hilfsgüter in die Lagerhallen und letztendlich in zwei große Sattelschlepper, einen 5,5-Tonner-LKW und vier Sprinter, welche im Konvoi an die polnisch-ukrainische Grenze fahren sollten. Auf der Rückfahrt in die Pfalz war geplant, noch zwei ukrainische Kleinfamilien mitzunehmen.
Nach einer großen logistischen Leistung rund um das Team Peter Grimm aus Annweiler, unterstützt von zahlreichen Helferinnen und Helfern, waren bis Mittwochabend, 16. März, alle Hilfsgüter vorsortiert, beschriftet, verpackt und letztendlich aufgeladen worden. Am Morgen darauf, um 7.45 Uhr, war Abfahrt in Annweiler in Richtung Landauer Meßplatz zum Treffpunkt aller beteiligten Fahrzeuge.
Nach kurzen Ansprachen und der Begrüßung durch Heiko Siedschlag aus Offenbach und Peter Grimm aus Annweiler sowie einer Segnung der Fahrzeuge, setzte sich der Konvoi in Bewegung. Es machten sich zwei 40-Tonner-LKW, ein 5,5-Tonner-LKW und vier Sprinter auf den Weg zur polnisch-ukrainischen Grenze.
Nach einer 23-stündigen, bis auf einen kurzen Stau bei Gera, aber ansonsten reibungslos verlaufender Fahrt, kam die knapp 20-köpfige Crew um 7 Uhr an der Grenzstadt Przemyśl an.
Vor Ort traf man eine top organisierte polnische Lagerlogistik an, die sicherstellte, dass die Hilfsgüter in kürzester Zeit und geordnet zwischengelagert wurden. Ein Teil wurde schon direkt auf Lkws verladen und in die Ukraine weitertransportiert.
Die erste Mutter mit ihrem Kind kam direkt an auf dem Parkplatz der Ladestation. Eine weitere Mutter mit ihren zwei Kindern sollte um 13 Uhr an der Grenze abgeholt werden. Nach mehreren Telefonaten wurde jedoch schnell festgestellt, dass die Kleinfamilie in Lemberg feststeckte, da die Stadt in der Nacht davor angegriffen wurde. Nach unzähligen Versuchen, konnte endlich ein polnisches Taxiunternehmen ausfindig gemacht werden, welches die Kleinfamilie direkt aus Lemberg abholte und dem Südpfälzer Hilfskonvoi zuführte. Der Weg von knapp 100 Kilometer nahm insgesamt sieben Stunden in Anspruch. „Während dieser Zeit durchlebte das komplette Team eine Achterbahnfahrt an Gefühlen zwischen Bangen und Hoffnung“, so Peter Grimm noch immer berührt.
Nachdem dann die Kleinfamilie um 19 Uhr wohlbehalten eintraf, wurde nach kurzer Begrüßung und einem tiefen Durchatmen der Konvoi gleich Richtung Deutschland gestartet, um schnellstmöglich von der ukrainischen Grenze wegzukommen.
Nach vier Stunden Fahrt wurde erst einmal eine größere Pause eingelegt, um ein wenig zur Ruhe zu kommen.
„Jedem Helfer war die Erschöpfung aber auch die Motivation nach Hause zu kommen, anzusehen“, berichtet Peter Grimm, „die Mütter mir ihren Kindern waren von den Strapazen so erschöpft, dass sie fast 10 Stunden durchschliefen.“
Die Fahrt bis nach Hockenheim gestaltete sich dann relativ verkehrsfrei und somit konnte der Konvoi um 15.30 Uhr die Raststätte dort erreichen. Dort teilte sich der Konvoi nun auf. Die Südpfälzer fuhren nach inniger Verabschiedung zuerst los und nahmen eine Mutter mit ihrem Kind mit nach Herxheim. Anschließend fuhren die Annweilerer in ihre geliebte Trifelsstadt, die sie um 16.15 Uhr erreichten.
Beim Eintreffen auf dem Rathausplatz wurden sie von einem Empfangskomitee überrascht.
Mit den Worten, „wir sind froh, dass ihr alle gesund und wohlbehalten zurückgekehrt seid“, wurden alle acht Mann vom Beigeordneten der Stadt, Benjamin Burckschat, begrüßt. Der Karnevalverein „Die Bockstallesier“ sorgte mit einen kleinen Umtrunk und frischen Häppchen für das leibliche Wohl.
Eine Ukrainerin aus Germersheim durfte ihre Freundin mit ihren beiden Kinder begrüßen. Beide Frauen weinten vor Glück, als sie sich in die Arme fielen. Die Kleinfamilie wird vorübergehend bei ihrer Freundin wohnen und bald in Annweiler eine Wohnung beziehen.
Nachdem das Team im „Kaisereck“ mit einem Jägermeister den Abschluss setzte, verabschiedete sich jeder und freute sich auf seine Familie.
Somit war die Aktion „Hilfstransport in die Ukraine“ erfolgreich beendet.
Ein ganz persönlicher Dank von Peter Grimm geht an Gustav Kühner, Geschäftsführer Span-Service Holzlogistik GmbH: „Ohne seinen bereitgestellten 40- Tonner-Lkw wäre diese Mission nicht so umfänglich durchzuführen gewesen.“
Weitere Fahrzeuge aus Annweiler wurden von der GET Metall GmbH aus Albersweiler und von zwei Privatpersonen (Daniel Ott, Holger Fix) zur Verfügung gestellt.
Selbstverständlich geht der Dank von Peter Grimm auch an alle, die gespendet und geholfen haben. Diese Spendenaktion habe erneut und ganz besonders den Zusammenhalt und das ehrenamtliche Engagement in der Trifelsstadt gezeigt.
Wie wird es weitergehen? Alle, die den Konvoi begleitetet haben sind sich einig, dass dies nicht das Ende dieser Hilfsmission war, sondern, weitere wichtige humanitäre Aktionen folgen werden. „Wie diese im einzelnen aussehen, werden wir in den nächsten Tagen besprechen“, so Peter Grimm.

Autor:

Britta Bender aus Annweiler

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