Angelsportverein sorgt für Nachwuchs im Kaltenbach und in der Queich
Bachforellenzucht-Projekt

In diesen schwimmenden Boxen im Kaltenbach sind die Bachforellen-Larven untergebracht, bis sie ins Fließgewässer entlassen werden.   | Foto: PS
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  • In diesen schwimmenden Boxen im Kaltenbach sind die Bachforellen-Larven untergebracht, bis sie ins Fließgewässer entlassen werden.
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Annweiler. In der Hoffnung, den Bestand an Bachforellen in den Bächen aufbessern zu können, initiierte Ralf Braun, Gewässerwart des Angelsportvereins Annweiler e.V., gemeinsam mit seinen Kollegen ein entsprechendes Projekt. Die Population der Fische sank in den vergangenen Jahren mehr und mehr. Verschiedenen Umweltfaktoren und die veränderte Gewässerstruktur, bieten inzwischen keine optimalen Voraussetzungen mehr für eine erfolgreiche Fortpflanzung.
Zum Beispiel werden durch den in den vergangenen Jahren häufiger auftretenden Starkregen, viel Sand abgeschwemmt, diese Feinsedimente füllen die Kieslückensysteme in denen die befruchteten Eier abgelegt wurden auf und verhindern die Sauerstellversorgung, und dies hat zur Folge, dass die Eier absterben.
In der Winterzeit, von Oktober bis Januar, suchen sich die Bachforellen einen geeigneten Laichplatz bachaufwärts. Das Weibchen bereitet mithilfe ihrer Schwanzflosse eine Grube im Kies vor, in die sie ihre 1000 bis 1500 Eier ablegt. Das Männchen bleibt in ihrer Nähe und befruchtet die Eier unmittelbar nach der Ablage. Bei den Forellen findet also einen äußere Besamung statt. Das Zeitfenster für diese Befruchtung ist äußerst klein und der Erfolg nicht garantiert. Wenn sie dann geglückt ist, dauert es, je nach Wassertemperatur, zwei bis zu fünf Monate, bis die kleinen Bachforellen geschlüpft und schwimmfähig sind. Der Grundgedanke des Vereins war es, diesen kritischen Prozess sozusagen zu überspringen, indem bereits befruchtete Eier ins Gewässer gesetzt und unter geschützten Bedingungen und unter Beobachtung gehalten werden.
Einen zusätzlichen Ansporn für Planung und Durchführung dieses Projektes, bot der Angelsportverein Offenbach, dieser hatte ein solches Projekt bereits im Winter 2019/2020 umgesetzt. Dessen Gewässerwart Simon Huber unterstützte seine Angelkollegen aus Annweiler dabei, Ideen zu sammeln, teilte Erfahrungen und möglicherweise auftretende Probleme bei solch einem Projekt.
Der erste Schritt war die Planung und der Bau von zwei Brutboxen. Der Stapellauf fand im November 2020 statt, um zu schauen ob und wie die nach einer Vorlage gebauten Boxen funktionieren.
Die befruchteten Eier wurden bei einer Fischzucht im Schwarzwald bestellt und am 22. Dezember eingesetzt. Eine Box mit 3.000 Eiern im Kaltenbach im Wellbachtal und eine Box mit 3.000 Eiern in der Queich in Annweiler.
Die befruchteten und eingesetzten Eier mussten von nun von engagierten Vereinsmitgliedern vier mal pro Woche gesichtet und verpilzte und abgestorbene Exemplare mit einer Pipette entfernt werden.
Die ersten Forellen-Larven sind bereits am 29. Dezember geschlüpft. Diese ernähren sich ab diesem Zeitpunkt vier bis sechs Wochen von ihrem Dottersack am Bauch, bis er aufgebraucht ist. Dann sind die Jungfische etwa zwei Zentimeter groß und selbstständig und können normalerweise ins Fließgewässer entlassen werden.
Beim Angelverein Annweiler war diese Aktion bereits vor einer Woche geplant, jedoch musste diese überdacht werden, denn das Hochwasser in der Queich machte Gewässerwart Braun ein wenig Sorge. Und da die Box von Treibholz hätte zerstört werden können, wurde beschlossen, die kleinen Bachforellen umzusiedeln. Sie sollen nun ebenfalls im Kaltenbach freigesetzt werden, an verschiedenen Stellen, verteilt auf einer Strecke von 10 Kilometern. Dass die Bachforellen-Eier bereits erfolgreich befruchtet sind und dank dieser geschützten Umgebung in diesen Brutboxen, ist es möglich, dass 95 Prozent der Larven schlüpfen. Allerdings erreichen letztendlich nur fünf bis zehn Prozent der Fische das Erwachsenenalter von drei Jahren.
Aber mit diesem Projekt des Angelvereins Annweiler e.V., konnten immerhin etwa 5.000 Jungfische in die heimischen Gewässer entlassen werden. Ob sich dieses Projekt erfolgreich sein wird, wird sich erst in 3 bis 5 Jahren zeigen. Die Vereinsmitglieder sind sich auf jeden Fall einig: Projekt Bachforelle wird auch in den kommenden Jahren weiter ausgebaut und verfolgt werden. beb

Autor:

Britta Bender aus Annweiler

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