75 Jahre VdK Alsenz und Umgebung
Feier in Kalkofen

- Genehmigung VdK Alsenz durch die franz. Militärregierung 11.4.1950
- Foto: Repro Arno Mohr
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Kalkofen/Alsenz. Während das 70jährige Jubiläum des Sozialverbandes VdK Ortsgruppe Alsenz und Umgebung wegen Corona noch ausfiel, wurde das 75jährige Bestehen jetzt umso ausgiebiger mit einem Grillfest in der Kalkofener Vockwiese gefeiert. "Andere Vereine leiden unter Mitgliederschwund, wir stehen glänzend da" wie Vorsitzender Kurt Enders aus Sitters in seiner Eröffnung betonte. Waren es vor 25 Jahren noch 60 Menschen, die soziale Gerechtigkeit und Solidarität förderten, ist diese Zahl mittlerweile auf 455 angewachsen, informierte nicht ohne Stolz der Vorsitzende. "Jeder Interessierte kann heute bei uns Mitglied werden", so Enders. Am 11. April 1950 wurde das "Begehren" zur Gründung von der damaligen französischen Militär-Regierung in Rockenhausen registriert. Nachdem innerhalb von 20 Tagen seitens der Regierung kein Einspruch erhoben wurde, galt der Verein als genehmigt und nahm dann auch seine Arbeit auf. In dieser Zeit lag der Schwerpunkt auf der Betreuung von körperlich und seelisch geschädigten Soldaten des 2. Weltkrieges. Auch unzählige Witwen und Waisen hatten alles verloren. Dennoch wurde nicht aufgegeben und bundesweit in VDK-Verbänden die Kräfte gebündelt, um die gemeinsamen Interessen gegenüber den staatlichen Stellen besser vertreten zu können. Prägender Gedanke war die "Hilfe zur Selbsthilfe".
Im September 1949 gründete sich der Verein mit dem Namen "Bund für Körperbehinderte und Hinterbliebene" in der früheren Gaststätte von Robert Wendling in Alsenz. Erster Vorsitzender wurde Adolf Imbschweiler, sein Stellvertreter war Johann Imbschweiler, Schriftführer Helmut Weinkauf und Kassierer Karl Schwarz. 1950 erfolgte die Umbenennung in "Verband der Kriegsgeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner", kurz VdK. Seit 2002 heißt die Gruppe "Sozialverband VdK". Seine Aufgaben haben sich im Laufe der Zeit gewandelt. Er wurde zu einem modernen Sozialverband, der generell für soziale Gerechtigkeit eintritt und Widerstand gegen jeglichen Sozialabbau leistet. Die Interessen der Mitglieder in sozialen Belangen werden nicht nur durch den Verein, sondern auch kompetent durch hauptberufliche Experten der Geschäftsstelle vertreten, gerade auch im Hinblick auf die oftmals schwierig auszulegende Sozialgesetzgebung und die dazu ergangenen Urteile. Von seiner Wertigkeit früherer Jahre hat der Sozialverband allerdings nichts verloren. Heute sind es meistens Betreuung, Vertretung und Beratung der Mitglieder in Versorgungs-, Renten-, Fürsorge- und Sozialversicherungsangelegenheiten. Aber auch gemeinsame Ausflüge und Feiern und damit das Fördern der VdK-Gemeinschaft gehören ebenso dazu. Der VdK hat am 26. September 1954 im Eingangsbereich der Protestantischen Kirche Alsenz ein Ehrenmal für die Opfer des zweiten Weltkrieges errichtet, das weitgehend aus Sammel- und Spendengeldern finanziert wurde.
Heute gehört der Ortsverband Alsenz und Umgebung dem Bad Kreuznacher Kreisverband an, der regelmäßig Sprechstunden in der VG-Verwaltung abhält. Dessen Vertreter Hans-Berthold Brill gratulierte herzlich zum Jubiläum einer der mitgliederstärksten VdK-Gruppe im Kreisverband, ebenso VG-Bürgermeister Michael Cullmann von der VG Nordpfälzer Land. Musikalisch umrahmte Ursula Mergenthaler die Geburtstagsfeier. Dem Vorstand gehören neben Kurt Enders sein Stellvertreter Hans-Georg Frankfurter, Kassierin Gertraud Rabenau und Schriftführer Ernst Fischborn an. Letzterem galt ein besonderes Dankeschön für die Erstellung der 75-Jahr-Chronik, die bei den Vorstandsmitgliedern erhältlich ist. Ehrenvorsitzender ist Heinrich Roßbach, Ehrenmitglied Kurt Wendling. "Die VdK Ortsgruppe will auch in Zukunft weiterwachsen und sich für eine gerechtere und solidarische Gesellschaft einsetzen. Wir lassen keinen allein", so Kurt Enders in seinem Schlußwort .
Autor:Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel |
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